Chinela de Laurin
Februar 2004
Sonntag, 1. Februar 2004: Wir schlafen aus. Danach fährt Peter rüber zum Garten und bekommt fast einen Schock, als er das viele Unkraut sieht. Sofort macht er sich daran, diesem zu Leibe zu rücken. Anschliessend pflückt er die georderten Orangen und fährt nach Hause. Ich habe in der Zwischenzeit das Abendessen vorbereitet. Es gibt etwas aus dem neuen Couscous-Kochbuch, das ich Peter zum Geburtstag geschenkt habe: Karottensalat mit Orangen, Forelle auf marokkanische Art und Trockenfrüchtesalat.
Anschliessend tragen wir Tagebuchstichworte von einer Woche nach, was bei unserer Vergesslichkeit mindestens eine Stunde in Anspruch nimmt. Da es Sonntag ist, nehmen wir uns anschliessend die Zeit, eine Runde zu spielen.
Gegen 17 Uhr duschen wir, bevor Elke, Franz und eine Freundin zum Essen kommen. Es ist gerade noch warm genug, den Aperitif auf der Terrasse zu geniessen. Doch dann wird es kühl und wir gehen lieber in die warme Stube.
Der Orangensalat nach einem modernen Rezept schmeckt ausgezeichnet und sehr frisch, dabei wegen der Gewürze ziemlich orientalisch. Auch der Fisch gelingt gut und bekommt durch die ungewohnten Gewürze eine ganz neue Note. Trockenfrüchtesalat hatte ich bisher noch nie gegessen, doch auch dieser schmeckt ausgezeichnet. Alle Speisen waren eine Mischung aus scharfen aber auch süssen Gewürzen - wir sind begeistert von dem Kochbuch.
Alexander ruft an und sagt unseren Ausflug Morgen ab. Nun ja, irgendwann werden wir dieses Kloster schon noch aufsuchen.
Jetzt habe ich die Geschichte mit den Brötchen ganz vergessen. Weil ich in dem Kochbuch gelesen habe, dass die Bewohner des Mahgreb zu ihren Speisen überwiegend Brot essen, wollte ich das natürlich auch machen. Ausserdem gibt es in dem Buch verschiedene Rezepte von Brotteigen. Ich entschied mich für das tunesische Brot und bereitete ganz genau nach Rezept den Teig vor. Die Bleche legte ich hinten aufs Bett, deckte sie mit einem Tuch zu und nach zwei Stunden schaute ich nach. Doch ich war entsetzt, denn sie waren nicht aufgegangen. Ich konnte mir vorstellen warum, denn ich hatte beim Kneten ziemlich mühe, das ganze Mehl zu einem Teig zu machen, ohne zu kneten, versteht sich, so stand es im Rezept. Aber ich dachte: Rezept ist Rezept, das wird schon stimmen. Ich habe dann Peter um Rat gefragt, der sofort meinte, es wäre zu wenig Flüssigkeit angegeben. Nun schob ich meine Brötchen in den Ofen und hoffte noch immer, dass sie aufgehen würden. Allerdings war das nicht der Fall. Dumm gelaufen. Jedes der zwölf Brötchen wog ziemlich viel und war klein wie ein Ping-Pong-Ball. Aber essen konnte man sie erstaunlicherweise trotzdem. Der Geschmack auf jeden Fall, hat uns überzeugt. Jetzt müssen wir nur das Rezept etwas korriegieren.
Nachdem unsere Gäste den Weg auf den Rabita unter die Räder genommen haben, spielen wir noch ein bisschen (bis 4.30 Uhr)!
Wetter: schön.
Montag, 2. Januar 2004: Da der Ausflug ins Wasser fällt, machen wir aber trotzdem blau. Wir trinken Kaffee und beschliessen, heute zur Feiert des Tages zu frühstücken. Wir essen die übrig gebliebenen Brötchen von gestern und sind nach dem Essen total geschafft.
Wir lesen, schlafen und ich bekomme eine Fussreflexzonenmassage, bis gegen 16 Uhr Alex kommt. Wir trinken zusammen einen Kaffee und spielen anschliessend bis 22 Uhr. Zu essen gibt es feine Reste von gestern und Salat.
Wetter: schön.
Dienstag, 3. Januar 2004: Peter werkelt herum und anschliessend fahren wir zum Garten, wo wir weiter Unkraut ausreissen. Wir sind heute zu Fuss unterwegs, ein wenig spazieren schadet auch uns nicht, und arbeiten bis 14 Uhr. Auf dem Heimweg trinken wir bei Verena und Alexander einen Kaffee und essen ein Stück Kuchen. Anschliessend spazieren wir nach Hause. Ich dusche und breche um 16 Uhr auf zum Flughafen. Als ich knapp vor dem Ziel bin, ruft Ortrud an, sie wären eben gelandet und würden Lupo wohl erst Morgen holen, weil sich noch einkaufen müssen. Ich erkläre ihr, dass ich auch gerade auf dem Weg zum Flughafen bin. Zehn Minuten später bin ich da und wen treffe ich in der Ankuftshalle? Heiner und Ortrud. Sie warten noch auf ihren Abholdienst. Der kommt auch bald und Astrid und Kika sehe ich auch schon aus der Halle kommen.
Wir fahren nach Sayalonga und dann den Berg hoch. Als die Türen und Fenster geöffnet sind, trinken wir zusammen noch ein Bier. Es ist zwar kühl, doch wir sitzen draussen. Es herrscht eine ganz eigentümlich Stimmung, weil Nebel oder tiefe Wolken aufgezogen sind. Man sieht kaum die Bäume rund um das Haus. Gegen 20 Uhr mache ich mich auf den Heimweg. Der Nebel ist stockdick und als ich auf die "Hauptstrasse" abgebogen bin, bemerke ich plötzlich Gras in der Mitte der Strasse. Meines Wissens gibt es auf der "Hauptstrasse" kein Gras in der Mitte, ich muss also irgendwie falsch sein. Zum Glück kommt bald eine Stelle, wo ich wenden kann und bald bemerke ich auch, dass ich nur eine Abzweigung zu früh auf die Hauptstrasse abgebogen bin. Der Nebel begleitet mich, bis unser Haus in Sicht kommt, dann lasse ich ihn hinter und über mir. Bei uns ist die Sicht besser und ich kann von Weitem die kleinen Lichter aus unserem Wohnzimmer sehen.
Peter hat während meiner Abwesenheit unterhalb der Kläranlage sieben Mäuerchen um die Pflanzlöcher gebaut. Zuerst allerdings mit Plastik ausgekleidet, damit die Feuchtigkeit länger in den Pflanzlöchern bleiben soll.
Anschliessend hat er angefangen, eine Kartoffelsuppe zu kochen. Die essen wir, als ich zurück bin. Dazu macht er Salat mit Trockenfrüchten. Tja, das war eigentlich nicht geplant und ist auch nicht unbedingt mein Geschmack. Also nichts gegen ein paar Stücke Obst im Salat aber das war dann schon des guten zuviel und eigentlich auch nicht beabsichtigit. Aber Peter ist ja manchmal etwas schusselig und hat die Dose mit dem übriggebliebenen Trockenfrüchtesalat mit einem Rest Bohnensalat verwechselt. Also ich habe schon bessere Salate gegessen.
Wetter: Am Morgen schön, dann bedeckt und Nebel, etwas Nieselregen.
Mittwoch, 4. Februar 2004: Ich bin heute dran mit aufstehen und springe auch beim ersten piepsen des Weckers aus den Federn. Ich koche Kaffee und bemerke erst, als ich Peter rufe, dass es erst kurz vor sieben ist und noch stockdunkel. Nun ja, Peter kriege ich irgendwie doch aus dem Bett und wir trinken Kaffee. Als wir fertig sind, ist es noch immer stockdunkel. Und was macht man in Spanien, wenn es morgens noch dunkel ist? Man geht wieder ins Bett und das haben wir auch getan. Nach einer Runde Schlaf ist es dann hell und wir können unser Tagwerk beginnen. Doch dummerweise steht schon der erste Besuch vor der Tür. Alexander kommt mit einem Rohr der Dachrinne und holt sich von Peter ein paar Tips ab. Wir trinken zusammen einen Kaffee. Anschliessend schreibe ich Tagebuch und bearbeite die Bilder, während Peter die Rahmen der Fenster fertig macht. Jetzt können wir das Glas bestellen.
Gegen Mittag kommen auch Heiner und Ortrud, um Lupo abzuholen. Dieser steigt nicht freiwillig ins Auto. Er weiss nicht so recht, ob er mit will oder lieber hier bleiben.
Gegen 17 Uhr macht Peter eine kleine Pause und stellt fest, dass er sehr müde ist. Er macht eine Siesta und anschliessend spielen wir etwas. Dann habe ich Lust auf Öpfelchüechli, die ich mir auch brutzle. Peter isst nicht mit, er mag lieber die Kartoffelsuppe von gestern.
Wetter: Nebel, zwei Minuten Sonne zwischen dem Nebel.
Donnerstag, 5. Februar 2004: Heute hat nur Peter Rademacher zeit, nach dem Chi Gong einen Kaffee zu trinken. Franz und Monika und auch Lorena und Pierre sind im Stress. Dafür setzt sich Edi noch zu uns.
Wir wollen eigentlich zu Afemanns, haben aber die Schlüssel vergessen. Dafür fahren wir nach Velez und bestellen die diversen Fenstergläser. Dann holen wir die Bremsen für den Jeep, die endlich gekommen sind. Ausserdem sehen wir auch eine Paste, um den Auspuff vom Roten zu verspachteln. Anschliessend kaufen wir bei Eroski ein, genehmigen uns ein schnelles Hägen Dasz und fahren dann nach Hause.
Dort montiert Peter die Bremsen am Jeep, wechselt die Kerzen und ich pflanze die im Eroski gekaufte Haselnuss und den Cassis. Anschliessend reinige ich die Polster im roten Auto, die es mal wieder richtig nötig haben.
Als der Jeep wieder läuft, beschäftigt sich Peter mit dem Auspuff am anderen Auto. Im Eroski haben wir auch Klebstreifen gefunden. Damit und mit der Paste repariert Peter den Defekt und wir lassen den Motor laufen, damit der Klebstreifen warm wird.
Danach bereiten wir das Essen für Morgen schon vor. Verena und Alexander kommen und wir wollen wieder etwas aus dem neuen Kochbuch machen. Ausser dem Karrottensalat und dem Trockenfrüchtesalat soll es eine Ententajine geben. Wir bereiten die Salate vor, die am besten werden, wenn sie über Nacht ziehen können und legen das Fleisch ein. Weil wir keine Ente gefunden haben, legen wir Truthahn und Hühnchen ein.
Auch das Brot machen wir wieder. Diesmal legt Peter Hand an und nimmt etwas mehr Flüssigkeit. Tatsächlich geht der Teig nun auf.
Anschliessend kochen wir für heute Tortelloni und essen sonstige Reste. Wobei Peter sich mal wieder in seiner Schusseligkeit überbietet und den Rest vom Öpfelchüechliteig in einen Topf schüttet, um den Inhalt aufzuwärmen - er hat den Teig mit der Kartoffelsuppe verwechselt, den er seit drei Tagen isst.
Wetter: Nebel, am späten Nachmittag schön, am Abend Nebel.
Freitag, 6. Februar 2004: Peter fährt zu Afemanns. Vorher kauft er bei Sebastian einen neuen Schlauch für den Sauger. Dieser ist schon einige male gerissen und immer kürzer geworden. Er reinigt den Pool und macht eine Kontrollrunde durch den Garten. Dabei fällt ihm ein, dass er gestern beim Montieren der Bremsen am Jeep nur noch eine Blattfeder gesehen hat. Eigentlich müssten es drei sein. Er schaut nach und taatsächlich sind zwei Federn abgebrochen. Ganz vorsichtig fährt er zu Hanjörg, wo er das Poolhäuschen reinigt, bei dem er eine Stufe gegen das Regenwasser eingebaut hat. Dann baut er unter den Palmen einen Verteilerkasten.
Auf dem Heimweg fährt er runter zu Ölis, wo der alte Jeep steht. Dort baut er sich eine Feder aus, um sie bei unserem Jeep wieder einzubauen.
Ich fahre am Morgen auf den Rabita. Franz und Elke wollen mir ein paar Sachen zeigen. Wir sollen dort jetzt ab und zu nach dem Haus schauen, wenn sie Gäste haben und auch die Endreinigung machen. Wir gehen alles durch und ich schreibe mir auf, was alles zu machen ist.
Anschliessend fahre ich zu Bernd und giesse dort. Dumm, denn jetzt hat sich der Nebel gerade aufgelöst und es ist ziemlich war. Nicht ideal zum Giessen. Eigentlich wollte ich auch noch am Hill giessen, doch ich verschiebe das. Ich fahre nach Hause und schreibe Mails. Gegen 17 Uhr ruft Peter an. Ich soll ihm den Schraubensatz zu Ölis bringen. Er kriegt eine Schraube nicht los und das Werkzeug von Ölis ist zu schwach. Also schwinge ich mich ins Auto und bringe ihm die gewünschten Sachen.
Ich warte, bis die neue Feder eingebaut ist und dann fahren wir zusammen nach Hause. Peter muss noch Holz hacken, damit wir heute Abend nicht frieren müssen. Ich fange schon an zu kochen. Verena und Alexander kommen erst gegen 21.15 Uhr direkt vom Frisör. Es hat etwas länger gedauert als geplant!
Zuerst gibt es eine Flädlisuppe, weil wir den restlichen Teig von gestern ja auch noch verwerten mussten. Danach essen wir den Karottensalat, die Ententajine, Brot und Trockenfrüchtesalat. Wieder finden wir das Rezept sehr gut und sind erstaunt, dass mit wenigen Gewürzen total verschiedene Geschmäcker entstehen.
Gegen 1.40 Uhr verabschieden sich Verena und Alexander und stolpern durch den Nebel und über unsere miserable Treppe in der Dunkelheit davon.
Ich maile meine geschriebenen E-Mails und spiele bis tief in die Nacht.
Wetter: Nebel, ab Mittag schön, am Abend Nebel.
Samstag, 7. Februar 2004: Natürlich bin ich am Morgen todmüde und komme nicht in die Gänge. Peter schmirgelt an seinen Fenster und bastelt sich eine Vorrichtung, damit er besser schmirgeln kann. Danach zerlegt und putzt er mal wieder den Generator. Ich schreibe die Rechnung von Alexander und hänge herum. Gegen 18 Uhr kommt Sybille mit Roland und Raschdi. Roland gehört der Rohbau oberhalb von Lothar. Wir kennen ihn noch nicht und Sybille will uns bekannt machen. Wir zeigen unser Haus und ernten mal wieder Lob für gute Ideen und etwas Unverständnis, die ganze Arbeit alleine machen zu wollen.
Nach einem Bier fahren wir nach Lagos. Wir wollen bei José-Maria essen, doch der hat noch nicht offen. Deshalb nehmen wir bei Antonio einen Aperitif. Wie immer ist es dann bei José-Maria ziemlich hell und ich entdecke, dass sogar doppelt so viele Leuchten eingeschraubt werden könnten. Das Ambiente erinnert ein wenig an eine Kantine, doch das Essen schmeckt immer sehr gut. Dummerweise kommt dann eine spanische Familie. Zwar besteht die nur aus etwa fünf Erwachsenen und zwei Kindern aber der Lärmpegel im Lokal nimmt derart zu, dass wir kaum mehr unser eigenes Wort verstehen. Nach dem Kaffee brechen wir auf und fahren noch zu Sybille, wo wir uns eine Flasche Wein genehmigen. Oder zwei. Dabei erzählen Roland und Raschdi von ihren Erlebnissen.

Wir brechen gegen halb drei auf. Roland und Raschdi bleiben noch etwas länger.
Wetter: bedeckt, am Nachmittag zwei Stunden Sonne.
Sonntag, 8. Februar 2004: Wir schlafen aus - schliesslich ist es Sonntag. Sowieso nehmen wir uns zurzeit einiges an Freizeit. Muss ja auch mal sein. Ab und zu gibt es auch bei uns mal Durchhänger. Anschliessend fahren wir rüber zum Hill und giessen bei Rothers und Brucks. Dann gehts weiter in den Garten, wo wir immer noch versuchen, dem Unkraut Herr zu werden. Gegen 15.30 Uhr fahren wir hoch zu Verena und Alexander. Auf dem Weg treffen wir Paco, mit dem wir ein paar Worte wechseln. Dann kommen auch Heiner und Ortrud. Sie fahren zum Flughafen und wollen Lupo bei uns lassen. Lupo hatte an den vergangenen Tage Sehnsucht nach Mo und seiner Familie.
Ich fahre mit Verena und Alexander nach Lagos, wo sie den Bus zum Flughafen besteigen. Lupo ist mitgerannt. Peter unterdessen zu Fuss nach Hause spaziert.
Monika ruft an. Wir wollten am Montag in die Alpujarras in dieses buddhistische Kloster. Nun soll das Wetter schlecht sein und wir verschieben zum dritten Mal.
Wir starten um 16.30 Uhr ein Spiel bis um 18 Uhr Heiner und Ortrud Lupo abholen. Wir trinken unseren Hauswein. Heiner, Ortrud und Peter sprechen ihm ordentlich zu - er scheint zu schmecken. Etwas angeheitert brechen sie gegen 22.30 Uhr auf. Es ist ziemlich dunkel und wir haben nur eine winzige funktionierende Taschenlampe. Tja und kaum hat man sich versehen, stürzt Ortrud kopfüber den Hang hinunter. Sie hat ein Buch und die kleine Taschenlampe in der Hand. Der Sturz sah aus, als ob sie sich alle Knochen gebrochen hätte. Quer über die stacheligen Spargelstauden. Doch, oh Wunder, sie rappelt sich auf und hat keinen Kratzer. Sogar die Taschenlampe und das Buch sind unversehrt geblieben.
Wetter: tiefe Wolken, fast keine Sonne.
Montag, 9. Februar 2004: Heute nehmen wir die Garage in Angriff. Wir stellen schon bald fest, dass es noch ein Weilchen dauert, bis wir endlich mit den Mauern anfangen können. Wir müssen nämlich noch den Boden ebnen und das ist Knochenarbeit, denn der Lehm ist steinhart. Was nämlich drei verschiedene Bagger nicht geschafft haben, müssen wir nun von Hand erledigen. Wir pickeln und schaufeln und machen aus dem Aushub entlang der Auffahrt einen Wall. So entschärfen wir den Abgrund, in den schon zwei, drei Besucher von uns fast gefallen wären - mit dem Auto, versteht sich.
Ich muss Peter etwas aufmuntern, weil er glaubt, wir würden nie fertig. Doch irgendwann bemerke auch ich, dass man sich viel einreden kann, doch was man sieht, zählt. Gegen 16 Uhr sind wir fix und fertig und haben erst ein kleines Stück geschafft.
Nun ja, dann werden wir halt eben jede freie Minute pickeln. Jedenfalls haben wir hunger, kochen uns etwas schönes und spielen und lesen ein wenig. Und erholen unsere Knochen.
Wetter: Nebel, am Nachmittag etwas Sonne.

Daniela beim Pickeln Am Morgen sind wir noch optimistisch, in wenigen Tagen fertig mit der "Picklerei" zu sein.





Peter beim Pickeln Am Abend waren wir zwar total erschöpft, aber doch ein Stück weiter.
Wir müssen aber einsehen, dass wir in diesem Tempo nicht weiter arbeiten können,
ohne körperliche Schäden davon zu tragen.





Mo auf Hanomag-Sitz Mo schaut uns den ganzen Tag "interessiert" zu.
Dienstag, 10. Februar 2004: Peter fährt ins Tal, um die Gläser für die Fenster zu holen. Ausserdem fragt er den Preis für die Scheibe ab (298.00 das Glas, total 430 mit Montage). Im Eroski kauft er ein paar Lebensmittel und fährt dann wieder nach Hause.
Ich habe unterdessen Samen sortiert, die komischen Nüsse von Weihnachten geknackt und gesät, eine Kiste Tomaten und Gewürze gesät.
Danach mache ich einen Brotteig. Diesmal entscheide ich mich für eine Mischung aus arabisch und normalem. Während dem Backen geht das Gas aus. Ein Auto fährt vor, dem Roland entsteigt. Er ist auf der Suche nach Peter und will ihn fragen, ob er bei ihm etwas Arbeiten könnte. Fünf Minuten nachdem Roland weg ist, kommt Peter zurück. Wir essen eine frische Ananas und ich erkläre ihm den Wunsch von Roland und er fährt anschliessend hinauf. Er soll die Tanks vom Dreikammer-System eingraben.
Ich will eigentlich auf Peters Wunsch Chnöpfli machen, doch als Peter weg ist, fällt mir ein, dass wir gar keine Eier haben. Nun ja, dann gibt es eben Fondue oder Raclette.
Wetter: am Morgen Nebel, dann schön, am Abend Nebel.
Mittwoch, 11. Februar 2004: Wir pickeln bis 13 Uhr und essen anschliessend eine wunderbar süsse Ananas. Der Strunk kommt in einen Topf und soll anwachsen. Anschliessend fährt Peter zu Roland und schleppt dort Sand hin und her. Erst als er fertig ist, merkt er, dass er den Sand ganz einfach über eine Rutsche hätte hinunter lassen können.
Ich fahre rüber zum Hill zu Rothers. Dort sollen die Eisengitter neu gestrichen und die Fenster wo nötig lackiert werden. Ich teste beides und stelle fest, dass die schadhaften Stellen bei den Fenstern zuerst abgeschliffen werden müssen, weil sich das Holz ohne Lack schon dunkel verfärbt hat. Da ich keine Schleifmaschine mit habe und es mit dem Schmirgelpapier zu mühsam ist, beschränke ich mich darauf, die Gitter mit Hammerit zu streichen.
Gegen 18 Uhr treffen wir uns wieder zu Hause, duschen und fahren um 19 Uhr zu Ölis, wo wir zum Essen eingeladen sind. Wir haben hunger und es schmeckt uns vorzüglich.
Auf dem Heimweg treffen wir vor Sybilles Haus auf Roland. Er erzählt uns, er hätte jetzt eben zwei lustigen Frauen, die bei Sybille etwas zu viel getrunken hätten, versucht, den Heimweg zu zeigen. Auf die Frage, wer die beiden Frauen waren, kann er sich nicht mehr an die Namen erinnern, sagt aber, die beiden wären ziemlich witzig gewesen. Ich tippe auf Astrid und Kika, die ich ja vor Kurzem vom Flughafen abgeholt habe und von der ich weiss, dass sie sich im Campo nicht so gut zurecht findet, was sie selber auch weiss. Wir hoffen alle, dass sie den Heimweg noch finden und nicht im Campo übernachten müssen.
Zu Hause lese ich an einem Buch von Sybille - Illuminati. Sehr spannend. Und handelt von einer verbotenen christlichen Geheimorganisation. Vieles an Fakten ist wahr, doch die Geschichte ein Roman. Peter mailt bis um 3 Uhr.
Wetter: Nebel, diesig, Sonne und wieder Nebel.
Donnerstag, 12. Februar 2004: Heute im Chi Gong führen uns Pierre und Lorena zum Schluss die neuen Frühlingsübungen mit Musik vor. Sieht ziemlich schwierig aus. Sie behaupten allerdings, es wäre ganz einfach. Wir werden sehen. Auf der Post bewundere ich einmal mehr ein Inserat, das da aushängt. "Aufmerksamkeit schaut mich an", ich muss mir das unbedingt mal abschreiben. Das Deutsch ist zu komisch. Wir sind mal wieder die einzigen, die sich einen Kaffee genehmigen. Alle sind im Stress. Dabei sind sonst alle Rentner.
Auf dem Heimweg schauen wir noch kurz bei Günther vorbei - alles in Ordnung. Wir fahren nach Hause und lesen an der warmen Sonne auf der Terrasse ein kleines Weilchen. Um 14 Uhr müssen wir schon bei Astrid sein. Wir sind dort zum Essen eingeladen. Auch die ganze Truppe von Sayalonga Sol ist anwesend. Es gibt Würstchen und Kartoffelsalat und wir können Draussen sitzen - es ist herrlich warm. Wir witzeln mal wieder über die Fenster und Türen, die bei Astrid bald ausgebaut werden und die wir erben. Wir haben angedroht, alles schon früher mitzunehmen.
Gegen 18 Uhr verabschieden wir uns, fahren nach Hause und spielen ein wenig. Dazwischen essen wir Brot, Käse und Salat.
Die Strassen sind nach dem Regen mal wieder in katastrophalem Zustand. Am Morgen waren wir noch mit dem roten Suzuki unterwegs, für den Weg zu Astrid haben wir den Jeep genommen.
Wetter: herrlich warm und schön.
Freitag, 13. Februar 2004: Am Morgen fahren wir zu Nachbar Winskowski. Wir wurden angefragt, ob wir während ihrer Abwesenheit nach Haus, Garten und Pool schauen können. Da sagen wir gerne ja, weil es praktisch nahe liegt. Wir lachen sie aus, weil sie die Bewässerung neben dem Haus - ein schönes schattiges Plätzchen, das eigentlich nur ganz wenig bewässert werden müsste - jeden Tag zwei Mal eine Stunde berieseln. Als wir die Mengen Wasser sehen, die auf die Pflanzen geschüttet werden, bekommen wir einen Lachanfall und witzeln über ihre Sumpfpflanzen. Wir können sie überzeugen, die Bewässerungszeit zurück zu fahren auf zwei mal die Woche dreissig Minuten.
Der Pool ist noch nicht ganz fertig und wir sollen informiert werden, wenn es soweit ist. Wir gehen nach Hause und Ute und Ernst kommen noch kurz bei uns vorbei. Wir geben ihnen ein paar Pflanzenbücher mit, weil sie für die Säulen der Terrasse noch Pflanzen einkaufen wollen. Ausserdem zeigen wir ihnen, wie man die Bewässerung mit den Mikroschläuchen macht.
Gegen 14.30 Uhr breche ich auf, um Asrid und Kika zum Flughafen zu bringen. Es wird eine unterhaltsame Fahrt und wir haben übrigens richtig geraten, als wir vermuteten, dass die beiden den Heimweg von Sybille nicht mehr gefunden haben.
Peter schneidet in der Zwischenzeit Holz und fällt anschliessend während einer Zigarettenpause ins Koma. Als ich gegen 17 Uhr zurück bin, wacht er gerade auf. Wir pickeln noch eine Stunde und trinken dann einen Orangensaft auf der Terrasse. Bald wird es uns bei 18° aber zu kalt und wir frösteln, die Luftfeuchtigkeit ist ziemlich hoch.
Wir heizen unseren Kanonenofen ein, duschen und machen uns ein Raclette. Während wir noch essen, hören wir ein Auto kommen. Es sind Ölis. Sie essen etwas mit und gehen gegen 22.30 Uhr nach Hause.
Übrigens klappt das mit dem Wenden der Autos unserer Besuche jetzt besser, weil wir diesen Wall entlang der Auffahrt machen.
Während ich abwasche, versucht Peter Mails zu verschicken, hat aber keinen Erfolg.
Wetter: diesig, am Nachmittag schön, am Abend fünf Tropfen Regen.
Samstag, 14. Februar 2004: Am Morgen backe ich eine Nusstorte - Edi will uns am Nachmittag zum Kaffee einen Besuch machen. Peter macht eine kleine Runde. Wir können den Mist von Bogdans beiden Pferden haben. Peter fährt los und holt ihn. Auf dem Heimweg schaut er bei Ursula vorbei. Er bemerkt, dass die Kette verschwunden ist, die das Eingangstor bei Wind halten soll. Im Haus aber alles in Ordnung. Er repariert die zweite Linie der Bewässerung. Anschliessend giesst er bei Bernd die Topfpflanzen und reinigt den Pool.
Um 14 Uhr kommt pünktlich Edi. Wir trinken Kaffee und essen die Nusstorte, bei der ich es jetzt zur Perfektion gebracht habe. Edi muss bald gehen, weil der Schreiner kommen soll. Wir bekommen einen Giessauftrag, weil er in der Schweiz zum Zahnarzt muss.
Wir machen Siesta und spielen anschliessend, bevor wir ins Bett gehen.
Wetter: am Morgen schön, dann kühl und diesig.
Sonntag, 15. Januar 2004: Wir pickeln, bis uns die Gelenke schmerzen. Eigentlich wollen wir rüber in den Gemüsegarten, doch wir erwarten noch Besuch. Winskowskis bringen uns ihre restlichen Lebensmittel und die ausgeliehenen Bücher, bevor sie zum Flughafen fahren.
Nach dem pickeln arbeiten wir an der Ecke unterhalb der Kläranlage, wo wir so viele Pflanzen gesetzt haben. Alle Pflanzen scheinen gut angewachsen zu sein. Die Geranien sind schon ziemlich gross geworden und blühen. Die beiden Mimosenbäume, die wir selber gezogen haben, sind schon etwa doppelt so hoch.
Peter befestigt den Wasserhahn. Er tut das auf ziemlich komplizierte Weise und schleppt Ziegelsteine und Beton an. Erst als er schon fast fertig ist, sehe ich es. Viel einfacher wäre es gewesen, er hätte den Hahn an den obersten Steinen der Natursteinmauer befestigt, statt mit Ziegeln etwas neues aufzubauen. Peter gibt mir recht und bricht seinen Aufbau wieder ab.
Währenddessen habe ich angefangen, zwischen den Pflanzlöchern Wege zu befestigen. Ich nehme einfach die herum liegenden Steine und lege sie als Wegrand. Manchmal muss ich auch mit dem Pickel den Weg etwas ebnen oder ein paar Stufen hauen. Endlich kommen Ölis und wir können eine Pause machen. Wir servieren wieder Kaffee und Nusstorte, die ganz und gar vertilgt wird.
Nachdem Ölis gegangen sind, fahren wir zum Hill und giessen bei allen. Anschliessend stecke ich die erste Wäsche von Flatau in die Maschine und wir pumpen gleichzeitig.
Wetter: schön.

"Schon" wieder ein Stück weiter.Pickeln halb
Montag, 16. Februar 2004: Heute wollen wir endlich unseren Ausflug in die Alpujarras zum budhhistischen Kloster nachholen. Um acht Uhr sind wir bei Franz und Monika und frühstücken dort. Franz hat einen Zopf gebacken. Um 9 Uhr fahren wir los. Bis kurz nach Salobrena fahren wir entlang der Küstenstrasse, bevor wir dann auf einer Seitenstrasse in die Berge hinein fahren. In Orgiva machen wir eine Kaffeepause. Dann gehts weiter in die Berge, bis wir in Pampaneira einige schöne Läden sehen. Wir halten an und schauen uns die Läden an. Es gibt Keramik, Teppiche, Kleider und viele einheimische Produkte wie den luftgetrockneten Schinken zu kaufen. Wir kaufen dort Meringue-Schalen, die besonders gut sein sollen.
Auffallend hier sind die Flachdächer, die mit Kies und Sand bedeckt sind. Das Dorfbild ist ganz anders, als bei uns in der Gegend. Auch sind die Häuser nicht ganz so strahlend weiss gekalkt, sondern eher Sandbraun. In der Nähe von Bubion, dem nächsten Dorf, soll das Kloster sein. Wir befinden uns jetzt auf der Rückseite der Sierra Nevada und sind dem Schnee schon ziemlich nahe gekommen. Doch von einem Kloster ist weit und breit nichts zu sehen, auch nicht im letzten Dorf Capileira. Ob der Reiseführer nicht stimmt? Wir fragen jemanden und bekommen eine etwas verwirrende Antwort. Angeblich soll das Kloster viel weiter unten im Tal sein. Also da, wo wir gerade hergekommen sind. Etwas unsicher fragen wir noch eine weitere Person, bekommen aber die gleiche Antwort. Wir sollen zurück fahren bis zur Tankstelle und dort fragen. Also nehmen wir den Weg zurück unter die Räder, fahren wieder durch Bubion und Pampaneira und fragen an der Tankstelle ein weiteres Mal. Nun entscheidet sich auch, ob wir anschliessend nach Trevelez fahren, denn hier zweigt die Strasse zu diesem Dorf ab. Hier soll es den besten luftgetrockneten iberischen Schinken der Welt geben. Ausserdem ist Trevelez das höchst gelegene Dorf in Europa oder so.
Der Tankwart schickt uns den Weg zurück, den wir gekommen sind. Ganz vorne an der Ecke, gut zehn Kilometer entfernt, erblicken wir ein gelbliches Haus, dort sollen wir rechts abbieben und den Berg hinauf fahren - ganz weit. Wir versuchen unser Glück und sehen schon bald nach der Abzweigung eine Tafel, die wirklich zum buddhistischen Kloster weist. Fünf Kilometer müssen wir jetzt noch den Schotterweg hoch fahren, doch solche Strassen kennen wir zum Glück.
Endlich haben wir unser Ziel erreicht. Weit oben am Berg, verstreut in einzelne kleine Kabäuschen, die wie Vogelnester an die Berghänge geklebt sind, sehen wir die zum Kloster gehörenden Gebäude. Doch einer Tafel können wir entnehmen, dass Besucher nur von 15 bis 18 Uhr willkommen sind. Es ist gerade mal 13 Uhr. Den beschwerlichen Weg zurück, wollen wir kein zweites Mal zurück legen und beschliessen, die zwei Stunden zu warten. Wir nehmen unseren kleinen Proviant mit und gehen ein paar Meter den Hang hinunter, wo wir auf einen uralten Dreschplatz stossen, der mit Mauern zu einer Rundung aufgebaut ist. Dort finden wir auch windgeschützte Stellen, denn wir befinden uns auf etwa 1500 Meter und der Wind ist trotz der strahlenden Sonne ziemlich kühl. Wir stellen fest, dass der Reiseführer sogar irgendwie recht hat mit seiner Beschreibung, denn wir sehen die kleinen Dörfer von hier aus in weiter Ferne.
Wir legen eine Siesta ein und jeder meditiert für sich in der wunderbaren Stille. Doch ab und zu kommt sogar hier ein Camion vorbei und unterbricht die Ruhe und das gezwitscher der Vögel.
Als es gegen 15 Uhr geht, machen wir uns auf den Weg und betreten das Gelände des Klosters. Es ist aber weder abgeschlossen, noch begegnet uns irgend jemand. Das erste "Gebäude" ist die Gebetsmühle. Sie sieht ziemlich neu aus und besteht aus einem sich drehenden Zylinder, der einen Durchmesser von etwas mehr als einem Meter hat. Man kann diesen Zylinder anschieben und jede Runde erklingt ein Glöcklein. Der Zylinder ist aussen mit Messing oder Kupfer umhüllt und Schriftzeichen sind hinein geklopft. Ich habe einmal irgendwo gelesen, was es heisst, doch wieder vergessen.
Wir gehen den Weg weiter und kommen zur Stupa, dem Wahrzeichen des Klosters. Jedes buddhistische Kloster hat eine Stupa. Hier ist es ein Ornament aus Stein mit einem kleinen Schrein. Auf dem Schrein liegen viele kleine Gaben, wie Steine, Bonbons, Ringe, usw. Um die Stupa herum, die man übrigens immer links herum umrundet, ist ein Kreis mit flachen Steinen ausgelegt. Daneben hängt ein Windspiel, das im leichten Wind bimmelt.
Der Weg führt weiter und wir treffen auf Steine, wo auf englisch einige Weisen der buddhisten verewigt sind. Dann treffen wir auf einen Weg mit einer Tafel davor. Er zeigt einen Mund mit Reissverschluss. Hier muss es sich also um einen Platz handeln, wo man nicht sprechen soll. Wir halten uns daran und setzen uns auf eine Bank unter einem riesigen Kastanienbaum. Zwischen den mächtigen Ästen flattern tibetische Gebetsfahnen.
Die Hunde haben wir im Auto gelassen, weil am Eingang ein Schild stand. Als wir weiter gehen, kommen uns jedoch zwei Hunde entgegen. Wir glauben kaum, was wir sehen: Leche Nummer zwei, nur mit längeren Haaren. Der andere Hund sieht gleich aus, hat jedoch dunkles Fell. Wir treffen auf ein Haus, in das ein Pfeil führt, die Tür jedoch ist verschlossen. Da sehen wir, dass von den Felsen, aus einem der kleinen Hütten am Hang jemand zu uns herunter steigt. Wir fragen, wann geöffnet wird. Es soll bald sein.
Wir setzen also unseren Rundgang fort und treffen ein Stück weiter wieder auf einen grossen Runden Platz. Womöglich wieder ein alter Dreschplatz. Als wir die Aussicht genug genossen haben, kehren wir zum Haus zurück und diesmal ist die Tür offen. Es ist eine Bibliothek mit vielen Büchern in spanisch und englisch. Die Leute, die hier sind, können sich diese Bücher ausleihen. Ausserdem eine kleine Ecke mit Geschenkartikeln. Ich sehe ein hölzernes Windspiel. So eins habe ich schon lange gesucht, denn die metallenen klingen mir zu hart. Peter kauft sich eine Gebetsschnur, die er fortan nicht mehr aus den Augen lässt. Unsere Frage nach tibetischen Gebetsfahnen wird negativ beantwortet. Dafür bekommen wir Prospekte mit. Das Kloster bietet verschiedene Kurse und meditaionen an.
Auch Franz und Monika kaufen einige Artikel und wir verlassen, nach einem kurzen Gespräch mit einer Frau, die Bibliothek. Langsam gehen wir den Weg zurück. Die Häuschen, die oben an den Felsen kleben, sehen wir uns nicht an. Dort sind vielleicht Leute, die nicht gestört werden sollen.
Über dem Gelände des Klosters herrscht eine eigentümliche Stille. Die einzigen Seelen die wir gesehen haben, waren, ausser jene in der Bibliothek, zwei Mönche, die im Garten gewerkelt haben und die beiden bellenden Hunde. Man kann sich gut vorstellen, in dieser Umgebung zur Ruhe zu kommen. Alle reden gedämpft und man fühlt sich dem Himmel nah.
Als wir beim Auto sind, überkommt uns aber ein ganz alltägliches Gefühl - hunger! Es ist kurz nach 17 Uhr und unsere Mägen knurren. Jetzt wollen wir endlich etwas essen gehen. Den Ausflug nach Trevelez lassen wir sausen, wir müssten noch einmal zwanzig Kilometer in die Berge fahren; und wollen das nächste Restaurant aufsuchen. Doch wir haben mal wieder vergessen, dass wir in Spanien sind und man nur zwischen 14 und 17 Uhr etwas zu Essen bekommt. Ausserdem ist im Winter sowieso nicht so viel los und viele Restaurants geschlossen. Nach einigen Versuchen gelingt es uns dann aber doch, in Lanjaron eine kalte Platte zu bekommen. So können wir wenigstens den ärgsten Hunger vertreiben.
Wir beschliessen, an der Küste in La Herradura ins "La Sardina" zu gehen, das Franz und Monika kennen. Mittlerweilen ist es auch schon 19 Uhr und nach einem kleinen Spaziergang am Strand bekommen wir auch etwas Warmes auf den Tisch.
Endlich gestärkt, nehmen wir die letzten Kilometer unseres Ausflugs unter die Räder und trinken bei Franz und Monika noch einen Absacker. Dann fahren wir müde nach Hause und packen unser Windspiel aus. Es bekommt einen Ehrenplatz auf der Terrasse und erinnert und jetzt jeden Tag an den schönen Ausflug.
Wetter: schön, auf dem Berg ein kühler Wind.
Dienstag, 17. Februar 2004: Peter fährt zu Hanjörg. Wir wissen, dass er am Mittwoch kommt. Allerdings haben wir uns gefragt, wer ihn vom Flughafen abholt, denn auch Franz und Monika hat er nicht angefragt. Wir werden sehen. Mit Peter Rademacher wechselt er ein paar Worte, wobei er natürlich seine gestrige Besichtigung des Klosters nicht vergisst. Radi weiss, dass in buddhistischen Klöstern gerne Himalayazedern gepflanzt werden und tatsächlich haben wir solche gesehen. Wie der Zufall es will, hat Radi, der selber viele Bäume zieht, eben solche Zedern und schenkt Peter eine.
Bei Hanjörg füllt Peter das Loch vor dem Haus mit den drei Palmen auf, schneidet ein Teil der Palmen und füllt rund herum auch mit Erde auf. Ausserdem repariert er ein paar Rattenbisse in der Bewässerungsanlage. Die Palmblätter lädt er ins Auto und bringt sie mit nach Hause.
Auf dem Heimweg trifft er Ölis. Diese haben eine kleine Campotour gemacht und mich bei Rothers besucht. Dort war ich beim Gitter streichen, als die beiden plötzlich um die Ecke kamen. Wir haben eine Zigarettenpause gemacht und ich habe ihnen ein paar Wege erklärt. Auf der Heimfahrt eben dieser Tour hat Peter sie getroffen und bei ihnen zu Hause noch einen Kaffee getrunken.
Mir wurde es gegen 16.30 Uhr zu kalt. Bis dahin habe ich das Türgitter bei der Küche und die drei Türen unten am Patio gestrichen.
Peter kommt auch bald und wir beschliessen, das Einkaufen für heute bleiben zu lassen. Stattdessen heizen wir unseren Kanonenofen ein und machen uns einen gemütlichen Abend. Es dauert auch seine Zeit, bis meine starren Finger wieder auftetaut sind. Dann ruft doch noch Hanjörg an. Er hat vergessen, dass sein Auto nicht am Flughafen steht und bittet uns, ihn abzuholen.
Wetter: bedeckt, kühl.
Mittwoch, 18. Februar 2004: Um zehn Uhr kommen Ölis zum Kaffee. Wir wollen heute bei gutem Wetter zum See fahren und sie haben ihre Surfbretter aufs Dach geschnallt. Ausserdem wollen wir zu den heissen Quellen, ein erholsames Bad nehmen. Wir fahren wieder bis zu unserer Stammkneipe am Ende der Ebene nach Venta de Zafaraya. Dort trinken wir Kaffee und essen vom guten Schinken. Danach nehmen wir heute den Weg über die Schotterstrasse, weil wir uns den Campingplatz ansehen wollen, der da oben sein soll. Im Sommer wollen wir uns mal ein paar Tage "verdrücken" und erholen. Zu Hause können wir sowieso nicht entspannen. Nach ein paar Irrungen und Wirrungen finden wir den Platz. Er liegt unter schattenspendenen Bäumen auf einer Ebene und oberhalb ist ein grosses Wasserreservoir, das auch als Pool genutzt werden kann. Gespiesen wird das Becken von einer Quelle. Sogar Duschen gibt es. Nur Toiletten haben wir nicht gesehen. Aber wir können ja unser Campingklo mitnehmen. Der Platz gefällt uns. Ausgerüstet mit genügend Lebensmittel und Bücher kann man hier sicher gut entspannen.
Wir fahren weiter, die längere Strecke um den See herum, weil Peter das so will. An unserem Platz angekommen, herrscht ein leichter Wind und Axel und Doris laden ihre Surfbretter ab. Sie quälen sich in ihre Neoprenanzüge, ziehen die Segel auf und bis die ganzen Vorarbeiten beendet sind und sie bereit wären, ins Wasser zu steigen, hat der Wind merklich nachgelassen. Leche hat in der Zwischenzeit ihre Schwimmkünste erneuert und sitzt bibbernd auf einer Decke. Ich wickle sie in ein Tuch. Nachdem Doris und Axel eine Runde gefahren sind, zeigt auch Peter, dass er sich auf dem Brett halten kann. Erst, als er Axels Brett nimmt, das keinen Kiel hat, stürzt er mit dem Shorty in die Fluten. Axel geht ihm zu Hilfe und sie wechseln die Bretter. Dann hört der Wind ganz auf. Ölis packen ihre sieben Sachen wieder auf und ins Auto und wir fahren Richtung Quelle. Wir müssen uns etwas beeilen, denn um 19 Uhr sollen wir am Flughafen sein, um Hanjörg abzuholen. Doch für die Quelle reicht es noch. Leider sind um diese Zeit viele Leute da. Trotzdem hüpfen Peter und Axel hinein, Doris und mir ist der Stress zu gross. Wir füllen ein paar Wasserflaschen mit dem heissen Quellwasser, die wir in unsere Tanks werfen wollen.
Auf der Heimfahrt - Doris fährt mit mir - spricht sie vom Essen und ich bekomme hunger. Sie erzählt vom Hotel Riu in Torrox, wo es für knapp zwanzig Euro ein Buffet gibt. Mir knurrt der Magen, als wir bei einer Tankstelle in Velez halten. Doch heute wird es zu spät, um nach dem Flughafen essen zu gehen. So beschliessen Peter und ich, beide zum Flughafen zu fahren. Axel und Doris gehen essen. Wie schön für sie. Wir müssen noch etwas hungern. Am Flughafen warten wir am oberen Ausgang auf Hanjörg. Punkt 19 Uhr waren wir an Ort und Stelle, doch der Flieger hat zehn Minuten Verspätung. Wir beobachten den Abschleppdienst, der ein unbesetztes Auto mitnimmt. Scheinbar soll man hier sein Auto nicht alleine lassen. Wir fahren über Sayalonga nach Hause und setzen Hanjörg bei seinem Haus ab.
Um 21 Uhr sind wir endlich da und können etwas essen.
Wetter: wechselhaft, am See schön.
Donnerstag, 19. Februar 2004: Nach dem Chi Gong, wir üben "Sinai Chi Gong" oder so ähnlich, haben mal wieder alle Zeit für einen Kaffee. Anschliessend fahren wir zu Afemanns. Heute wollen wir uns um den Poolrand kümmern. Schon im vergangenen Jahr haben sich immer wieder Fliesen gelöst und vor Kurzem ist ein grosses Stück, samt Beton herausgebrochen. Während Peter versucht, das Teil wieder anzukleben, probiere ich verschiedene Mittel, um den nicht schön aussehenden Rand vom Schmutz zu befreien. Womöglich hat sich der Riss, der kurz unter des oberen Rands entstanden ist, schon gebildet, als die Bauarbeiten noch im Gange waren. Es sieht nämlich so aus, als hätten sie entlang des Risses, die Fliesen schon einmal neu gefugt aber nicht sauber abgewaschen. Ich kratze und schrubbe, finde jedoch kein wirklich gutes Mittel, ausser mit dem Spachtel zu kratzen. Um den ganzen Poolrand von fünf Meter Breite und zehn Meter Länge abzukratzen, würde man vermutlich drei Wochen brauchen. Wir arbeiten bis 15.30 Uhr, dann hat Peter das grösste Stück wieder angebracht, der Pool ist gereinigt und der Rasen gemäht. Auf dem Heimweg kaufen wir in Algarrobo Gas und machen in Sayalonga einen kurzen Halt, um einzukaufen. Dann fahren wir zu Edi zum Giessen und Katzen füttern. Beim Wasserhahn von Ölis drehen wir diesen auf, weil wir immer noch die einzigen sind, die einen Schlüssel haben. Peter geht die Tubos ab und ich treffe auf der hinunterfahrt auf Axel, der einen Spaziergang macht. Wir trinken bei Ölis einen Kaffee und fahren um 18.30 Uhr nach Hause.
Wir duschen, denn wir wollen heute nach Torrox fahren und das Buffet geniessen. Peter rasiert sich ausgiebig und braucht ziemlich lange. Endlich sind wir in Torrox und das Buffet eröffnet. Sybille ist auch dabei und wir essen uns tüchtig voll. Seit wir in Spanien sind, immerhin schon mehr als drei Jahre, haben wir nirgendwo ein Buffet gefunden, ausser jene, die wir selber gemacht haben. Es war herrlich, mal wieder verschiedene Sachen je nach Lust und Laune, auszuprobieren. Als Nachtisch gabs sogar Eis und heisse Früchte.
Gegen 22 Uhr werden wir rausgeschmissen. Der Kellner erzählt uns noch, dass im Sommer etwa 1500 Essen rausgehen. Jetzt sind es "nur" zwei- oder dreihundert. Wir schauen uns noch etwas in dem riesigen Hotel um und trinken dann an der Bar einen Kaffee. Ich finde eine Internetecke und rufe die Mails ab. Danach fahren wir rundum gesättigt nach Hause. Hier werden wir ab und zu mal hingehen.
Wetter: wechselhaft.

Pool Afemann Ein grosses Stück des Poolrands bei Afemanns ist heraus gefallen.
Freitag, 20. Februar 2004: Der kleine Tank unten ist mal wieder voll, wir müssen pumpen. Gleichzeitig machen wir eine Wäsche und Peter bastelt an den Fenstern. Ich schreibe Rechnungen und Tagebuch.
Am Abend fährt Peter zu Sybille und geht dort in die Sauna. Vorher hat er bei Edi gegossen und die Katzen gefüttert. Anschliessend sitzt er mit Sybille, Roland, Rashdi und der Schwester von Heidrun samt Ronald, ihrem Mann zusammen und trinkt ein Glas Wein. Ich habe keine Lust und geniesse den Abend alleine zu Hause.
Wetter: bedeckt, zwischendurch etwas Regen.
Samstag, 21. Februar 2004: Es regnet, als wir am Morgen aus den Betten kriechen - endlich. Seit dem 9. Dezember glaube ich, hat es nicht mehr geregnet. Aber wir müssen trotzdem aus dem Haus. Auf dem Rabita kommen Morgen Gäste und wir müssen die Heizung einschalten. Wir fahren zuerst mit den Reservekanistern nach Algarrobo und füllen diese auf. Das Benzin stinkt ganz nett und Leche beginnt zu kotzen. Wir halten an und lassen sie etwas herum laufen. Doch sie ist ziemlich still und kotzt weiter.
Wir fahren hoch zum Rabita, stellen die Heizung ein, beziehen die Betten und Peter misst im Schrank, wo eine Trennwand eingebaut werden soll. Leche ist noch immer nicht fit. Sie liegt im Jeep und dämmert nur. Gegen drei Uhr wollen wir bei Pierre vorbei schauen, sind aber zu früh und es ist niemand da. Pierre will uns seinen Shredder vorführen. Wir ziehen also Edi vor und fahren zu ihm. Die Katzen sind schnell gefüttert und die Pflanzen in den Töpfen gegossen. Dann geht es zurück zu Pierre und Lorena und jetzt kommt auch Lorena angefahren. Pierre und Pablo waren wohl vorher schon zu Hause und haben Sieste gemacht.
Pierre ist am Kochen und wir werden spontan zum Essen eingeladen. Es gibt Fisch und einen Curryreis, der ausgezeichnet schmeckt. Danach zeigt er uns den Shredder. Er hat dafür extra ein paar Äste in der Garage aufgehoben, weil es regnet. Wir sind von der Maschine beeindruckt. Im Gegensatz zum Häcksler zieht der Shredder die Äste automatisch ein und es verstopft weniger. Für unseren Gartenverein kommt also nur ein Shredder in Frage.
Dann müssen wir weiter. Morgen kommt auch Günter und wir sollen sein Haus noch einer Reinigung unterziehen. Wir sind gerade eine Stunde an der Arbeit, als Sybille mit der Schwester von Heidrun eintrifft. Das Wetter hat sich gebessert und wir trinken eine von Günters Flaschen Wein auf der Terrasse. Danach lassen sich die beiden Frauen nicht davon abbringen, uns beim Putzen zu helfen. Sie übernehmen dabei natürlich das Regiment und beschweren sich über den Dreck und die Unordnung in der Küche. Günter hat noch nicht mal sein Geschirr in den Schränken verstaut und das übernehmen die beiden jetzt. Auch einen Staubsauger vermissen sie. Mit Hilfe der beiden sind wir bald fertig. Gegen 20.30 Uhr fahren wir nach Hause und essen Salat und Meringue aus den Alpujarras.
Leche ist immer noch nicht so richtig auf dem Damm.
Wetter: am Morgen Regen, dann schön.
Sonntag, 22. Februar 2004: Heute muss ich mal wieder unser Schlafzimmer einer Reinigungsprozedur unterziehen. Unglaublich, wieviel Staub sich hier ansammelt.
Leche hat Durchfall und ist total verschmiert. Wir stellen sie unter die Dusche. Peter ruft Sybille an und fragt, was bei Hundedurchfall zu tun ist. Sie meint, etwas Salz und Schwarztee wäre nützlich.
Peter gräbt die beiden zusätzlichen U-Eisen in der Auffahrt ein, die wir schon lange hier haben, aber wegen des harten Bodens noch nicht verlegt haben. Nach dem Regen geht das etwas besser.
Günter ruft an. Er hat einen Fernseher mitgebracht und der ist so gross, dass er ihn alleine nicht ins Haus schleppen kann. Peter spaziert zu ihm hinauf und hilft ihm.
Ich drucke derweil die Rechnung von Hanjörg aus und versuche eine Mailverbindung, die ich allerdings nicht hinbekomme. Deshalb rufe ich zu Hause an und frage nach dem wohlbefinden. Mami hat sich jetzt endlich entschlossen und will uns im Mai besuchen. Dazu muss sie zum ersten Mal in ein Flugzeug einsteigen. Ich glaubs aber erst, wenn sie hier ist. Ich brauch noch ein paar Tips für die Nähmaschine, die in letzter Zeit einfach nicht mehr schön näht. Aber Mami ist bei Yvonne am Babysitten in Sagogn und kommt erst am Abend nach Hause. Sie will dann zurück rufen.
Peter kommt zurück und wir spielen eine Runde. Währenddessen pumpen wir und anschliessend gibt es Spaghetti. Mami hat zurück gerufen und konnte mir ein paar Tips geben. Die muss ich jetzt allerdings zuerst ausprobieren.
Pumpen: 14x
Wetter: Immer wieder Regen, ganz kurz Sonne, ca. 12°.
Montag, 23. Februar 2004: Als wir am Morgen aufstehen, ist der Tank voll. Es muss in der Nacht ziemlich viel geregnet haben. Erst gestern haben wir ja den 2000 Liter fassenden Zwischentank geleert. Wir pumpen und Peter arbeitet an den Fenstern. Das geht in einem, weil er für die Arbeiten sowieso den Generator braucht. Anschliessend pickelt Peter den weichen Boden bai der Garage etwas auf. Er meint, so ginge es danach einfacher, die Erde, die wir noch abtragen müssen, weg zu bekommen.
Und was mache ich in Spanien, wenn es regnet. Ist das über mehrere Tage der Fall, wird es immer etwas schwierig. Ich kann ja nicht immer am Computer sitzen. Ich entscheide mich dafür, im Bad verschiedene Ecken zu bearbeiten. Dort ist ja noch immer nicht alles fertig. Ich mische mir eine dünne Kalk-Sand-Mischung und pinsle beim Fenster.
Leche geht es noch immer nicht besser. Sie liegt aphatisch herum und der Durchfall ist auch noch nicht besser.
Günter ruft an. Er hat keinen Schlüssel für seinen Schuppen und kann kein Holz holen. Peter bringt den Schlüssel hinauf. Anschliessend will er Hanjörg aufsuchen, der ist aber nicht zu Hause. Dafür fährt er bei Monika vorbei und holt sich Tipps für Leche ab. Regine, die Nachbarin von Franz und Monika, ist auch gerade da. Sie hatte früher eine Hundepension und kann auch mitreden.
Derweil ist Leche aufgestanden und ein wenig spazieren gegangen. Ich folge ihr und sehe, dass sie ganz dünnflüssig und dunkelrot "scheisst". Nun kommen mir Bedenken. Wir sollten zum Tierarzt gehen. Ich rufe Peter. Der ist schon auf dem Heimweg und wir beschliessen, um 16.30 Uhr nach Caleta zu fahren. Der Tierarzt kommt erst um 17 Uhr wieder.
Unterdessen pflanzt Peter Zypressen und entfernt den wuchernden Spargel auf unserem neuen Pflanzfleck unterhalb der Kläranlage.
Gegen 16.30 Uhr fahren wir los. Der Tierarzt diagnostiziert eine Diäerröh (wie schreibt man das), oder einfacher gesagt, Durchfall. Er will ihr eine Spritze verpassen und warnt aber, dass diese sehr schmerzhaft sei, weil intramuskulär gespritzt. Wir haben keine Ahnung und denken, dass es wohl nicht so schlimm sein wird. Doch Leche fängt jämmerlich an zu quietschen, aber erst, als der Arzt die Spritze schon wieder heraus gezogen hat. Es dauert eine Minute, dann hat sie sich beruhigt und wir können nach Hause gehen. Morgen sollen wir noch einmal kommen.
Wir nutzen die Gelegenheit und gehen noch einkaufen. Daheim stellen wir fest, dass es Leche bedeutend besser geht. Ist sie doch normalerweise ein völlig aufgestelltes Hündchen, das fast den ganzen Tag herum hüpft. In den letzten Tagen lag sie aber nur herum.
Zu Hause müssen wir noch die angefangene Wäsche beenden und gehen gegen 22.15 Uhr ins Bett.
Am nächsten Morgen erfahren wir, dass gegen 3.30 Uhr in Marokko ein schweres Erdbeben mit hunderten von Toten war. Wir haben davon nichts mitbekommen, obwohl die Ausläufer angeblich hier auch bemerkbar waren.
Wetter: Immer wieder Regen aber nicht sehr heftig.
Dienstag, 24. Februar 2004: Am Morgen pickelt Peter eine Rinne entlang des Walls an der Auffahrt. In Folge der Regenfälle und des Walls hat sich das Wasser in der Kurve einen neuen Weg gebahnt. Das haben wir erwartet. Nun leitet Peter das Wasser mit der Rinne weiter unten den Hang hinunter. So ist die Gefahr, dass das Wasser aus den Rinnen am Hang Steine wegreisst, abgewehrt. Nun müsste die Auffahrt eigentlich perfekt sein. Beim nächsten Regen werden wir sehen, ob das auch zutrifft.
Das Wetter ist noch immer schlecht und ich pinsle im Bad weiter. Doch mir vergeht schon die Lust, weil ich alle paar Minuten wieder irgend etwas aus dem Weg räumen muss. Bei Regen kann man halt nichts ins Freie stellen. So komme ich einfach nicht vorwärts. Im Radio höre ich von dem Erdbeben in Marokko.
Um die Mittagszeit kommt Roland vorbei. Er fragt, ob Peter wieder am Hausbau helfen kann. Peter fährt hinauf und ich pinsle weiter. Um 16 Uhr fahre ich mit Leche allein zum Tierarzt. Wir hoffen, dass die angekündigte zweite Spritze nicht mehr notwendig ist, weil es ihr schon viel besser geht. Doch der Arzt kennt keine Gnade. Und diesmal ist es um ein vielfaches schlimmer, als gestern. Leche fängt nch der Spritze an zu schreien, zappelt wie verrückt, entgleitet mir und es sieht so aus, als ob sie sich im Boden verkriechen wollte. Aus versehen beisst sie mich fast in den Arm. Der Anfall dauert etwa fünf Minuten und danach winselt sie die ganze Zeit - arme Leche.
Sie hat dem Tierarzt zugeschaut, als dieser die Spritze aufgezogen hat und angefangen zu zittern. Ob wir sie noch einmal in diese Tierarztpraxis bringen? Auf dem Heimweg liegt sie winselnd hinten auf dem Polster und ist beachtet mich nicht.
Zu Hause heize ich den Ofen an, der heute nicht so richtig will. Ich beruhige Leche, die unter dem Ofen im Korb liegt und leidet.
Gegen 19.30 Uhr kommt Peter. Wir essen Reis und Geschnetzeltes, schauen uns eine Film mit Hape Kerkeling an und lesen anschliessend. Ich habe von Sybille ein Buch über Friedrich II angefangen. Zwar ein Roman aber mit historischem Hintergrund über das Leben im Mittelalter und den Wirrungen der verschiedenen Machthaber.
Im Tank sind 7300 Liter. Dafür, das wir so oft gepumpt haben, etwas wenig. Ob wohl irgendwo ein Leck ist.?
Wetter: immer wieder Regen, in der Nacht viel.
Mittwoch, 25. Februar 2004: Am Morgen ist der Tank voll. Peter muss allerdings zuerst die Zündkerzen vom Generator putzen, bevor er ihn starten kann. Er kontrolliert die Auffahrt und ist zufrieden - die Rinnen sorgen dafür, dass das Wasser nicht unkontrolliert mäandert. Anschliessend fährt er hoch zu Roland, wo er wieder dem Elektriker zur Hand geht und für die Kabel Rinnen stemmt.
Ich spachtle zuerst an der Tür im Bad herum, habe aber überhaupt keine Lust mehr dazu. Ich lasse mir etwas anderes einfallen und backe ein Brot, dann eine Nusstorte und zum Schluss Käsespätzli. Gegen 17 Uhr bin ich fertig und mache eine Siesta. Peter weckt mich um 18 Uhr, als er nach Hause kommt. Wir essen die Käsespätzli gerade, als Sybille um 20 Uhr vorbei kommt. Ihr Telefon geht nicht und sie muss mit Lena telefonieren, die sich gerade von ihrem Freund Santi trennt. Es gibt Probleme und Sybille will helfen.
Als sie gegangen ist, lesen wir.
Wetter: immer wieder Regen.
Donnerstag, 26. Februar 2004: Am Morgen ist der Tank schon wieder voll. Nach dem Pumpen fährt Peter zu Roland, doch dort ist keiner. Er hat keinen Schlüssel und geht deshalb zu Monika, die Rolands Telefonnummer hat. Sie sind am Einkaufen und wollen in zwei Stunden zurück sein. Bei Monika trinkt Peter einen Kaffee und schnappt sich anschliessend Cecilio zum Wein veredeln bei der Monn. Anschliessend bringt er Monika das ausgeliehene Werkzeug zurück, doch Roland ist noch immer nicht zurück. Er fährt nach Hause.
Ich habe heute keine Lust, im Bad zu arbeiten und suche den Fehler in der Nähmaschine. Ich muss noch die Vorhänge für Regine nähen. Ich suche und probiere überall herum. Mami hat etwas von einer Schraube gesagt, wo man die Spannung des unteren Fadens einstellen kann, doch ich finde nichts. Als Peter kommt, schildere ich ihm mein Problem und gemeinsam haben wir bald die richtige Schraube gefunden. Sie befindet sich in der Spule, nicht an der Maschine. Nun kann ich endlich wieder schöne Nähte nähen.
Roland kommt vom Einkaufen und will uns ins Molina einladen. Peter weigert sich. Wir haben ja noch immer den Boikott verhängt, weil sie uns letzten Sommer wegen der Hunde so unfreundlich rausgeschmissen haben. Peter hat noch kein Einsehen und so ziehen Roland und seine Truppe alleine von Dannen.
Anschliessend will ich mailen. Die Verbindung kommt zustande, ich kann jedoch nur empfangen, nicht aber senden. Peter will an den Fenstern weiter arbeiten, hat aber keine Lust. Deswegen entschliessen wir uns, ein kleines Spiel zu wagen.
Wetter: in der Nacht viel Regen, tagsüber bedeckt und Regen.
Pumpen 17x
Freitag, 27. Februar 2004: Am Morgen muss Peter Holz schneiden, damit wir am Abend nicht erfrieren. Anschliessend fährt er zu Roland. Heute ist es mal wieder schön und ich kann Draussen arbeiten, endlich. Man kann es sich nicht vorstellen, aber nach drei Tagen Regen habe ich schon fast eine Depression. Man wird hier richtig Sonnensüchtig.
Zuerst lasse ich ein paar unschöne Stellen an der Treppe verschwinden, indem ich eine dünne Kalk-Sand-Mischung darüber schmiere. Anschliessend kalke ich auch noch die Vorderseite der Küche. Dort war nur eine Schicht Kalk aufgetragen und der Regen hat einiges herunter gespült. Danach schaue ich runter zum Treibhaus. Die eingelegten Oliven brauchen mal wieder einen Wasserwechsel. Das Salzwasser schütte ich vor dem Zelt aus, dort soll ja nichts wachsen. Das tut leider der Sonnenblume, die genau in der Mitte der Tür wächst gar nicht gut. Innerhalb weniger Stunden macht sie schlapp. Salz scheint ein guter Unkrautvernichter zu sein. Und Unkraut zupfe ich, als die Oliven mit frischem Wasser versorgt sind. Es ist unglaublich, wie gut die Pflanzen jetzt aus dem weichen Boden ausgerissen werden können.
Dann habe ich Roland und seiner Truppe einen Kaffee versprochen. Ich packe die Thermosflasche, Geschirr, ein paar Bier und etwas Verpflegung ein und fahre hinauf zur Baustelle. Das Haus habe ich noch nicht gesehen und Roland führt mich herum. Er ist dabei, das Bad zu plätteln, Rashdi verputzt Aussen, Peter und der Elektriker verlegen die Stromkabel. Nach der kurzen Pause gehe ich zu Monika. Ich habe keinen Zucker mehr und will mir bei Monika etwas ausborgen. Anschliessend fahre ich nach Hause und zupfe weiter Unkraut.
Peter kommt gegen 18 Uhr. Ich habe schon den Ofen eingeheizt und wir trinken Kaffee und essen Nusstorte. Danach brauchen wir nichts mehr, der Kuchen macht ziemlich satt. Dafür leisten wir uns ein Spielchen und können uns erst um drei Uhr lösen.
Wetter: schön, am Abend noch einmal kurz Regen, viel Wind, kühl.
Samstag, 28. Februar 2004: Peter fährt wieder zu Roland und ich will das Beet beim Bus mit Erde füllen. Dazu schaufle ich die aufgelockerte Erde bei der Garage in die Schubkarre. Doch ich merke bald, das die Erde durch den Regen wieder ziemlich fest geworden ist. Ausserdem pappt alles ziemlich zusammen und ist schwer wie Blei. Ich muss das Unterfangen nach kurzer Zeit aufgeben, weil ich Kreuzschmerzen bekommen. Ich gehe zu unserem Pflanzfleck unterhalb der Kläranlage und befreie die Pflanzen vom Unkraut. Alles sieht sehr gut aus und vor allem die beiden grossblättrigen Mimosen sind unheimlich gewachsen. Jetzt sind sie schon drei Mal so gross wie bei der Pflanzung. Danach topfe ich ein paar Töpfe um. Ich glaube, das dort nichts wächst, täusche mich aber. Unter einer dicken Schicht Erde finde ich zwei aufgeplatzte Avocadokerne und viele Baumnüsse, die ebenfalls schon spriessen. Ich pflanze sie in andere Töpfe. Dann fällt mir im Bus ein Buch in die Hände, das Peters Mutter letzten Mai hier gelassen hat. Es geht um eine Besteigung des Mount Everest und ich blättere ein wenig herum. Bald bin ich in die Lektüre vertieft und schlafe dabei auf der Liege ein.
Um 17 Uhr kommt Peter. Wir duschen, essen und Spielen anschliessend bis 22 Uhr. Danach nehme ich wieder das Bergbuch zur Hand und kann es erst um 4 Uhr wieder weg legen.
Wetter: schön, windig, nachts sehr kalt, 4,8°, am Morgen 7°.

Afrika Einmal mehr Afrika ganz klar am Horizont.
Sonntag, 29. Februar 2004: Heute machen wir eine grosse Kontrollrunde, weil Peter ja die ganze Woche bei Roland gearbeitet hat. Zuerst giessen wir bei Bernd. Als wir bei Franz und Monika vorbei fahren, winkt uns Franz. Er fragt Peter, ob er nicht den gefällten Eukalyptus irgendwann spalten kann. Ihm ist er zu hart. Wir sehen, dass oben Wasser rinnt und während Peter dem Eukalyptus zu Leibe rückt, fahre ich hinauf und suche die leckende Stelle. Es rinnt ziemlich viel Wasser und ich kann nicht sagen, wessen Leitung es ist. Ich fahre zurück und nehme Franz mit, der einen Schlüssel für die Hähne besitzt. Er dreht seinen ab, doch das Wasser rinnt weiter. Ich rufe Sybille an, die mir erklärt, welchen Hahn wir schliessen müssen. Franz und Monika haben Besuch von zwei Bekannten, die in Nerja einen Sprachkurs machen und wir trinken noch ein Glas Sekt. Dann geht unsere Runde weiter. Zuerst drehen wir aber noch den Hahn von Sybille ab.
Endlich geht es zu Hannes, wo wir den Pool kontrollieren, bei Hanjörg machen wir ebenfalls einen Kontrollrundgang. Bei Flatau bringen wir die gewaschene Wäsche vorbei, wir reinigen den Pool bei Afemanns und schauen auch bei uns im Garten vorbei. Dann gehts weiter zum Kontrollieren aller Häuser am Hill und zum Schluss schauen wir bei Winskowskis vorbei. Dann können wir endlich nach Hause fahren. Ich falle sofort ins Koma, während Peter Spaghetti kocht. Anschliessend spielen wir eine Runde. Eigentlich wollen wir um 22 Uhr aufhören, doch es kommt eine Schlacht dazwischen. Peter hätte zwei Schiffe verloren, doch wir können gerade noch die letzte Version laden, um die Schlacht zu umgehen. Das dauert bis 2 Uhr morgens.
Wetter: nachts wenig Regen, am Tag schön, kühler, heftiger Wind.
Noch einmal das Tagebuch vom Februar, diesmal im Word-Format.
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