Chinela de Laurin
März 2004
Montag, 1. März 2004: Peter arbeitet wieder bei Roland. Ich fahre zu Flatau und reinige das Haus. Manolo und Loli, die Gärtner sind auch da. Wir halten einen kurzen Schwatz und Manolo fragt mich wegen dem Zuckerrohr. Peter hat mal ein paar Stängel von irgendwoher mitgebracht und Manolo würde auch gerne ein paar mit nach Cordoba nehmen. Wir werden also das Zuckerrohr zu Sybille bringen, wo sie immer am Dienstag im Garten arbeiten.
Auf dem Heimweg fahre ich bei Günter vorbei und hole ein paar Lebensmittel ab, die er nicht verbraucht hat. Bevor ich nach Hause fahre, halte ich bei Ferdl auf ein kleines Bier.
Zu Hause koche ich und warte anschliessend auf Peter. Während dem Warten schalfe ich am Tisch ein. Als er endlich kommt essen wir und spielen eine Runde. Heute aber nicht so lange - das geht zu sehr an die Substanz.
Wetter: bewölkt, kalter Wind, nachts 5,3°.
Dienstag, 2. März 2004: Obwohl wir um 12 Uhr im Bett waren, sind wir müde. Kein Wunder. Die durchspielten Nächte machen sich langsam bemerkbar. Bogdan ruft an. Toni und Margarete Eulenberg wollen uns kennen lernen. Wir sollen ihren Pool warten. Dieses Haus haben wir kurz vor Weihnachten mal geputzt. Wir brechen um halb zwölf auf und haben davor noch etwas Zeit, uns zu erholen.
Das Haus liegt oberhalb von Sayalonga, auf dem Schotterweg nach Competa. Neben Eulenbergs ist auch Bogdan und die Schwester von Margarete samt Ehemann anwesend. Bogdan fährt kurz danach mit allen ausser Toni los, um ein Haus zu besichtigen. Die Schwester von Margarete will nämlich auch etwas kaufen. Währenddessen zeigt Toni, wo die Utensilien für die Poolreinigung verstaut sind. Danach trinken wir einen Kaffee und schon kommen die anderen zurück. Das Haus liegt nicht weit weg und Margarete Eulenberg erklärt ihrem Mann sofort, dass sie ihr Haus verkaufen will und das eben besichtigte ihr neuer Favorit wäre. Ihr Mann ist schockiert und braucht erst mal einen Schnapps. Es wird Fussfehler serviert. Ein Gemisch aus Baylies (wie schreibt man das) und Anisette. Wir kennen dieses Gebräu aus Elba und der Name besagt schon was passiert, wenn man davon zu viel trinkt.
Wir gehen mit der Gewissheit nach Hause, dass wir dieses Haus möglicherweise nur ganz kurz betreuen. Zwar sieht man von hier aus nur einen ganz kleinen Teil des Meers oberhalb von Torre del Mar, weil die Hügel viel verdecken, doch das Haus ist ganz hübsch. An der alten Finca wurden zwei neue Anbauten angesetzt und nun hat das Haus fast U-Form. Davor ist ein kleiner, nierenförmiger Pool. Genau die richtige Grösse, um nicht zu viel Wasser zu verschwenden. Im Moment ist er allerdings ziemlich grün, weil er den ganzen Winter über nicht gewartet wurde. Wir haben ja schon um Weihnachten versucht, ihn zu säubern, sind damals allerdings nicht an den Sauger gekommen, der irgendwo in einem Schuppen verstaut war.
Ich setze Peter bei Roland ab und fahre nach Hause. Dort wechsle ich das Auto und fahre ins Tal zum Einkaufen. Im Lidl will ich die Schokoladenriegel kaufen, die wir so gerne essen, doch es gibt heute keine. Danach stelle ich das Auto in der Nähe des Marktplatzes ab und will ins Internetcafe. Doch es ist mal wieder Siesta-Zeit und die meisten sind geschlossen. Einmal mehr latsche ich durch Torre del Mar auf der Suche nach einem Internetcafe. Ich finde auch eins, kann aber nicht viel erledigen. Ich will unseren Vertrag bei Amena ändern, was ich direkt über Internet nicht hinkriege. Auch den Terra-Tarif will ich ändern und auch das geht nicht. Dann lade ich die Bilder für unsere Internetseite und stelle fest, dass einige defekt sind. Endlich wanke ich aus dem Internetcafe und gehe in den Tabakladen. Neben Tabak und Papieren will ich heute auch Drehmaschinen kaufen, doch sie haben gerade keine auf Lager. Dann endlich doch ein Erfolgserlebnis. Ich lasse den Schuppenschlüssel von Günter kopieren und den Autoschlüssel von unserem Swift. Nach einem Rundgang im Mercadona fahre ich nach Hause.
Peter kommt später zu Fuss nach Hause und muss noch Holz hacken und schneiden. Es ist kalt und ich warte mit Sehnsucht auf das frische Holz, mit dem wir sogleich unseren Böllerofen anfeuern. Nach dem essen können wir es nicht lassen und schalten den Computer ein. Wir wollen nur bis 22 Uhr spielen, doch es kommt wieder zu einer Schlacht und ich verliere ein Schiff. Diesmal können wir nichts mehr Rückgängig machen und bis sich meine Finanzen wegen des Schlags wieder erholt haben, ist es 2.30 Uhr.
Wetter: schön, aber kühl, die Sonne wärmt aber, wenn sie denn scheint, wenig Wind, kalt.
Mittwoch, 3. März 2004: Peter arbeitet weiterhin bei Roland. Ich setze Peter bei Roland ab und fahre zu Edi, der ein paar Tage in der Schweiz ist. Katzenfutter ist noch da und gegossen wird heute Abend. Ich stelle das Auto bei Roland ab und spaziere nach Hause. Dort wechsle ich das Wasser bei unseren eingelegten Oliven. Das Salzwasser kippe ich vor dem Zelt aus. Dort soll ja nichts wachsen und wir haben schon festgestellt, dass Salzwasser ein ausgezeichnetes Herbizid ist. Die Sonnenblume, die mitten in der Eingangstür zum Treibhaus gewachsen ist und jetzt blüht, macht innerhalb weniger Stunden schlapp - schade.
Danach topfe ich einige Pflanzen um, säe einiges aus und rupfe Unkraut auf den Wegen. Heute geht das ganz leicht, weil der Boden durch den Regen aufgeweicht ist.
Bevor Peter am Abend nach Hause kommt, schaut er bei Edi vorbei, füttert die Katzen und gibt den Topfblumen Wasser. Morgen ist Donnerstag und wir fahren zum Chi Gong und Mist holen. Doch der Anhänger ist noch voll von der letzten Woche. Wir erkunden einen Standort für den Misthaufen und müssen dazu den Anhänger über den Sandhaufen ziehen. Mit etwas Ächz und Stöhn schaffen wir das auch. Den Hänger kippen wir einfach um und zurück geht es wieder über den Sandhaufen - leer etwas einfacher.
Wetter: schön, kühl.
Mittwoch, 4. März 2004: Wie üblich fahren wir um halb neun los zum Chi Gong. Zum Kaffee hat nur Peter Rademacher Zeit.
Nach dem Kaffee fahren wir zu Ursula, der Freundin von Bogdan. Dort stehen die zwei Pferde, die jetzt für uns Mist machen. Bogdan hat vor ein paar Tagen einen verletzten Hund gefunden. Sie haben ihn ärztlich versorgt und nun ist er im Heuschuppen untergebracht. Ein lieber kleiner Kerl. Wenn wir nicht schon zwei hätten...
Den Mist fahren wir heute zu Ölis. Während ich mit Doris zurück bleibe, fährt Peter mit Axel noch einmal los. Es ist noch eine Fuhre da und die bekommt Sybille. Den Hänger stellen sie ihr vor die Garage. Bevor wir nach Hause fahren, ist Sybille gerade nach Hause gekommen und wir informieren sie über den Mist. Ihr Cousin Peter, ein Apotheker, ist gerade zu Besuch und will den Mist ausladen. Wir brauchen den Hänger ja erst wieder am nächsten Donnerstag. Bei einem Bier frage ich Sybille nach dem lustigen Anschlag in der Post. Sie hat Jose-Luis beauftrag, den Zettel mitzunehmen und ihn zu kopieren. Wir bekommen auch eine Kopie und hier die Anzeige im Original Schriftlaut:

Aufmerksamkeit schaut mich an,
dass Sie vielleicht mich brauchen,
reinigen Wir ländliche Häuser, und in der Stadt
reinigen Wir auch, und wir behalten Schwimmbad
und Gärten bei, Wenn Sie uns brauchen, rufen Sie
uns zum Telefon: 000 00 00 00

Und nun das Ganze in Englisch:
attention looks at me
that perhaps you need me
We clean rural houses and in the town We also clean
and we maintain pool and gardens If you need us
you call us to the telephone: 000 00 00 00

Ich vermute, der spanische Originaltext wurde mit einer Übersetzungsmaschine aus dem Internet Deutsch und Englisch übersetzt. Hier der spanische Text:
Atencion mirame
Es posible que me necesites
Limpiamos casas rurales y en el pueblo. Tambien
limpiamos y mantenemos piscina y jardines. Si nos
necesitas llamanos: 000 00 00 00

Ich würde diesen Text mit meinen spärlichen Spanischkenntnissen folgendermassen übersetzen:
Achtung hergeschaut!
Vielleicht brauchen Sie mich.
Wir reinigen Land- und Stadthäuser und pflegen Schwimmbäder und Gärten.
Wenn Sie uns brauchen, rufen sie uns an: 000 00 00 00.

Immer, wenn ich donnerstags die Post abhole, sehe ich diesen Aushang und amüsiere mich jedes Mal aufs Neue. Doch Sybille hat noch etwas besseres auf Lager. Als sie vor einiger Zeit in Ronda war, hat sie sich in einem kleinen Bücherladen einen Stadtführer für Ronda gekauft. Sie holt ihn und ich soll vorlesen. So unglaublich es klingt - es macht kein einziger Satz einen Sinn. Zwar besteht die Broschüre aus ziemlich vielen Bildern und die Qualität des Drucks ist für spanische Verhätlnisse sehr gut. Um so weniger versteht man, dass der ziemlich ausführliche Text eine einzige Katastrophe ist. Ich kann kaum lesen, es ist einfach zu komisch. Sybille will mir eine Kopie machen, dann kann ich ein paar Stellen zitieren. Als wir nach Hause fahren, tut mir der Bauch vor lauter lachen weh.
Dann sind wir gerade in der richtigen Stimmung zum Pickeln. Ich finde die richtigen Handschuhe nicht und habe nach zehn Minuten Blasen in den Plastikhandschuhen - so geht das nicht. Peter pickelt alleine weiter, ich räume unsere Bude auf.
Dann kommen Heiner und Orthrud. Sie fahren für zehn Tage nach Österreich zum Skiurlaub und wir passen auf Lupo auf. Während einem Glas Wein erfahren wir interessante Geschichten. Heiner erzählt, dass er seine ersten Skilauf-Versuche mit den Skiern von seinem Vater gemacht hatte. Diese Skier hätte sein Vater schon in Grönland benutzt. Ich lese gerade die Biografie von Leni Rifenstahl. Sie hat in Grönland auch mal einen Film gedreht. Aus Jux frage ich Heiner, ob sein Vater vielleicht die Expedition mit Leni Rifenstahl mitgemacht hat.
Heiner schaut mich verwundert an und antwortet: "Nein, aber fast." Die Geschichte ist lang und ziemlich komplex. Ich versuche mal, sie nach bestem Wissen und Gewissen wieder zu geben. Ende der 20er-Jahre unternahm Leni Riffenstahl eine Expedition nach Grönland, um den Film SOS-Eisberg zu drehen. Im Gebiet, wo sie sich aufhielten, waren auch verschiedene wissenschaftliche Standorte. Unter anderem hielt sich dort der Geo-Wissenschaflter Alfred Wegener auf. Er war der Begründer der Kontinentalverschiebungstheorie. Knut Rasmussen, ein dänischer Polarforscher, Ethnograf und Halbeskimo, diente dem Filmteam als Bindeglied zu den Eskimos.
Etwa zwei Jahre später nahm der Vater von Heiner an einer weiteren Expedition teil. Er war Pilot bei der Lufthansa und fuhr mit als Fahrer und Techniker für Schneemobile mit Schraubenantrieb. Auch Rasmussen und Wegener waren bei dieser Expedition wieder dabei. Und ebenfalls die Frau von Rasmussen. Irgendwie hat sie dann Rasmussen verlassen und der Vater von Heiner hat sie getröstet. Folge davon ist, dass Heiner in Grönland einen Bruder hat. Ausserdem weiss er nicht, wo sonst auf der Welt noch Geschwister von ihm herum laufen, denn sein Vater war ziemlich produktiv. Wir haben noch mehr interessante Zusammenhänge erfahren, doch dazu könnte man ein eigenes Buch schreiben. Ich will jetzt wieder zu meinem Tagebuch zurück kehren und nur noch erwähnen, wie klein die Welt doch ist.
Wetter: schön.
Freitag, 5. März 2004: Wieder ist Peter von 11 bis 15 Uhr bei Roland.
Ich fahre zu Rothers und streiche Fenster- und Türgitter. Als ich die Tür zum Gashaus öffnen will, finde ich den passenden Schlüssel nicht. Dafür sehe ich, dass Peter gerade bei uns die Auffahrt hoch fährt. Ich rufe und er kommt rüber. Dabei sehe ich auf den Secaderos von Rother, da, wo sie den Pool bauen wollen, einige alte Holztüren liegen. Sie sehen noch gut aus und wir müssen fragen, ob wir sie haben können. Als ich auf die Vorderseite des Hauses komme, fährt gerade ein Auto heran. Ich kann es kaum fassen, dass Peter so schnell hier sein soll. Doch es ist nicht Peter. Ölis waren mal wieder auf einer Campotour und statten uns einen Besuch ab. Peter ist auch gleich da und wir rauchen eine Zigarette. Dabei erzählt Peter die Geschichte von Rashdi.
Als Ölis gegangen sind, streiche ich die Tür zu Ende, giesse die Pflanzen und Peter giesst bei Lages und Brucks. Dann fahren wir nach Hause, wo Peter wieder den Pickel schwingt. Ich versorge unsere Pflanzen mit Wasser und Peter pflanzt die Himalayazeder aus. Ausserdem gräbt er die Durante wieder aus. Diesen Strauch haben wir gepflanzt, weil er schöne Blüten machen soll. Doch als ich vor Kurzem das Unkraut rund herum ausgezupft habe, hat er mich dermassen gestochen, dass wir beschlossen, ihn zu verschenken. Stachelkräuter gibt es hier schon genügend.
Wetter: schön, warm.
Samstag, 6. März 2004: Heute ist Kartoffeln ernten bei Manolo. Als ich aufstehe, nieselt es. Ach wie wunderbar. Kartoffeln ernten ist schon bei gutem Wetter mühsam. Aber bei Regen! Als wir kurz nach acht Uhr auf dem Feld sind, hat der Traktor schon die ersten Reihen umgepflügt und wir können sofort anfangen. Ausser uns ist die gesamte Familie von Manolo, Julian, der Vater von Manolo und weitere zwei Helfer, die wir nicht kennen dabei. Später kommt sogar Feliza mit samt Stock und hilft beim aufklauben. Wir sind also elf Personen. Peter und ich ernten mit der Schubkarre, so muss man weniger schleppen. Nur das Hochheben der Karre ist mühsam.
Am Anfang nieselt es und eine ganz kurze Weile regnet es sogar. Alles ist ziemlich nass und es gibt Stollen an den Schuhen. Später wird das Wetter besser und die Sonne kommt heraus. Nun lassen wir die Hunde aus dem Auto und die toben wie die Verrückten auf dem Feld herum. Nachdem das untere Feld zu Ende geerntet ist, machen wir eine halbe Stunde Pause und werden mit Essen vollgestopft. Das bekommt uns beiden nicht so gut - wir kriegen Übersäurung von Weissbrot und Morzilla. Deshalb nehmen wir auch nichts mit. Aber die Spanier können nicht begreifen, dass wir mittags nichts essen.
Nach der Pause geht es im oberen Feld weiter und wir sind schon um halb zwei Uhr fertig. Manolo bezahlt uns und ist empört, dass wir nur einen halben Sack Kartoffeln mitnehmen.
Ich bin total fertig und falle ins Koma. Peter rafft sich um 17 Uhr auf und fährt zu Roland, wo er seinen Lohn abholt und ein Bier trinkt. Danach bringt er die Durante zu Sybille als Geschenk und stellt auch das Zuckerrohr für Manolo hin. Anschliessend trinkt er zwei Gläser Wein.
Ich erwache um 20 Uhr. Meinem Rücken geht es wieder gut. Ich rufe Peter an, doch der scheint noch nicht zu kommen, also werfe ich den Backofen an und mache mir eine Pizza. Um 22 Uhr bin ich im Bett. Peter isst später kalt.
Wetter: Nieselregen, anschliessend schön, etwas windig.
Sonntag, 7. März 2004: Wir schlafen aus und trinken dann Kaffee auf der Terrasse. Peter hat ein wenig Bauchschmerzen. Das wäre von der Wurst von gestern, behauptet er. Er isst eine Kohletablette und fühlt sich gleich besser. Während ich unsere Bude aufräume, pickelt Peter. Wir werden unterbrochen, als Sybille mit ihrem Cousin Peter und ihrem Exmann Bernd samt neuer Gemahlin zur Hausansicht kommen.
Gegen 17 Uhr starten wir den Computer und spielen bis 18.45 Uhr. Während wir spielen, hat Peter schon Kartoffeln aufgesetzt. Doch sie verkochen, weil wir vom Spiel zu sehr abgelenkt sind. Er setzt neue auf. Um 19 Uhr kommen Ölis mit den Matje, die sie aus Deutschland mitgebracht haben. Wir essen zusammen. Erika ruft an. Ich rufe nach dem Essen zurück. Sie wird diesen Sommer nicht kommen - schade.
Als ich vom telefonieren zurück komme, hat schon "Der Schuh des Manitu" angefangen. Ölis haben im Haus Gäste und deshalb keinen Fernseher. Axel wollte den Film unbedingt sehen, deshalb haben wir das Matjes Essen zu uns verlegt. Nun ja, ich habe mir den Film etwas lustiger vorgestellt.
Peter schaut zu tief ins Glas und erzählt nur noch Mist. Als Ölis nach Hause gefahren sind, setzen wir uns nach dem Abwasch noch kurz auf die Terrasse und schauen den Mond an.
Wetter: schön, etwas Wind, am Nachmittag an den Bergen dicke Wolken.
Montag, 8. März 2004: Am Morgen startet Peter den Generator. Im Tank sind knapp zehn Kubik Wasser. Nach pumpen und zwei Gängen der Waschmaschine, hat sich das Niveau auf 11,4 Kubik erhöht.
Danach pickelt Peter und ich schreibe Tagebuch.
Gegen 18 Uhr wollen wir rüber zu Brucks, doch Sybille kommt vorbei. Sie war bei Winskowskis und wir trinken ein Bier auf der Terrasse. Anschliessend fehlen Stichworte.
Wetter: Heute keine Angaben!!!
Dienstag, 9. März 2004: Wir machen auf dem Weg zu Monn einen Halt bei Monika, weil wir Bodendecker brauchen. Natürlich bekommen wir auch einen Kaffee, halten einen kurzen Schwatz und machen eine Runde im Garten.
Als wir weiter fahren, ist oben bei Bernhard ein Leck in irgend einer Leitung.
Bei Ursula bearbeiten wir das Gelände unterhalb des Pools. Peter bringt mit der Schubkarre Kies, wir schütten damit einen Weg und daneben setzen wir die Bodendecker. Danach stopfen wir noch einige Löcher mit Kies.
Weiter geht es bei Hanjörg. Weil das Wetter ziemlich schlecht ist, haben wir uns entschlossen, jetzt den Boden im Haus zu behandeln. Ich schrubbe zuerst gründlich und mope dann mit einer Mischung aus Wasser, Aguarras und Leinöl. Leider sind einige Terrakotaplatten so porös, dass es weitere Behandlungen braucht.
Peter schliesst irgendwo ein Teil an der Bewässerung an, rupft Unkraut vor dem Eingang und verbrennt die Olivenäste. Es ist schon stockdunkel, als wir endlich nach Hause fahren.
Mir ist das mal wieder zu blöd. Während der Schrubberei bei Hanjörg habe ich einneues Konzept für unseren Tagesablauf ausgedacht. Dass wir immer so spät essen, geht mir im Moment auf die Nerven. Ich schlage vor, dass wir versuchen, den Tag in zwei Hälften zu teilen und mittags zu essen. Es müsste also einer kochen. Um das zu organisieren, will ich einen Steckplan machen.
Wetter: wolkig, feucht, am Abend neblig.
Mittwoch, 10. März 2004: Gesagt getan. Peter fährt heute Morgen zu Franz auf den Rabita. Dort spritzt er den Care Port mit Aguarras gegen Schädlinge und schneidet die Äste, die er und Franz abgesägt haben.
Ich bastle den neuen Steckplan. So können wir immer die Woche planen und auch Änderungen übersichtlich darstellen. Wir haben verabredet, dass Peter um 14 Uhr zu Hause sein soll. Nachdem mein Plan fertig ist, räume ich die Bude auf und fange um 13 Uhr an zu kochen. Dann ruft Peter an. Er hat unter dem Holz ein Katzennest mit fünf winzigen Katzen aufgemischt. Zuerst dachte er, es wären Raubvögel in der Luft, doch dann hat er einen schwarzen Schatten gesehen. Die Katze hat dann zwei Junge an einen anderen Platz gebracht. Er fragt mich, was er nun mit den drei übrigen anstellen soll. Ich sage ihm, er soll sie dort lassen. Die Katzenmutter holt sie wahrscheinlich ab. Zur Kontrolle wollen wir Morgen noch einmal nachschauen.
Peter kommt um 14 Uhr und wir essen. Dann halten wir eine kurze Siesta und fahren dann rüber zu Brucks, die am Sonntag gekommen sind. Wir wollen einkaufen fahren und haben eine Liste mit 16 verschiedenen Station angefertigt. Wir wollen fragen, ob sie auf die drei Hunde aufpassen können, sonst haben wir keinen Platz im Auto. Anna hat ihre Freundin wieder mitgebracht und die beiden Mädchen sind begeistert.
Nach einem kleinen Schluck Sekt, fahren wir so gegen 17 Uhr los. In El Morche hole ich in der Apotheke ein Salbe für meinen Ausschlag im Haar (1), Peter ist schon in der Ferreteria (2), wo wir eine Mistgabel und weitere Dinge kaufen. Auf dem Weg nach Torre del Mar holen wir beim Tierarzt sauteure Halsbänder gegen Zecken (3), das Stück für 14 Euro (wenn die nichts nützen, dann, dann, dann...). Im Todos de Construcion brauchen wir einige Teile für die Wasserversorgung von irgendwem (4), dann gehts weiter zum Tabacci (5), die heute sogar Drehmaschinen auf Lager haben. Nächste Station ein Schreiner in Torre del Mar (6), wo Peter sich Bretter für einen Schrank von Franz sägen lässt. In der Papeterie am Marktplatz kaufen wir Papier für Filter (7) und schauen im Geschäft daneben nach Arbeitsschuhen (8) für Peter, werden aber nicht fündig. Im Farbengeschäft (9) holen wir diverses und gehen danach in den Amena-Shop (10), wo wir unseren Vertrag ändern lassen. Nächste Station ist der Super Sol (11), wo wir Grapefruits und Mehl kaufen und anschliessend der Poolladen (12), wo wir zwei Kanister Salzsäure tauschen. Danach kaufen wir im Lidl (13) und im Mercadona (14) Lebensmittel ein. Für Station 15, tanken und 16, Bodendecker in der Gärtnerei kaufen haben wir weder Zeit noch Lust und machen uns auf den Heimweg.
Wir müssen ganz ganz langsam fahren, weil das Auto ziemlich bealden ist und tief liegt. Mit ein paar harmlosen Aufsetzern schaffen wir den Weg bis Rothers. Dort lassen wir das Auto stehen und gehen hoch zu Brucks um die Hunde zu holen. Mo und Leche sind im Haus, während Lupo sich aus dem Staub gemacht hat. Wir treffen ihn kurz vor unserer Auffahrt.
Donnerstag, 11. März 2004: Ich kämpfe mich um sieben Uhr aus dem Bett und wir hören im Radio, dass in Madrid in einem Zug eine Explosion stattgefunden hat. Peter fährt mit dem Jeep und Anhänger und stellt ihn bei Bogdans Pferden ab. Ich fahre mit dem roten Suzuki. Nach dem Chi Gong vernehmen wir beim Kaffee, dass es sich um Bomben in verschiedenen Zügen gehandelt hat. Es hat viele Tote gegeben. Am Wochenende sind in Spanien Wahlen. Sofort schiebt die Regierung Aznar die Schuld auf die ETA und führt auch irgend welche Gründe an. Ich kann es vorweg nehmen, dass sich im Laufe der folgenden Tage heraus stellte, dass nicht die ETA, sondern fundamentalistische Muslime den Anschlag mit fast 200 Toten verübt haben. Am Sonntag verliert Aznar und seine Partei die Wahlen und die Sozialisten kommen an die Macht. Erstaunlich, wie schnell die Spanier reagiert haben und sich nicht mit billigen Anschuldigungen haben abspeisen lassen. Das hätte sich Aznar wohl nicht träumen lassen. Peter und ich haben von Aznar noch nie viel gehalten. Aber ob die neue Regierung besser ist? Sofort wurde bekannt gegeben, dass sich Spanien aus dem Irak zurück ziehen will. Mal sehen, ob das auch durchgezogen wird.
Wir wollen auf den Rabita, um nach den Katzen zu schauen, die Peter gestern aufgemischt hat. Es ist aber schon 11.50 Uhr und ich beschliesse, nicht mitzufahren. Ich muss um 13 Uhr unten in Torre del Mar sein, um den Cousin von Sybille zum Flughafen zu fahren. Ich zuckle ganz langsam hinter einem LkW die Strasse hinunter, ich habe ja Zeit. Auf direktem Weg fahre ich zu Eroski, um zu tanken. Als ich die Tasche aus dem Auto nehmen will, merke ich, dass sie gar nicht da ist. Ich habe sie im Jeep vergessen und natürlich ist da die Geldbörse und das Handy drin. Zum Glück habe ich noch nicht getankt und fahre unverrichteter Dinge nach Torre del Mar, wo ich beim Reisebüro Schlosser mit Sybilles Cousin verabredet bin. Natürlich bin ich zu früh und es ist Donnerstag, was soviel heisst, dass es keine Parkplätze gibt, weil heute Markttag ist. Ich stelle mich hinter die parkierten Autos und warte erst mal. Kaum stehe ich dort, sehe ich im Spiegel Peter, der angerannt kommt. Er hat bemerkt, dass ich die Tasche vergessen habe und ist mir hinterher gefahren. Nachdem er wieder weg ist, fahre ich kurz zur BP-Tankstelle und fülle den Tank auf. Dann stelle ich mich wieder vor das Reisebüro und warte auf Peter, den Cousin von Sybille. Kurz darauf fährt sogar ein Auto aus einem Parkplatz und ich stelle mich auf den freien Platz. Wenig später kommt Peter. Er muss noch den Schlüssel von seinem Mietauto abgeben und wir warten zusammen im Büro. Es dauert seine Zeit, bis sich einer um ihn kümmert und ihm den Schlüssel abnimmt. Dabei bemerkt der Typ, dass das Auto umparkiert werden muss. Es steht direkt vor dem Büro, auf einem Platz, der nicht als Parkplatz eingezeichnet ist. Peter fragt ihn, wo er den Wagen parken soll. Darauf weiss nun der Typ auch keine Antwort und meint, es wäre ihm egal. Nun wird Peter sauer und fragt noch einmal, wo er den Wagen den parkieren soll und ob sie den keinen Parkplatz hätten. Auto vermieten ja aber Parkplatz nein. Der Typ sieht, dass Draussen ein Parkplatz frei wird. Ich habe schon zuvor versucht, ihm klar zu machen, dass der Wagen auf meinen Parkplatz kann, doch ich wurde übergangen. Nun versuche ich noch einmal, meinen Parkplatz anzupreisen und muss ziemlich laut werden, um mir Gehör zu verschaffen. Endlich kapiert der Typ, dass ich mein Auto weg fahren kann und sein blödes Mietauto auf meinen Parkplatz gestellt werden kann. Dann können wir uns endlich auf den Weg zum Flughafen machen.
Nachdem ich ihn auf dem Flughafen abgesetzt habe, fahre ich zu Aki und kaufe dort ein paar Kleinigkeiten ein. Auf dem Heimweg fällt mir auf, dass die Autofahrer mal wieder eine Meise haben und sich auf den Strassen wie die Beklopten aufführen.
Peter war in der Zwischenzeit bei Eulenbergs, wo er dachte, er hätte keinen Schlüssel. Er ruft Bogdan an und holt den Schlüssel von ihm, doch auch da ist der gewünschte Schlüssel nicht dabei. Er kann nicht in den Schuppen, wo der Staubsauger für den Pool verstaut ist. Dafür behandelt er den Pool mit Algizid und Chlor und giesst die Pflanzen.
Danach fährt er auf den Rabita, um nach den Katzen zu schauen. Von den fünf Kleinen, ist noch eine übrig geblieben. Alle anderen hat die Alte geholt. Die kleine, halbverhungerte Katze, auf der schon eine Fliege ihre Eier abgelegt hat, nimmt er mit. Man kann so ein kleines Lebewesen ja nicht verhungern lassen. Auf dem Heimweg holt er noch Mist und hält eine kleine Schwatzrunde mit der Mutter von Bogdans Freundin Ursula. Dabei beisst ihn eines der Pferde hinterhältigerweise ins Genick. Dann bringt er den Mist Franz und Monika und holt auch Tropfen für die kleine Katze. Anschliessend fährt er nach Hause und bringt die kleine Katze.
Ich bin in der Zwischenzeit auch schon zu Hause. Doris ruft auf dem Handy an, weil wir heute Abend nach Torrox essen gehen wollen. Gleichzeitig läutet das Haustelefon. Es ist Lothar, der uns bittet, in Nerja nach einem Lungenarzt Ausschau zu halten und bei ihm zu schauen, ob die neue Eingangstüre fertig ist. Anschliessend rufe ich Doris zurück. Sie kommen runter zum Kaffee und dann kommt auch Peter mit der winzigen Katze. Die Nabelschnur hängt noch dran, doch wir vermuten, dass sie die Augen bald aufmacht, also etwa eine Woche alt ist. Wir sollten uns täuschen - sie war wahrscheinlich nur etwa zwei Tage alt. Vorne bei Julian hat Peter auch Manolo getroffen und um Ziegenmilch für die Katze gebeten. Der hat sich sogleich eine Ziege geschnappt und sie gemolken.
Ich befreie den kleinen "Fundi", wie er fortan genannt wird, von den Fliegeneiern und gebe ihm Ziegenmilch, die er gerne saugt. Mo schaut die ganze Zeit sehr interessiert und lässe Fundi nicht aus den Augen. Als ich ihn ihm vor die Nase halte, werde ich aber unsicher, denn Mo läuft das Wasser im Maul zusammen. Ich befürchte, dass er ihn fressen will.
Danach erledige ich ein paar Haushaltarbeiten, wir duschen, stellen Fundi in einem Korb ins Bad, damit ihm nichts passiert und fahren nach Torrox zum Essen. Im Hotel Riu geniessen wir einmal mehr das Buffet und anschliessend wägen wir Fundi - er bringt genau 80 Gramm auf die Wage.
Wetter: schön, wolkig, windig.
Freitag, 12. März 2004: In der Nacht schreit Fundi alle eineinhalb Stunden nach Milch. Ich bin ziemlich fertig am Morgen. Dann krabbelt er die ganze Zeit herum und gibt keine Ruhe. Peter legt Fundi einfach neben Mo in den Korb und dieser frisst ihn nicht, sondern fängt sofort an, ihn zu lecken. Das ist natürlich sehr praktische, denn die kleine Katze kann sich nocht nicht selbständig entleren und es ist eine grosse Hilfe, wenn wir nicht einen feuchten Lappen zu Hilfe nehmen müssen.
Peter sucht den Schlüssel von Eulenbergs. Er hat ihn gestern nicht in der Schlüsseltasche verstaut und sucht - wie üblich - wie ein aufgeschrecktes Huhn. Nachdem er überall gesucht und nichts gefunden hat, taucht er dann doch im Jeep auf. Peter fährt zu Afemanns und macht den Pool sauber. Die Pumpe vom Haus geht mal wieder nicht. Peter vermutet, dass wegen der Bewässerung Luft angesaugt worden ist. Dann fährt er bei Flatau vorbei. Er will ihn fragen, ob er die Waschmaschine von Eulenbergs kaufen will. Doch er hat soeben eine Waschmaschine installiert. Anschliessend fährt er zu Günter, wo er den Tisch reinbringt. Bei Ursula legt er Rattengift aus. Auf dem Heimweg holt er bei Franz und Monika - deren Flagge auf Halbmast mit schwarzer Schleife gesetzt wurde - den Anhänger.
Ich kann den ganzen Tag nicht viel machen. Als Fundi mal kurz Ruhe gibt, schrubbe ich die Dusche und koche. Um 15 Uhr essen wir und machen bis 17 Uhr Siesta.
Am Abend rufen Franz vom Rabita und Alexander an. Lages fliegen am 17. April in die Karibik und von da aus mit einem Kreuzfahrtschiff nach Malaga, wo sie am 30. April anlegen. Wir sollen sie dann am Hafen abholen.
Wetter: schön, ein paar Wolken, 19°.
Fundi an seinem ersten Tag bei uns.
Samstag, 13. März 2004: Wieder kann ich mich nicht gross betätigen, füttere Fundi - von dem ich denke, dass es ein Kater wird, weil er so fordernd ist - schreibe Tagebuch und koche.
Peter werkelt am Vordach auf der Terrasse herum und verspannt die Lagen mit Spanndraht bis es dunkel wird.
Am Abend rufe ich bei Claudia an, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Dabei erzähle ich natürlich auch von unserem neusten Mitbewohner. Wir haben sogar die alte Viedokamera wieder entstaubt, um Fundi zu filmen.
Wetter: bedeckt.
Sonntag, 14. März 2004: Heute pickelt Peter an der Garage weiter und beendet die Arbeit am Vordach. Ich schreibe Tagebuch und füttere Fundi, der schon 100 Gramm wiegt.
Um 17 Uhr kommen Heiner und Ortrud, um Lupo zu holen. Kurze Zeit später treffen Sybille und Bernd auf einen Schwatz ein. Als Heiner und Ortrud gehen wollen, ist Lupo nicht da. Sie haben aus Österreich Vogelbeerschnaps mitgebracht. Den probieren wir jetzt, während wir warten, bis Lupo wieder da ist.
Wetter: bedeckt, Nieselregen.
Montag, 15. März 2004: Peter fährt mit dem Anhänger los, um Holz zu holen. Zuerst hält er aber noch bei Winskowskis, um zu schauen, ob der Pool nun fertig ist. Doch die Arbeiter sind noch da und der Pool nicht fertig. Anschliessend fährt er zu Alexander und Rothers zum Giessen und pflanzt bei Rothers eine neue Mimose. Bei Brucks macht er den Vorschlag, im Patio eine Sauna zu bauen. Sie sind von dem Vorschlag ganz begeistert. Dann fällt er ein paar morsche Mandeln und bringt sie nach Hause, damit wir wieder unseren Ofen einheizen können.
Ich beende das Tagebuch vom Februar, füttere Fundi und koche. Nach einer kurzen Siesta schmeissen wir den Generator an, pumpen und waschen die Bettwäsche.
Wetter: bedeckt, neblig, etwas Sonne.
Dienstag, 16. März 2004: Am Morgen holt Peter Milch bei Manolo. Dieser ist jeden Tag von sieben bis zehn in seinem Stall beim Ziegen melken. Danach fährt er zu Ursula und repariert mal wieder das Eingangstor. Danach kontrolliert er, ob irgendwelche Ratten herum liegen. Bei Hanjörg arbeitet er sechs Stunden: füllt den Wall unter den Palmen auf, beseitigt Ameisennester, rupft Unkraut und behandelt Blattläuse. Anschliessend fährt er zu Gudrun, wo er einen kurzen Schwatz hält und den Garten begutachtet.
Ich habe mal wieder Computerarbeiten erledigt, Brot gebacken und Fundi gefüttert. Ich bin ziemlich müde, weil Fundi in der Nacht oft gefüttert werden wollte.
Um 19 Uhr sind wir bei Brucks zum Essen eingeladen. Es gibt Fondue Chinoise. Veti liegt - wie immer wenn sie hier sind - bei Brucks auf dem Sofa. Wir legen Fundi dazu und sofort nimmt sie ihn an und leckt ihn. Mo schaut eifersüchtig, dass Fundi nichts zustösst. Veti und Mo streiten sich beinahe darum, wer Fundi lecken darf.
Das Fondue hat ausgezeichnet gemundet, nur Peter hat dem Wein etwas zu sehr zugesprochen. Er weigert sich, mit mir nach Hause zu fahren und will mit Fundi zu Fuss gehen. Ich kann ihm Fundi entreissen und fahre alleine nach Hause. Dort warte ich eine halbe Stunde, doch er kommt nicht. So gehe ich ins Bett und kriege nicht mit, wann Peter eintrifft.
Fundi wiegt jetzt schon 120 Gramm.
Wetter: bedeckt, Rabita im Nebel, etwas Nieselregen.
Mittwoch, 17. März 2004: Heute hat Fundi von 2 bis 7.30 Uhr geschlafen und ich bin endlich mal wieder ziemlich ausgeschlafen. Fundi darf jetzt auf Mos Bauch herumtrampeln - er hat sich das wohl bei Veti abgeschaut. Die Augen sind einen ganz kleinen Spalt offen und er putzt sich schon sein Fell.
Um 9.30 Uhr ist Peter mit Sybille verabredet. Ich kann mal wieder nicht viel tun - wir können Fundi nicht so lange alleine lassen - er braucht alle zwei Stunden seine Milch. Ich schreibe Rechnungen, trage die Arbeitsliste nach.
Peter beseitigt bei Sybille einen Wackelkontakt im Bad, bastelt irgend etwas am Abfluss in der Sauna, findet heraus, warum es in ihrem Waschraum so müffelt, schaut sich das tropfende Dach an. Anschliessend schaut er bei Reiner vorbei, um ihm das Missgeschick von wegen unserer Frontscheibe mitzuteilen, doch es ist keiner da.
Er fährt weiter zu Winskowskis, wo der Pool noch immer nicht fertig ist und noch einmal zu Reiner. Jetzt ist Petra da und Peter erzählt ihr von der Scheibe. Danach bringt er Leche rüber zu Brucks. Anna und ihre Freundin wollen sie unbedingt waschen. Ich backe ein Brot und später kommen Brucks auf einen Kaffee und mit einer ganz weissen Leche auf einen Sprung vorbei.
Gegen 19.30 Uhr fahren wir zu Bernd auf ein Glas Wein. Wir bringen das Brot, Sybille hat in Sayalonga Käse und Schinken gekauft. Fundi nehmen wir im Korb mit. Bernd ist ganz gerührt, er traut sich zerst nicht, das winzige Geschöpf anzufassen.
Wetter: wechselhaft, am Vormittag Regen, am Mittag Besserung, am Abend wieder Wolken.
Donnerstag, 18. März 2004: Wir verschlafen und werden von Franz und Monika aus dem Bett gejagt. Sie wollen wissen, warum wir nicht im Chi Gong waren. Peter hat am Morgen kurz Lorena angerufen, um uns zu entschuldigen. Wir trinken einen Kaffee und machen einen Rundgang. Monika hat noch nicht einmal unsere Terrasse gesehen.
Anschliessend müssen wir Tagebuch-Stichworte nachtragen. Dann kommt schon der nächste Besuch. Brucks wollen ihre Rechnung zahlen und wir trinken einen Kaffee. Anschliessend gehen wir lesen.
Klaus kommt aber später noch einmal und bittet uns, einen Tisch bei "Casa" abzuholen, den er bestellt hat.
Fundi schläft wieder die ganze nach. Er ist immer noch 120 Gramm schwer und ich gebe ihm Tee, weil ich meine, er hätte Verstopfung.
Wetter: in der Nacht Regen, am Morgen ebenfalls, neblig, bedeckt.
Freitag, 19. März 2004: Ich fahre am Morgen mit Fundi zu Flatau. Doch das geht nicht sonderlich gut, weil er immer aus dem Korb krabbelt. Den Teller, den ich auf den Korb gelegt habe, drückt er einfach weg. Eigentlich wollte ich anschliessend nach Sayalonga zum Einkaufen, doch ich rufe Peter an, er soll das übernehmen. Bei Flatau mache ich das Haus sauber und fahre gegen 15 Uhr kurz bei Franz und Monika auf einen Kaffee vorbei.
Peter repariert zuerst den Anhänger und stellt ihn dann bei den Pferden ab. Er fährt weiter zu Eulenbergs, wo mal wieder kein Schlüssel passt. Er holt sich die Stange bei Lorena und schrubbt den Pool. Dann kauft er in Sayalonga ein, fährt weiter nach Algarrobo, tankt und tauscht die Gasflaschen und reinigt den Pool bei Afemanns. Der Nachbar Dr. Schnell ruft ihn und zeigt ihm den Garten. Er bewundert seine Bienenstöcke und bekommt ein Glas Honig geschenkt. Danach holt er den Mist und muss mit der Mutter von Bogdans Freundin mal wieder ein kleines Schwätzchen halten. Diesmal wird der Mist bei Peter und Ursula Rademacher abgeliefert. Wir bekommen von Ursula ein Buch über Entgiftung geschenkt. Sie war gerade fünf Wochen in Indien und hat sich dort mit der ayurvedischen Lebensweise auseinander gesetzt. Langsam haben wir nun alle im Campo mit Mist versorgt!
Zu Hause schieben wir eine Pizza in den Ofen und machen es uns gemütlich bei dem mistigen, trüben, grauen Wetter: trüb, grau, Nieselregen, Nebel.
Samstag, 20. März 2004: Wir fahren um 9.30 Uhr zu Sybille. Dort sollen wir ihr beim Hausputz helfen. Nach einem Kaffee machen wir uns an die Arbeit. Wir amüsieren uns über Fundis Trommelbauch und er bekommt den Übernahmen "Little Buddha". Langsam hat Leche von Mo gelernt und leckt Fundi nun auch ab. Wir entdecken eine von Termiten befallene Stelle in den Balken, die Peter behandelt.
Wieder zu Hause dusche ich, und fahre um 16 Uhr los zum Flughafen. Dort hole ich Astrid und Luz ab. Bei ihnen angekommen trnken wir einen Schluck, ich lerne ihre Nachbarn kennen und fahre gegen 19.30 Uhr nach Hause.
Peter hat in der Zwischenzeit die roten Aloe, die wir von Monika bekommen haben, eingepflanzt. Dabei hat ihm Leche einen Wasserrohrbruch angezeigt. Den hat er selber fabriziert, als er über einen Schlauch gestolpert ist. Aber Leche gesehen, dass Wasser läuft und die ganze Zeit gekläfft. Danach bekommt er Besuch von Freunden von Winskowskis, denen er unser Haus zeigt.
Um 20 Uhr fahren wir zu Gudrun und Hannes, wo wir zum Essen eingeladen sind. Franz und Monika sind auch dabei und nach dem Essen wird gespielt. Es stellt sich heraus, dass Gudrun ziemlich oft schummelt. Nachdem ich tagsüber schon dachte, die Sache mit dem Nebel sei nun erledigt, tut sich vor unseren Augen bei Hannes auf der Terrasse ein richtiges Nebelmeer auf.
Wetter: schön, am Abend Nebel.
Nach ein paar Tagen hat er schon tüchtig zugenommen.
Sonntag, 21. März 2004: Peter muss schon um sieben Uhr aus den Federn. Er ist heute bei Manolo zum betonieren eingeteilt. Ich schlafe noch eine Runde und bearbeite anschliessend den Computer. Um 16.15 Uhr ist Peter zurück und ich fahre um 16.30 Uhr los zu Gudrun und Hannes, um sie zum Flughafen zu bringen. Wir haben noch Zeit, ein Glas zu trinken und fahren gegen 17.15 Unr weg. Noch kurz Tschüss sagen bei Franz und Monika und um 18.30 Uhr sind wir am Flughafen. Auf dem Heimweg tanke ich bei Eroski und bin gegen 19.45 Uhrzu Hause.
Peter hat als ich weg war Siesta gemacht und ist gerade aufgewacht. Nachdem wir gegessen haben, klingelt das Telefon. Es ist eine üble Nachricht. Mami und Papi kommen nun wohl doch nicht im Mai, weil Mami ins Krankenhaus muss, um sich die Thymusdrüse entfernen zu lassen. Man hat festgestellt, dass diese vergrössert sei.
Fundi hat die Augen geöffnet.
Wetter: schön, am Abend Nebel.
Montag, 22. März 2004: Peter fährt heute zu Astrid. Dort werden die Fenster ersetzt und wir erben die alten Holzfenster. Ich muss um 12 Uhr am Flughafen sein, um Peter Stürk abzuholen. Der Flug hat Verspätung und er kommt erst um 13 Uhr aus der Halle. Wir machen in Sayalonga einen kurzen Halt und trinken einen Kaffee. Danach gehts weiter nach Competa, wo auf der Strasse Richtung Torrox sein Haus liegt. Er zeigt mir kurz sein Anwesen, ist allerdings ziemlich müde, von der Anreise. Auf dem Heimweg fahre ich bei Astrid vorbei. Dort ist Peter zum zweiten Mal und lädt die Fenster auf den Hänger. Gegen 17 Uhr fahren wir nach Hause.
Wetter: am Morgen schön, dann Nebel.
Dienstag, 23. März 2004: Peter fährt auf den Rabita und arbeitet da bis 18 Uhr, während ich bei Rothers den Lack von den Fenstern spachtle und mit Chlor versuche, die schwarzen Stellen zu bleichen. Bevor ich nach Hause fahre, giesse ich den ganzen Hill.
Am Abend wollen wir bei Antonio in Lagos mit Astrid und Luz essen. Peter holt sie ab und führt sie zu uns. Von dort aus fahren wir mit drei Autos, den Luz hat sich bereit erklärt, uns Morgen bei der Kartoffelernte zu helfen. So kann er am Morgen mit unserem Jeep komen, weil Astrid ihr Auto braucht. Bei Antonio schlagen wir uns den Bauch voll und Luz, der das Vergnügen zum ersten Mal hat, ist ganz begeistert.
Wetter: schön.
Mittwoch, 24. März 2004: Um 8.15 Uhr fahren wir hinunter zu Cecilios Acker zur alljährlichen, lustigen Kartoffelernte. Peter und Ursula Rademacher, Ortrud und Heiner sowie Luz helfen uns. Bis zur Mittagspause haben wir zwei Terrassen geerntet. Der neue Muli von Cecilio macht sich ganz gut und hat nur etwas angst am Rande der Terrassen zu gehen. Fundi ist natürlich auch dabei und ich muss ihn immer wieder füttern.
Nach der Mittagspause ernten wir bis 16 Uhr weiter und schaffen die dritte Terrasse. Anschliessend trnken wir noch ein Glas von Cecilio süssem Campowein. Astrid hat sich auch zu uns gesellt, kann aber nicht helfen, weil sie etwas in den Arm gestochen hat. Peter fährt sie und Luz anschliessend hinauf, wo sie das Auto abgestellt hat. In der Kurve bricht am roten Suzuki die Feder, doch er schafft es trotzdem noch nach Hause zu fahren. Ich habe mit Fundi bei Cecilio gewartet und schon befürchtet, dass etwas passiert ist, weil es so lange gedauert hat. Wir fahren hoch und Peter baut die gebrochene Feder aus.
Wetter: schön, windig.
Donnerstag, 25. März 2004: Heute müssen wir also mit dem Jeep nach Sayalonga zum Chi Gong. Nach dem Kaffee fahren wir direkt nach Velez Malaga. Doch beim Ersatzteil-Heini gibt es keine Feder. Bei Suzuki haben wir mehr Glück, dort wollen sie zwei Federn bestellen. Wir kaufen bei Lidl ein, tanken, kaufen Tabek, gehen ins Internet und mailen. Daniel, der Neffe von Cäsar fragt nach, ob er über Ostern zu uns kommen kann. Brucks teilen uns mit, dass Viktor mit dem Wasser wegen des schlechten Wetter noch nicht kommen konnte. Rothers schreiben, dass sie am siebten April kommen. Wir suchen nach Seiten vom Jakobsweg, nach Flügen und nach dem Wetter - das sehr betrüblich aussieht. Danach gehen wir noch kurz zu Mercadona und sind um 16.30 Uhr zu Hause.
Fundi haben wir zu Hause gelassen und das war eine schlechte Idee. Als wir kommen schreit er und ist aus dem Korb gefallen. Es dauert Stunden, bis er sich wieder beruhigt hat.
Afemanns kommen kurz nach 18 Uhr mit der Mutter von Monika. Sie haben sich mal wieder verfahren. Wir servieren Nüsslisalat und Käsefondue, das sie noch nie gegessen haben. Danach sprechen wir dem Vogelbeerschnaps zu und wir befürchten schon, genau wie die Mutter von Monika, dass Wilfried mühe haben wird, den Heimweg zu finden.
Wetter: bedeckt.
Hier zeigt Monika Afemann schön, warum Fundi den Übernamen "Little Buddha" bekommen hat. Der Bauch ist einfach bombastisch.
Freitag, 26. März 2004: Die ganze Nacht mache ich kein Auge zu, weil Fundi schreit. Um sieben Uhr stehen wir auf und stellen fest - es regnet. Eigentlich wollten wir heute Kartoffeln ernten. Peter ruft unsere Erntehelfer an und bläst die Ernterei ab. Um 9 Uhr kommen Peter und Ursula. Sie wollen mit Peter zu Manolo, weil Ursula Ziegenkäse machen will.
Anschliessend trinken sie bei uns einen Kaffee. Cecilio gesellt sich ebenfalls zu uns. Er kann es nicht lassen und reisst bei dem Regen Grünzeug aus. Anschliessend fährt Peter zu Ölis, wo er die Wäsche in die Maschine steckt. Dann weiter zu Eulenbergs, wo er den Pool saugt. Er bemerkt, dass eine Wasserleitung kaputt ist und sucht die Ursache, die er am Ausguss des Tanks findet. Der Bagger hat dort eine Leitung zerrissen.
Ich habe am Nachmittag Zeit, mich von der Nacht zu erholen. Eigentlich wollen wir pumpen, doch ich kann den Generator nicht in Gang bringen. Kein Generator - keine Waschmaschine - keine Pumpe. Peter kommt erst um 20.15 Uhr und endlich bringt er den Generator in Gang.
Wetter: immer wieder Regen.
Samstag, 27. März 2004: Ich sitze gerade auf dem Klo, als ich Sybilles Auto um 9.30 Uhr heranfahren sehe. Sybille kann das wohl um die Zeit nicht sein, ausserdem ist sie in Deutschland. Bleibt nur Jonas, der seit ein paar Tagen aus England in den Ferien weilt. Tatsächlich kommt Jonas zu uns. Bei ihnen ist zum Teil der Strom ausgefallen und weil der mittlere Teil des Hauses vermietet ist, muss etwas unternommen werden. Das Telefon geht natürlich auch nicht. Er ruft Bogdan an, der wiederum versucht, einen Elektriker aufzutreiben. Kurze Zeit später ruft Bogdan wieder an und mit dem Elektriker wird es erstmal nichts. Er empfiehlt Jonas, ein Kabel zwischen zwei Steckdosen zu legen.
Peter bastelt ein Überbrückungskabel, das ja in diesem Fall zwei "Macho"-Stecker haben muss. Er fährt mit Jonas hoch und findet sogar die Ursache, für den Stromausfall. Es ist das Telefon. Gegen 13 Uhr ist Peter zurück und muss sich beeilen, nach Algarrobo zu fahren, wo er Teil für die kaputte Leitung bei Eulenbergs kauft. Auf dem Heimweg repariert er die Leitung und schaut auch bei Ölis nach der Wäsche.
Gegen 16 Uhr ist er zurück und wir waschen bei uns zwei Maschinen. Allerdings wird die Wäsche überhaupt nicht trocken, bei dem feuchten Klima. Um 20 Uhr sind wir mit Luz und Astrid im Morisco verabredet. Doch die beiden sind nicht da. Peter ruft an und stellt fest, dass wir schon um 19 Uhr verabredet waren. Tz, tz, tz... Wir essen trotzdem und ich nehme zum ersten Mal das Kalbssteak, was hervorragend schmeckt.
Wetter: Regen, Nebel.
Sonntag, 28. März 2004: Als wir aufwachen, hören wir es tropfen. Immer noch die gleiche Stelle beim Kamin ist undicht und je mehr es regnet, je mehr tropft es. Besser gesagt, es schüttet. Monika ruft an. Eigentlich sollten wir heute bei ihnen sauber machen, doch weil das Wetter so schlecht ist, machen sie es selber. Wir sind froh.
Peter legt bei Regen einen Schlauch vom Tank, der überläuft, zum Teich. Auch unser grosser Wassertank ist voll.
Am Nachmittag fahren wir zu Hannes. Wir haben angerufen, ob wir mit seinem Auto zum Flughafen fahren können, weil unser Roter immer noch nicht fährt. Beim Careport ist ein Balken herunter gefallen. Zum Glück nicht bis aufs Auto!
Peter fährt nach Hause, ich zu Astrid. Wir trinken noch ein Glas Wasser, bevor wir um 16 Uhr losfahren. Es hat aufgehört zu regnen, plätschert aber rund herum und ist noch immer wolkenverhangen. Kurz vor Rincon geraten wir in einen Stau. Wir beraten, ob wir es auf der Küstenstrasse versuchen wollen und ich füge noch an, dass beim letzten Mal, wo es so geregnet hat, die Küstenstrasse dicht war. Trotzdem kann ich mich nicht so richtig entscheiden und Luz meint, wir sollen es versuchen. Gesagt, getan. Doch wir kommen nicht weit. Alles ist verstopft von unten und von oben. Ein Autofahrer ruft von der anderen Seite herüber, die Küstenstrasse wäre dicht und die Autobahn die einzige Möglichkeit. Wir drehen also wieder um und verlieren durch das Manöver bestimmt eine halbe Stunde. Astrid und Luz bleiben erstaunlich gelassen. Aber wir haben ja noch Zeit.
Kurz nach der Einfahrt Rincon, um die nächste Kurve sehen wir dann auch die Ursache des Staus. Ein Erdrutsch hat eine Spur der Autobahn verschüttet. Drei Bagger sind dabei, die Erdmassen wegzuschieben und der Berg bewegt sich noch immer. Wir sind froh, als wir an der Stelle vorbei sind und schnaufen erst Mal durch. Nun geht es zügig voran aber leider nur bis vor dem Tunnel in Malaga. Dort stauen sich die Autos wieder. Wo die wohl alle herkommen. Heute ist besonders viel Verkehr. Nach langem "Stop and go" sehe ich auf der Anzeigetafel, dass die alte Autobahn, die wir zum Flughafen nehmen, geschlossen wäre. Tatsächlich ist die Ausfahrt gesperrt, als wir endlich dort sind. Wir fahren also weiter, haben allerdings keine Ahnung, auf welchem Weg wir nun zum Flughafen kommen. Angeschrieben ist rein gar nichts. Ich verlasse mich auf meinen Instinkt, gehe die nächste Ausfahrt runter und schliesse mich einigen Taxis an, die auf einem unter Wasser gesetzten Weg irgendwohin fahren. Ich bin froh, im hohen Auto von Hannes zu sitzen und nicht in unserem niederen roten Suzuki, da wären wir bestimmt abgesoffen. Ein paar Busse kommen uns entgegen und jedes Mal werden wir von einer Flutwelle überspült. Es geht durch Gässchen und Strassen und irgendwann kommen wir wieder auf die Brücke, die zum Flughafen führt. Darunter sehen wir die überflutete Autobahn. Ein Auto steht halb abgesoffen noch in den Wassermassen. Leute mit Koffern eilen über die Brücke. Unheimlich viele Taxis sind unterwegs. Wir sind gegen 18.40 Uhr am Flughafen, also nicht zu spät. Astrid und Luz sollen um 19.20 Uhr starten. Ich warte noch, bis die beiden eingecheckt haben und mache mich dann auf den Heimweg. Wieder nehme ich den Weg, den ich gekommen bin, denn die Autobahn Richtung Stadt ist zwar noch offen, sieht mir aber ziemlich überschwemmt aus. Wieder muss ich nur den Taxis folgen und bin bald wieder auf der Autobahn. Der Heimweg verläuft ohne besondere Vorkomnisse. Ich tanke bei Eroski und gehe dann auch noch kurz ins Internetcafe, um die Seiten vom Februar zu übertragen.
Wetter: Regen.
Montag, 29. März 2004: Am Morgen fahren wir hoch zu Ölis und putzen das Haus. Im Schuppen ist es wieder ziemlich überschwemmt gewesen. Dann wollen wir zu Hanjörg, werden aber von Franz aufgehalten, der gerade ein Kabel in eine Röhre einziehen will. Peter hilft ihm dabei und wir trinken noch einen Kaffee. Gegen 17 Uhr fahren wir zu Hanjörg. Dort behandeln wir die Bodenplatten, das heisst, Peter schrubbt, ich lasse sie mit diversen Ölen und Harzen ein. Wir arbeiten bis 21 Uhr. Zwischendurch schüttet es wie aus Kübeln.
Wir erfahren später, dass in Rincon schon wieder alles weggespühlt wurde.
Wetter: Regen.
Montag, 29. März 2004: Am Morgen müssen wir noch die Wäsche bei Ölis verstauen, die über Nacht noch trocken werden sollte. Wir sehen bestürzt, dass neben dem Schuppen ein Erdrutsch die halbe Tür verschüttet hat. Man kommt von der vorderen Seite nicht mehr in den Schuppen. Bei Monika informieren wir uns über den Wetterbericht und vernehmen die neusten Meldungen über Schäden, die das Wasser angerichtet hat. Danach fahren wir zu Hanjörg und ich behandle den Boden weiter, während Peter Gras senselt und sich um das Unkraut kümmert.
Dann rufen Rucks an, die wir in Sayalonga abholen und zu Ölis Haus bringen müssen. Peter übernimmt das, während ich am Boden weiter arbeite. Ab und zu schüttet es wieder und ich rufe Peter an. Er ist gerade mit den Leuten bei Ölis eingetroffen und will ihnen nun noch den Weg nach Lagos zeigen. Er muss sie hinauf ziehen, die Auffahrt ist zu schlüpfrig.
Es dauert lange, bis er kommt und wir packen unsere Sachen zusammen. Auf dem Heimweg schauen wir kurz bei Thorsten vorbei. Die sind gerade im Aufbruch und wir machen uns auf den Heimweg. Bei Traudl und Ferdl legen wir allerdings noch ein kurzes Feierabendbier ein.
Wetter: Regen.
Nun sind die Augen schon offen und wir bekommen mit, wie sich die Sinnesorgane allmählich entwickeln.
Montag, 29. März 2004: Heute dürfen wir zu dritt Kartoffeln ernten. Unsere Erntehelfer haben sich geweigert, bei dem Wetter und dem schweren Boden zu helfen. Recht haben sie - ich hätte mich auch am liebsten geweigert. Doch Cecilio behauptet steif und fest, dass es nicht regnet und dass der Boden zu bearbeiten wäre. So schwer es mir auch fällt, ich muss ihm recht geben. Die unterste Terrasse bei seinem Haus war gut zu bearbeiten, trotz der vielen Regenfälle der vergangenen Tage. Und unglaublicherweise regnet es auch nicht. Wäre ihm auch schlecht bekommen - ich wäre abgehauen, hätte es auch nur fünf Minuten geregnet.
Dafür verbieten wir Cecilio das Mittagessen. Lieber arbeiten wir, bis wir fertig sind und haben dann unsere Ruhe. Ferdl kommt, als wir gerade fertig sind - also genau rechtzeitig. Er holt ein paar Kartoffeln und Orangen und wir trinken bei ihm noch ein Bier.
Dieses Jahr sind sogar die Preise für die Kartoffeln in Ordnung. Für die ersten Kartoffeln hat er 57 Cents pro Kilo bekommen. Im Vergleich zu den 25 Pesetas (ca. 16 Cents), die wir vor zwei Jahren kassiert haben - ein wahrlich grosser Unterschied.
Wetter: wolkig, etwas Wind.
Hier gibt's das März-Tagebuch im Word-Format.
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