Chinela de Laurin
Juni 2004
Dienstag, 1. Juni 2004: Peter fährt morgens um acht Uhr runter zum Semillero, um dem Lastwagen mit dem Material den Weg zu zeigen. Doch sie vertrösten ihn auf 12 Uhr. Er geht mit Mo zum Strand und macht einen Spaziergang. Um 12 Uhr ist er wieder vor Ort und tatsächlich wird der Lkw beladen mit drei Paletten Hohlbetonsteinen. Der Rest wird mit Sand aufgefüllt und Peter hat zehn Säcke Zement im Auto.
Luis kämpft derweil mit dem Gestrüpp zwischen Terrasse und Haus, dort, wo der Weg hinkommt. Er hat eine ausgeklügelte Technik, wie er die Haufen mit trockenem Gras abtransportiert. Er steckt einfach den Stiel vom Rechen in den Haufen, hält ganz hinten und ganz vorne und der Haufen kann abtransportiert werden. Da sieht man die Tricks, die ein Bauernkind auf Lager hat. Doris liest, ich nähe.
Peter kommt gegen 14 Uhr mit dem Lkw im Schlepptau. Diesmal ist auf dem Weg nichts schief gegangen, der Fahrer sieht auch einiges zuverlässiger aus, als der letzte. Das Abladen gestaltet sich als ziemlich schwierig, weil der Lkw schief steht. Doch der Fahrer ist sehr vorsichtig und lädt alle drei Paletten ohne Zwischenfälle ab. Ich kann in solchen Situationen nicht zuschauen und verkrümle mich ins Haus. Als der Lastwagen weg ist, müssen wir die Ziegel umsetzen, damit auch die zweite Ladung mit noch einmal drei Paletten Platz bekommen. Danach mauern Luis und Peter weiter an den Mauern der Garage, während ich den Computer starte und ein wenig Tagebuch schreibe. Weit komme ich allerdings nicht, denn Mann verlangt nach Spaghetti.
Kaum sind wir fertig, kommt der Lkw zum zweiten Mal und bringt drei Paletten Steine und Kies, die wiederum ohne Probleme abgeladen werden.
Anschliessend fährt Peter kurz zu Günter und richtet die Satellitenschüssel neu aus.
Wetter: schön, heiss.
Mittwoch, 2. Juni 2004: Peter und Luis legen heute Rohre für die Drainage hinter der Garage. Ausserdem Leerrohre für Strom und Wasser. Danach spannen sie an den Rückseiten der Mauern eine Plastikfolie und füllen das Ganze mit Kies, damit das Wasser abläuft. Anschliessend hackt Peter einen Graben für das nächste Fundament an der Seite und Luis macht das Fundament für eine weitere Stützmauer neben der Garage.
als luis und peter endlich aufhören können, man muss sie schon fast zwingen, fahren wir nach sayalonga zum essen. peter und luis mit dem jeep, doris und ich mit dem swift. in der mühle kauft doris öl und wir im aliprox ein paar lebensmittel, dann setzen wir uns auf den dorfplatz und essen im morisco.
Zu Hause genehmigen wir uns noch einen Benediktine und irgendwann im Laufe des Tages ist Peter kurz bei Sybille, weil diese eine Gebrauchsanweisung für das Schloss an der Garage braucht. Tatsächlich ist es nicht ganz einfach, das Tor aufzukriegen, dafür hat Peter mit einem Stift ein paar Hieroglyphen aufgezeichnet. Man muss das Knie an einem bestimmten Ort auf das Tor drücken und gleichzeitig den Hebel gemäss Vorschrift drehen. Sieht witzig aus.
Die Quelle ist mal wieder versiegt und Peter schaut nach, kann aber den Fehler nicht finden.
Wetter: schön, heiss.
Peter und Luis sind nicht zu bremsen und arbeiten bei heissem Wetter wie die Wilden.
Donnerstag, 3. Juni 2004: Ich fahre heute alleine ins Chi Gong. Peter und Luis wollen an der Garage weiter bauen - man kann sie nicht davon abhalten. Es gibt für mich eine Privatstunde, sonst ist keiner gekommen und Pierre macht mit mir Paduan-Chin und die Sinei-Übungen (soll mich bloss keiner Fragen, wie man das schreibt). Anschliessend trinken wir einen Kaffee und dann fahre ich nach Algarrobo, wo ich tanke, Gas kaufe und das Auto wasche.
Peter und Luis sind fleissig am Mauern der rechten Seite, mauern auch die Stützmauer neben der Garage und pickeln für die Treppe.
Als ich zu Hause bin, schleppen wir den Gasherd auf die Terrasse. Ich will die Marmelade kochen und im Haus wird es einfach zu warm, wenn die Gasflamme so lange brennt. Dazwischen schreibe ich am Tagebuch und für eine Siesta bleibt auch noch Zeit. Anschliessend füllen wir die Marmelade in Gläser. Peter schaut noch einmal nach dem Fehler bei der Wasserversorgung und findet wieder nichts. Dafür bringt er Nispero mit, die Doris und Luis mitnehmen wollen.
Währenddessen facht Luis den Grill an und wir legen Forelle und Hähnchen drauf. Heute gehen wir ziemlich früh ins Bett, weil Doris und Luis Morgen sehr früh zum Flughafen müssen.
Wetter: schön, nicht so heiss, windig.
Freitag, 4. Juni 2004: Um fünf Uhr ist Tagwache. Ich bleibe zu Hause, während Peter Doris und Luis zum Flughafen fährt. Anschliessend will er ins Internetcafe, doch es ist noch alles geschlossen. Er trinkt einen Kaffee nach dem anderen, aber bis um neun Uhr ist alles zu. Dafür kauft er Tabak und bringt die Wäsche von Afemanns in die Wäscherei. Zum Schluss fährt er zu Afemanns und reinigt den Pool.
Ich schlafe bis kurz vor zehn Uhr und spüle anschliessend das Chaos von Gestern. Ausserdem packe ich die Winterdecken weg, langsam wird es dafür zu warm. Dann schreibe ich am Tagebuch. Als Peter kommt, essen wir und machen eine kleine Siesta. Dann schaut Peter mal wieder nach dem Wasser aber es läuft nicht. Er ist total verkratzt, Leche total verdreckt.
Wir fahren zu Flatau, um Wäsche zu waschen, haben aber für den Raum mit der Waschmaschine keinen Schlüssel. Den müssen wir erst von Sayalonga Sol beschaffen. Beim Baustoffheini in Sayalonga wollen wir ein paar Ziegel holen, doch das Geschäft ist zu. Dafür betrachten wir uns die kaputte Strasse ein Stück weiter hinten aus der Nähe. Im Winter ist sie nach den vielen Regenfällen abgerutscht. Wir finden einige Eisen, die wir in den Jeep laden. Dann geht es weiter zu Eulenbergs, wo wir den Pool sauber machen und die Pflanzen giessen. Danach laden wir die Waschmaschine, die hinter dem Haus steht, in den Jeep. Sybille will sie in ihr Stadthaus stellen. Bevor wir zu Sybille fahren, giessen wir bei Bernd.
Bei Sybille begutachten wir noch einmal die Instruktionen von Peter für das Öffnen des Garagentors und amüsieren uns köstlich. Zum Abschluss des Tages trinken wir mit Sybille ein Glas Wein.
Wetter: ziemlich wolkig, an der Küste schön, nicht heiss.
Samstag, 5. Juni 2004: Peter fährt runter zu Manolo Senior. Dort soll er noch einmal beim Saubermachen eines Brunnens helfen. Doch ein Ventil ist kaputt und das Posso kann nicht geleert werden. Peter fährt zum Einkaufen. Er tankt und kauft ein paar Ziegel, während Manolo die Teile für die Pumpe besorgt. Dort trifft Manolo auf Paco, der ihm mal wieder alle möglichen Geschichten von wegen Strom erzählt.
Weil nach Peters Rückkehr die Pumpe noch immer nicht geht, kümmert sich Peter um einen Schrank, den er im Bad aufhängt. Anschliessend ist Essen angesagt. Er wird mal wieder total vollgestopft und legt sich anschliessend unter einen Zitronenbaum zur Siesta. Dort wird er vertreiben, weil der Baum geflutet wird. Endlich geht die Pumpe und das Wasser wird auf alle möglichen Pflanzen verteilt.
Endlich kann Peter an die Arbeit gehen, den Brunnen leer schöpfen und putzen. Er erzählt, dass Manolo bestimmt einhundert Kübel voll Wasser hochgezogen hat. Danach ist schon wieder Zeit zum Essen. Als er schliesslich nach Hause kommt, sind seine ersten Worte: "Mir ist schlecht." Dafür hat er für mich auch noch eine Portion mitgebracht.
Ich nähe heute Vorhänge für unten und hole zur Unterhaltung das Radio von unten. Sybille und Lena schauen vorbei, um den neusten Stand unserer Bauarbeiten zu begutachten.
Als Peter kommt, hängt er nur den Hänger an und holt Mist bei Bogdan. Diesmal ist er für uns. Dann fährt er zu Rothers zum Giessen und quatscht eine Runde mit den Gästen von Brucks.
Währenddessen pflanze ich Salat aus, giesse unsere Pflanzen, backe Brot und schiebe eine Pizza in den Ofen. Es fühlt sich gut an, die Hitze vom Kochherd nicht mehr im Haus zu haben. Die Pizza ist nur für mich, Peter ist es immer noch übel.
Wetter: diesig, nicht so heiss.
Sonntag, 6. Juni 2004: Peters Bauch geht es wieder besser. Während er endlich die Wasserleitung wieder in Gang bringt, fange ich an, die Sommerküche zu mauern. Wenn schon, denn schon, haben wir uns gedacht. Ein Doppelbecken haben wir schon vor längerer Zeit auf dem Müll gefunden, das wollen wir nun einbauen. Ich werde nicht ganz fertig, weil Ziegel fehlen.
Beim Bus hole ich ein paar Pflanzen, die ich auf die Ecke oberhalb der Badezimmertür stelle. Es soll auf der Terrasse ziemlich grün und wild werden. Bei unserer Pflanzstation bemerke ich verbrannte Nisperoblätter. Die letzten heissen Tage haben den kleinen Pflanzen zugesetzt. Wir müssen unbedingt wieder für Schatten sorgen.
Wiebke, Christian und Claudia haben wir heute zum Wein eingeladen. Doch sie haben am Nachmittag angerufen und abgesagt. Also trinken wir unseren Wein alleine, essen Tortelloni und Salat und geniessen die Terrasse.
Wetter: diesig, am Abend schwül, nicht so heiss.
Der Anfang der Sommerküche...
Montag, 7. Juni 2004: Peter fährt zu Winskowskis. Dort ist der Boden vom Pool immer noch grün. Wir haben versucht, mit viel Chlor etwas auszurichten, doch weder damit, noch mit schrubben geht etwas weg. Ausserdem beklagt er einen Stromausfall und erzählt, beim Saugen würde das Bodenventil laufen. Einiges scheint hier noch nicht so richtig zu funktionieren.
Anschliessend giesst er bei Bernd und füllt Wasser im Pool nach und reinigt ihn. Bei Franz macht er danach ein paar Kopien von Noten, die er Peter Rademacher bringt. Danach ist Hanjörg dran. Der ist allerdings schon weg, was wir nicht wussten. Er senst das Gras um die Bäume, rupft Unkraut, schneidet Oleander und Jürg Wendt hackt er einen Weg zu seinem Haus runter.
Dann geht's weiter zu Edi, der ihm ein paar Neuerungen bei seiner Bewässerung zeigt und zu Heiner, wo er Gläser holt. Dann fährt er noch einmal zu Peter Rademacher, wo er eine Koreatanne bekommt und ein Glas Wein trinkt. Ursula hat einen blauen Daumen und die beiden haben jetzt auch zwei kleine Katzen.
Während Peter aus seiner Runde ist wasche ich Oliven in der Erwartung, dass Peter Gläser mitbringt. Was wir an Gläsern noch haben fülle ich ab; giesse die Pflanzen; räume im Büro auf; drucke Etiketten für Oliven und Marmelade; schreibe ein wenig Tagebuch; rufe Sybille an wegen dem Schlüssel von Flatau; teile Günter mit, wieviel Geld wir von ihm bekommen (er traut sich mal wieder nicht zu uns zu fahren, wegen der Strassen) und bastle einen neuen Steckplan für unsere Arbeitseinteilung.
Als Peter zurück ist trinken wir ein Bier auf der Terrasse. Peter ruft Lothar an und gibt ihm die Daten für eine weitere Frontscheibe für den Swift durch. Dann ruft Franz an. Er hat Grippe und kann Morgen nicht Arbeiten. Peter und er wollten einen Balken austauschen. Dann rufen neue Mieter von Ölis an. Sie kommen am Mittwoch. Irgendwie habe ich das Gefühl, die alten Mieter sind noch im Haus und finde auch keinen Eintrag, das am Mittwoch neue Mieter kommen sollen.
Wir essen Suppe, Reste und Salat und der Reciever spinnt immer, wenn wir Sat1 eingeschaltet haben.
Wetter: diesig, wolkig, nicht so heiss, 5 Tropfen am Morgen.
Dienstag, 8. Juni 2004: Peter hat von Heiner und Ortrud Gläser mitgebracht und ich kann noch mehr Oliven abfüllen. Aber immer noch fehlen mir Gläser für den dritten Topf. Danach mache ich einen Testlauf für den Verputz der Sommerküche. Wiederum nehme ich dazu nur Sand und Kalk. Anschliessend schreibe ich am Tagebuch, bis mir kalt ist.
Peter fährt zu Ölis, um Wäsche zu waschen. Doch der Schlüssel ist nicht am ausgemachten Ort. Er ruft mich an und mein Verdacht wird grösser, dass die alten Mieter nicht die Absicht haben, auszuziehen. Peter geht rüber und holt bei Sybille einen Ersatzschlüssel. Als er dann ins Haus geht, sind alle Sachen der Mieter noch da. Er ruft mich und ich rufe Sayalonga Sol an und frage, wann denn die Mieter ausziehen. Komischerweise ist davon nichts in unserem Kalender vermerkt. Auch darüber, dass am Mittwoch neue Mieter kommen, ist nichts aufgeschrieben. Auch Sybille weiss nichts und ich rufe Ölis an. Axel kann mir mitteilen, dass die jetzigen Mieter bis zum 16. Juni bleiben. Von jenen, die am Mittwoch kommen sollen, weiss er auch nichts. Mal wieder ein schönes Knuddel-Muddel bei Sayalonga Sol! Zum Glück hat ein Mieter bei Sybille abgesagt und wir werden die neuen zu ihr umleiten.
Weil er nun schon da ist, erledigt Peter einige Arbeiten bei Sybille. Er spannt einen Draht, damit die Maracuja ranken kann, ersetzt eine Lampe, repariert ein leckes, stinkendes Abflussrohr in der Speisekammer und fährt dann zur Monn. Dort repariert er die Schuppentür, schneidet den Wein, jätet Unkraut unterhalb des Pools und fährt dann nach Hause.
Dort essen wir etwas, machen eine kleine Siesta und anschliessend ruft Peter Winskowskis wegen des Stromunterbruchs an. Ernst erklärt ihm, dass irgendwo noch ein weiterer Sicherungskasten sein müsste.
Wetter: diesig, bewölkt, im Schatten kühler Wind.
Mittwoch, 9. Juni 2004: Wir brauchen noch Material für die Sommerküche - ein paar wenige Ziegel fehlen. Peter fährt auf dem Weg ins Tal zuerst bei Sayalonga Sol vorbei und holt den Schlüssel von Flataus Waschküche. Danach fährt er nach Velez zum Todos und besorgt dort diverse Teile für den Wasseranschluss auf der Terrasse. Es hat viel Verkehr wegen des Baus der Strassenbahn, der sich durch ganz Torre del Mar und Velez staut. Bei Hierro Velez fragt er nach einem Blech für Jürg Wendt, dort haben sie aber nichts in der Art. Anschliessend kauft er eine Spezialfarbe für die Dusche und holt die Wäsche von Afemanns. Seine Einkaufstour beendet er im Poolladen, wo er drei Kanister Säure für diverse Pools kauft und beim Semillero, wo er ein paar Stecken besorgt.
Ich fülle mal wieder Oliven ab, schreibe am Tagebuch den April zu Ende und mache einen fliegenden Wechsel, als Peter zurück kommt. Nun gehe ich zum Einkaufen. Zuerst zu Lidl, der um diese Zeit zum Glück nicht so vollgestopft ist. Auf dem Parkplatz belehrt mich eine Tussi, die normalerweise bettelt, ich soll meine Handtasche nicht so unbeaufsichtigt lassen. Es gäbe hier komisches Volk. Scherztante - meine Bauchtasche ist mit dem Gurt am Einkaufswagen gut festgezurrt. Ein Dieb müsste also den Wagen auch mitnehmen. Das dürfte diesen ziemlich behindern, denke ich. Bei Eroski kaufe ich feines Cerdo Iberico, Grapefruits, einen Ordner und Druckpapier und zum Schluss bei Mercadona weitere Lebensmittel.
Peter hat inzwischen die letzten Ziegel und Rasillones an der Sommerküche vermauert. Dummerweise haben die Gäste von Ölis zu einem Zeitpunkt angerufen, als er gerade frischen Beton angerührt hat. Deshalb hat er diesen kurzerhand in den Jeep gepackt, damit er ab und zu umrühren kann.
In Lagos erklärt er den Leuten, dass sie wegen eines Fehlers nicht in Ölis Haus können, sondern bei Sybille einquartiert werden. Die Leute sind glücklich, denn eigentlich wollten sie zuerst bei Sybille buchen, dort war aber besetzt. Er bringt sie ins Haus und wartet noch eine Weile auf Sybille, die kommt jedoch nicht und er fährt nach Hause.
Dort baut er weiter an der Küche und zum Schluss kann auch das Doppelwaschbecken eingebaut werden. Als ich nach Hause kommen, hilft er mir, die ganzen Einkäufe zu verstauen und wir trinken ein Bier auf der Terrasse.
Wetter: zum Teil bedeckt, auf der Terrasse kühl, an der Küste heiss, schwül.
Donnerstag, 10. Juni 2004: Heute sind im Chi Gong wieder neun Personen. Pierre kommt heute nicht mit, zum Kaffee trinken, denn er erwartet den Elektriker. Ist doch auch mal schön zu sehen, dass die Optimisten noch immer unter uns weilen. Wir kaufen noch fünf Liter Öl in der Mühle und erfahren von Peter Rademacher, dass bei ihnen kein Wasser rinnt. Mal wieder eine jener Geschichten, die sich ums Wasser drehen. Manolo, der Firmeneigene Wasserfundi kümmert sich um nichts. Im Moment läuft das ganze Wasser zu Wolf, der einen grösseren Rohrdurchmesser hat, und so weiter und so weiter.
Wir fahren zu Afemanns und putzen den Pool. Anschliessend geht's weiter zu Flatau, wo wir Wäsche waschen und das Haus sauber machen. Nächste Station sind Eulenbergs, wo wir ebenfalls den Pool reinigen und die Pflanzen wässern. Peter probiert etwa eine Viertelstunde, bis er merkt, dass der passende Schlüssel für den Anbau nicht mehr am Schlüsselbund hängt und sich in der Schlüsseltasche verselbständigt hat. Auf dem Heimweg giessen wir bei Edi und bei Bernd und anschliessend setzt mich Peter zu Hause ab und giesst bei Rothers. Ich wasche derweil das Geschirr ab, taue Fleisch auf, giesse die Pflanzen und richte alles für den Abend her, denn Sybille kommt zum Essen.
Gegen 20.30 Uhr fährt sie an und geht auch gleich wieder, weil sie ihre Zigaretten vergessen hat. Sie bringt auch den Kostenvoranschlag für das Verlegen des Stroms mit. Für uns würde das 3900 für Paco 6200 Euro kosten. Ganz schön happig.!
Wetter: bedeckt bis 19 Uhr, dann Sonne, schwül.
Freitag, 11. Juni 2004: Als wir heute Morgen beim Kaffee sitzen, wuselt Fundi in der Ecke bei den Blumentöpfen herum. Darüber ist ein Spatzennest. Plötzlich sehe ich, wie sie etwas im Maul herumträgt. Ich nehme es ihr ab. Es ist ein winziger Spatz, komplett mit Federn und Flügel, doch noch nicht ganz Flügge aber er lebt. Peter nimmt ihn und der Kleine hüpft wieder ins Nest. So hat Fundi einem Vogel das Leben gerettet. Der Kleine ist wohl aus dem Nest gefallen und hätte Fundi ihn nicht gefunden, wäre er wohl verhungert oder von einer anderen Katze gemeuchel-mordet worden.
Dann fahren die Pepes an. Sie wollen mal sich mal wieder ein wenig bei uns umsehen und bestaunen unsere ungewöhnliche Garage. Anschliessend nähe ich Tücher für unsere Terrassenbespannung zusammen und wir hängen sie auf. Dazu benutzen wir die Federn, die ich an unserem defekten Liegestuhl entfernt habe. Zwischendurch verdüdelt Peter die Wasserleitung am Waschbecken der Sommerküche, muss mir aber immer wieder helfen. Als Peter um 17 Uhr nach Sayalonga zur Gitarrenstunde fährt, sind wir mit den Tüchern noch nicht ganz fertig.
Ich esse eine Kleinigkeit und genehmige mir eine Siesta. Dann wasche ich das Geschirr ab. Peter giesst auf dem Rückweg bei Edi und anschliessend beenden wir unsere Arbeit mit den Tüchern.
Als das Essen fast fertig ist, rufen die neuen Gäste von Flatau an. Typisch! Peter fährt nach Sayalonga und führt sie zum Haus. Um 23.30 Uhr ist er wieder zu Hause und wir können endlich essen.
Wetter: bewölkt, am Abend dunkle Wolken am Rabita, zehn Tropfen Regen.
Samstag, 12. Juni 2004: Ich verputze und kalke die Küche auf der Terrasse, während Peter den kleinen Kühlschrank unten überholt und putzt. Der soll anschliessend neben dem Herd installiert werden und unsere Getränke kühl halten. Ausserdem bricht Peter das Regal neben der Treppe zum Schlafzimmer aus. Dort soll irgendwann die Tür zum oberen Bad eingebaut werden. Nun brauchen wir den Durchgang, um die Wasserleitung auf die Terrasse zu führen. Peter meint, es wäre möglich, dass dieser Durchgang beim Bau des Hauses zum Durchreichen von Steinen gedient haben könnte.
Gegen 18 Uhr müssen wir die Arbeiten unterbrechen. Wir duschen und schrubben dabei auch die Hunde. Gegen 19 Uhr kommen Franz und Elke vom Rabita. Ausserdem ist noch die Tochter Nathalie sowie zwei Freunde von ihnen dabei. Wir machen die übliche Besichtigungstour, trinken einen Aperitif und fahren dann los zu Antonio nach Lagos. Unterhalb unserer Auffahrt begegnet uns Paco. Er möchte mal wieder über seinen Strom sprechen. Wir erklären ihm, dass wir jetzt keine Zeit haben, was ihn aber überhaupt nicht stört. Er quasselt munter weiter. Franz wird hinten schon ganz rot im Gesicht aber wir können Paco ja nicht über den Haufen fahren. Endlich eisen wir uns los und sind gegen 21 Uhr bei Antonio. Dort gibt es Schinken, Boquerones, Salat, Krevetten, Paella, zwei Mal Fisch, Huhn und Kartoffeln. Es schmeckt sehr gut und wir haben mal wieder das Glück, in der lauschigen Ecke sitzen zu dürfen.
Auf dem Heimweg bringen wir Nathalie auf den Rabita, wir müssen eh noch bei Edi giessen.
Wetter: schön, warm, am Abend Gewitterwolken.
Fertig gemauert und schon fast verputzt - die Sommerküche.
Sonntag, 13. Juni 2004: Am Morgen erwachen wir, weil Fundi uns zwickt. Ich verputze die Küche und habe schon bald einen krummen Rücken, weil ich in die untersten Regale reinkriechen muss. Peter transportiert Lehm und Steine von der ausgebrochenen Tür ab und verlegt die Wasserleitung. Anschliessend setzt er Stangen für das Sonnendach von unten.
Um 19 Uhr duschen wir und schauen uns das Ende des Spiels Schweiz gegen Kroatien an. Soll mich nur keiner Fragen, wer gewonnen hat. Die Schweizer aber höchstwahrscheinlich nicht.
Wir fahren zu Edi und giessen dort, dann weiter zu Bernd, Rothers und Lages. Bei Brucks erkundigen wir uns nach dem Wohlbefinden. Als wir bei Lages giessen, ruft Hedda, wir sollen auf ein Glas Wein kommen. Das machen wir auch, denn wir haben Wilfried und Hedda schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.
Beim Wein erfahren wir den neusten Stand vom Nachbargrundstück.
Wetter: schön, warm.
Montag, 14. Juni 2004: Heute beende ich die Arbeiten an der Küche und kalke ein letztes Mal. Anschliessend räume ich Haus und Werkstatt auf. Peter hat in letzter Zeit immer nur alles an einen Haufen geworfen. Wenn ich ein Massband oder einen Schraubenzieher suche, finde ich nichts und das ist wohl kein Zustand. Anschliessend richte ich die Sommerküche ein.
Peter ist derweil bei Winskowskis, wo es schon wieder Probleme mit dem Strom gibt. Er sucht den Fehler, findet aber nichts. Weil wir keinen Schlüssel vom Wassertank haben, kann er auch nicht überprüfen, ob die Tiefpumpe arbeitet. Er fährt zu Monns, kontrolliert und repariert die Bewässerung, schneidet die Transparente, spritzt die Mimosen und deckt den Pool ab und saugt ihn. Ursula hat nämlich in der Zwischenzeit angerufen, dass Michael am Mittwoch kommt. Jugendliche haben vor ein paar Tagen versucht einzubrechen und dabei einigen Schaden angerichtet. Reingekommen sind sie aber nicht. Zum Schluss macht er noch bei Hannes eine Kontrollrunde.
Am Abend schauen Ferdl und Traudl rein und wir trinken zusammen ein Glas Wein. Natürlich wollen sie es sich nicht entgehen lassen, als erste unsere neue Sommerküche zu bestaunen.
Wetter: schön, am Abend Gewitter über Velez und dem Meer.
Nun ist sie fertig und wir verursachen im Haus keine zusätzliche Wärme durch Kochen.
Unsere gemütlich Sitzecke mit Möbeln vom Trödlermarkt.
Hinten die Essecke, rechts die Sommerküche - endlich kann man an der Terrasse "fast" nichts mehr verbessern.
Dienstag, 15. Juni 2004: Heute maure ich die zwei letzten Stufen an der Treppe auf die Terrasse. Der letzte Tritt war bisher ziemlich hoch und wir hatten immer Angst, dass einer mal runter fällt. Anschliessend stopfe ich ein paar Risse, kalke die Mauer neu, verputze die Stufen vorne und lege die Oberseite mit Steinen aus. Zuerst schleppt mir Peter Zement, Sand und Steine an, danach macht er sich auf seine Runde.
Er fährt zu Hanjörg und kümmert sich dort ums wuchernde Unkraut. Dann ruft Ursula Monn an. Ein Versicherungsheini kommt und Peter soll das Haus aufmachen. Anschliessend gibt es bei Hanjörg Probleme mit dem Gas, das er jedoch in Gang kriegt. Auf dem Heimweg startet er bei Ölis noch die Waschmaschine.
Wieder zu Hause will er endlich den unteren Kamin dicht machen. Er steigt aufs Dach und ist entsetzt. Der Kamin hat sich etwa zwei Zentimeter von der Mauer gelöst. Kein Wunder, dass der Regen dort nur so hereingeströmt ist. Ein typischer Anfängerfehler. Wir haben es versäumt, den Kamin mit der hinteren Wand zu verbinden. Peter holt zuerst einen Spanngurt und sichert den Kamin, damit er nicht einstürzt. Danach besprechen wir das weitere Vorgehen. Ausser den Kamin abzureissen und neu aufzubauen gibt es nur eine Möglichkeit: mit Eisen und Schrauben Wand und Kamin verbinden und auf der Seite neu verputzen. Das macht er dann auch.
Ich giesse die Pflanzen und will gerade ein Brot backen, als Paco kommt. Wir zeigen ihm den Kostenvoranschlag, doch er erklärt, er hätte mit seinem Elektriker schon angefangen. Nun ja, bei uns eilt es ja nicht.
Als es dunkel ist, schaut Peter bei den Bienen rein und ist überhaupt nicht zufrieden. Die Biester bauen an ihrem Kartonnest weiter, statt in die Waben zu gehen.
Heute gibt es Salat aus dem Garten mit Erdbeeren, das schmeckt herrlich.
Wetter: am Morgen Wolken, dann schön und sehr klar, kalter Wind, auf der Terrasse kühl.
Mittwoch, 16. Juni 2004: Heute nerven die Fliegen! Peter fährt auf den Rabita. Dort verteilt er Kies auf der neuen Terrasse, mit Franz tauscht er einen Balken, legt neues Red auf eine Pergola und spannt Draht. Irgendwann gibt es Knoblauchkuchen, der eigentlich süss hätte sein sollen. Dann fährt er weiter zu Eulenbergs, wo er den Pool reinigt. Als er fast fertig ist, kommt ein Junge aus Sayalonga und fragt, ob sie im Pool baden dürfen. Peter hat die Jungen und Mädchen schon länger beobachtet. Sie haben sich hinter einem Hügel verdrückt. Aber ich finde es gut, dass sie gefragt haben. So konnte Peter sie noch ermahnen, dass sie alles wieder so verlassen, wie es war. Ansonsten kann man eh nicht kontrollieren, ob ein unbefugter baden geht. Ausser man baut noch mehr Mauern.
Ich will heute einen Einkaufsbummel in Velez machen. Es beginnt schon herrlich, weil ich keinen Parkplatz finde und ein ganzes Stück in die Altstadt gehen muss. Dann muss ich auf die Toilette, will aber keinen Kaffee trinken. Ich frage im Almacen Barcelona, einem grösseren Einkaufsladen, doch die schauen mich nur blöd an. Dafür erstehe ich in diesem Laden verstellbare Vorhangstangen, die wir für die Sommerküche brauchen. Nach dem Bummel in Velez will ich in Torre del Mar Stoff für die Vorhänge der Küche kaufen. Doch im Geschäft sind gerade einige Bauarbeiten im Gange und man verweist mich auf den Abend. Na bravo! Ich fahre runter zum Marktplatz und kaufe dort in unserem Stammschuhgeschäft zwei Paar für Peter und eins für mich. Dann habe ich Hunger und muss endlich aufs Klo. Deswegen setze ich mich in unsere Stammkneippe an der Küste, esse ein Bocadillo und ein Eis. Ausserdem habe ich mir zuvor eine deutschsprachige Sur gekauft. Die ist ganz neu auf Deutsch und ich lese sie gründlich durch, bin aber nicht so richtig begeistert. Zu banale Themen, zu viel Werbung.
Anschliessend veranstalte ich im Lidl eine wahre Kauforgie. Im Angebot ist eine Bohrhalterung, eine Schmirgelmaus und ein ganzer Koffer voller Werkzeuge, die wir dauernd brauchen. Anschliessend statte ich auch Eroski mal wieder einen Besuch ab. Ich will wieder Cerdo Iberico kaufen und schaue auch mal wieder in der Putzabteilung vorbei. Vor einiger Zeit habe ich eine Werbung von Weleda (?) gesehen, dieses Putzsystem möchte ich gerne haben und tatsächlich ist es heute nach langer Zeit zu haben. Es kostet zwar einen Haufen Geld, doch ich bin zuversichtlich, dass das System auch was taugt. Bisher hat nämlich jeder Mop so seine "negativitäten". Von dem neuen System verspreche ich mir das "non plus ultra" und bezahle für den Kübel und den Mop 22 Euro!
Nach dem Tanken kaufe ich auch noch im Mercadona ein und dann ist es 17 Uhr. Für Peter soll ich Gitarrensaiten kaufen, doch der Laden hat noch zu. Also fahre ich weiter zum Stoffladen, doch auch der hat noch nicht offen. Also vertreibe ich mir die Zeit im Bazar und danach ist auch das Stoffgeschäft geöffnet. Ich entscheide mich für einen blassblau gestreiften Stoff und habe anschliessend auch im Musikgeschäft Erfolg. Dort kaufe ich Saiten und eine Stimmgabel, damit Peter in Zukunft die Gitarre auch selber stimmen kann - ansonsten klingt das nämlich ziemlich beschiessen.
Endlich kann ich nach Hause. Peter ist heute auch müde und gönnt sich eine Siesta, doch Cecilio unterbricht sie.
Wetter: schön, warm, klar.
Donnerstag, 17. Juni 2004: Heute lassen wir Mo und Leche und auch Fundi zu Hause. Diesmal haben wir einen neuen Trick ausprobiert. Die Katzentür haben wir verstopft und das Fenster im Bad angelehnt. Wenn sie schlau sind, finden sie heraus, das sie im Bad raus können, wenn sie das Fenster aufstossen - wir sind gespannt und fahren ins Chi Gong, ohne Verfolger. Anschliessend holen wir die Post und trinken einen Kaffee im Jocavi. Dann müssen wir einen Ort suchen, wo wir Verbindung haben mit dem Handy, denn wir sollen heute den Tresor-Fundi, der bei Ursula reinschauen will, abholen. Ich hole das Auto, während sich Peter auf die Suche nach dem richtigen Standort macht. Am oberen Dorfende wird er fündig und ich sehe ihn schon bald an einem Strompfahl stehen, der ziemlich nach Katzenpisse stinken. Wir sind kaum zwei Minuten da, als auch schon das Handy klingelt.
Ich habe mit Carlos, dem Tresorheini schon telefonisch Kontakt aufgenommen. Mal wieder stören manchmal die fehlenden Spanischkenntnisse. Ausserdem war die Leitung ziemlich kratzig und ich hatte manchmal Mühe, ihn zu verstehen. Vor allem, als er immer das Wort "seis" sagte, konnte ich einfach nicht herausfinden, was er damit meinte. Nach langem hin und her habe ich dann endlich gemerkt, dass er immer "Safe" gesagt hat.
Diesmal ist die Verbindung etwas besser und ich bekomme mit, dass er in etwa zwanzig Minuten in Malaga losfahren will. Das würde bedeuten, er wäre etwa in eineinhalb Stunden hier. Sollen wir jetzt hier warten? Wir beschliessen, nach Hause zu fahren. Weil wir den Jeep dabei haben, nehmen wir den Weg über Mendez und sehen bei der Auffahrt von Heiner und Ortrud ein kleines Rinnsal fliessen. Ob hier wohl ein Wasserrohrbruch vorliegt? Wir wollen mal schauen und fahren die Auffahrt hoch. Heiner und Ortrud sind zu Hause und die Bewässerung ist eingeschaltet. Ein Rohr hat ein kleineres Leck - kein Grund zur Panik. Aber wenn wir nun schon mal hier sind, können wir auch ein Schluck Wasser trinken und eine Runde plaudern.
Nach einer knappen halben Stunde geht wieder das Handy. Carlos ist dran - er ist in Sayalonga bei der Bank in einer Telefonzelle. Uff, zum Glück sind wir nicht nach Hause gefahren, da hätten wir gerade mal Zeit gehabt, wieder umzudrehen. Da werde ich mal wieder was nicht ganz richtig verstanden haben. Wahrscheinlich hatte er beim ersten Anruf gesagt, er wäre in zwanzig Minuten in Sayalonga. Ich sage ihm, dass wir ihn fünf Minuten da sind und wir fahren los. Peter nimmt ihn bei der Bank in Empfang und fährt auch gleich mit ihm zu Ursula Monn. Michael ist gestern ja eingetroffen, musste sich aber um andere Handwerker kümmern. Wir liefern den Tresormenschen ab, begrüssen kurz Michael, der uns noch kurz zuruft, dass die Poolpume nicht läuft. Peter will sich später darum kümmere und wir sind wieder weg.
Jetzt müssen wir uns beeilen, denn um 13 Uhr sollen wir bei Ferdl und Traudl sein. Ferdl hat heute Geburtstag. Es ist Viertel vor eins und wir müssen noch kurz Heike hallo sagen.
Als wir unten an der Auffahrt sind, stürzen uns Mo und Leche entgegen. Sie waren schlau und haben den Trick mit dem Fenster durchschaut. Leche ist ziemlich dreckig, wir nehmen sie gleich mit unter die Dusche und können so Ferdl und Traudl einen blendend weissen Hund vorzeigen.
Wilfried und Hedda sind auch zum Fest eingeladen. Wir essen Braten und natürlich fehlen die Pfannkuchen zum Nachtisch nicht. Danach wird munter bis 19 Uhr geplappert.
Danach muss Peter sich noch um die Pumpe von Michael kümmern. Das Ergebnis - eine neue Pumpe muss her. Währenddessen muss ich mich um die Pflanzen verschiedenster Leute kümmern. Es ist heute ziemlich warm und die Pflanzen bestimmt durstig. Ich fahre zu Winskowskis, Lages und Rothers.
Wieder zu Hause rufe ich Curdin an und frage ihn, wann er denn nun kommt, im Sommer. Er will es sich überlegen. Während Peter Salat macht, füttere ich die Raubtiere und wir beide sind anschliessend ziemlich geschafft und müde.
Wetter: schön, heiss, klar.
Freitag, 18. Juni 2004: Nach dem Kaffee bin ich immer noch schlapp und müde und wir rufen einen Freitag aus. Aber wie es so ist, wir konnten mal wieder nicht still sitzen. Peter verlegt Strom auf der Terrasse, damit wir endlich Licht haben, repariert die Wasserleitung, so dass die Quelle nun auch wieder rinnt und hängt zwei Lampen auf der Terrasse auf.
Ich nähe die Vorhänge für die Terrassenküche und die Stuhlüberzüge. Gegen 16 Uhr machen wir dann doch noch eine Siesta.
Um 17 Uhr fährt Peter nach Sayalonga zur Gitarrenstunde. Er verkündet, dass der Lehrer mit ihm ganz zufrieden war. Ich giesse unsere Pflänzchen und später essen wir Blumenkohl, Bratwurst und Brot.
Wetter: schön, schon am Morgen sehr heiss, am Abend kühl, zum Schlafen angenehm.
Samstag, 19. Juni 2004: Wieder frisch ausgeschlafen stehe ich um sieben auf. Wir fahren zu Rothers und arbeiten an den Fenstern weiter. Ich schmirgle mit der Maus und von Hand und versuche mit Chlor die schwarzen Stellen zu beseitigen. Peter schmirgelt derweil die Fensterrahmen im Haus.
Um 18 Uhr packen wir unsere Sachen und wollen bei Cecilio noch schauen, ob die Feigen schon reif sind. Vor seiner Kette bleiben wir stecken, er hat scheinbar einen neues Schloss. Wir fahren ohne Feigen nach Hause.
Dort duschen wir und fangen an zu kochen. Monika und Franz kommen zum Essen nach dem Fussballspiel. Es gibt Filet vom Cerdo Iberico, Blumenkohl, Rüebli, Nudeln und Salat.
Sie sind die ersten Gäste, die wir offiziell eingeladen haben, seit die Terrasse wirklich fertig ist. Wie immer ist es sehr kurzweilig mit den beiden und die Zeit vergeht wie im Fluge. Um 12 Uhr fahren sie nach Hause und ich gehe ebenfalls ins Bett. Peter hört noch Musik auf der Terrasse.
Wetter: schön, heftiger Westwind, viele Schaumkronen auf dem Meer.
Sonntag, 20. Juni 2004: Nachdem der Freitag am Freitag so ziemlich ins Wasser gefallen war, geniessen wir ausnahmsweise den Sonntag. Wir schlafen aus, lesen. Peter wäscht das Geschirr vom Vorabend und wir stellen die Klappbetten auf die Terrasse, schlafen und lesen. Später schreibe ich Rechnungen, sortiere Quittungen, fülle Oliven ab, etikettiere die Gläser. Peter kümmert sich um die Pflanzen und spannt über unsere Pflanzenarsenal vor dem Zelt ein Schattendach. Einigen der Pflanzen haben von der Sonneneinstrahlung schon verbrannte Blätter.
Dann rufen wir Sybille an, wann die Party bei Heike starten soll. Wir haben von ihr keine Telefonnummer. Sybille weiss es auch nicht und wir einigen uns auf halb acht. Wir duschen und sind um 19.30 Uhr oben. Doch oh weh, Heike hat scheinbar das Essen schon auf 18 Uhr angesetzt. Wir essen feine Suppe und Gegrilltes und warten auf Sybille. Diese kommt erst um 20.40 Uhr!
Gegen ein Uhr fahren wir nach Hause.
Wetter: schön, warm.
Montag, 21. Juni 2004: Wir pumpen und haben elfeinhalb Kubik Wasser. Peter fährt mit dem Hänger, baut bei Ursula die Pumpe aus, deckt den Pool zu und stellt den Hänger bei den Pferden hin. In Algarrobo tankt er und fragt bei Sebastian nach einer Pumpe, die er jedoch nicht hat. Also fährt er weiter nach Velez, wo er fündig wird und gleichzeitig Teile für das Überschwemmungswasser von Afemanns Pool kauft. Ihm ist nämlich eine Möglichkeit eingefallen, wie das gehen soll. Er hat es mir beschrieben, doch um das zu kapieren brauche ich noch einmal Unterricht. Bei Pintura Andalucia kauft er danach Lack und verlangt mal wieder keine Quittung, was ihm später eine Rüge einbringt.
Ich bin bei Afemanns und putze das Haus. Irgendwann rufe ich ihn an, dass er etwas Essbares mitbringen soll. Er kauft im Supersol etwas und auf dem Weg zu Afemanns noch Kühlmittel für die Autos.
Danach essen wir und anschliessend putzt Peter den Pool und ich das Haus zu Ende. Weiter geht es bei mir bei Rothers, wo ich Fenster und Rahmen streiche. Ich hätte besser nach Hause gehen sollen, statt dort Schaden anzurichten. Als ich im WC auf den Schrank mit dem Waschbecken gestiegen bin, um die Fensterrahmen zu streichen, habe ich mir schon gedacht, dass so etwas passieren könnte. Ich bin dann noch einmal herunter gestiegen und habe mir den Schrank näher angeschaut. Ich glaubte, er stehe auf einer soliden Basis und habe meine Arbeit fortgesetzt. Beim ersten Fenster ging das auch noch gut. Als ich dann in der Dusche auf dem Waschbecken hockte, krachte es plötzlich und der Schrank kippt nach vorne. Meine einzige Sorge galt dem Kübel mit der Farbe. Doch ich konnte sie nicht mehr auffangen und die Dose flog im hohen Bogen auf den Boden, wo sich der Lack auf alle Seiten verteilte. So schnell konnte ich gar nicht denken, wie ich vom Schrank herunter gestiegen bin, um den Schaden möglichst klein zu halten. Ich lief in die Küche, holte Haushaltpapier und Lappen. Seltsamerweise pfiff ich vor mich hin, wahrscheinlich um mich zu beruhigen. Ich hockte mich auf den Boden und begann, die Lache mit dem Lack mit dem Pinsel wieder in die Dose zu streifen. Anschliessend holte ich Disolvente, den ich mir beim heraus giessen ins Auge spritzte. Das brannte ganz nett und ich lief blind in die Küche, um das Auge auszuspülen. Irgendwie war ich ziemlich amüsiert und schon gespannt, welche Panne als nächstes kommen würde. Ich wischte mit dem Pinselreiniger sämtliche Spritzer von den Wänden und allen möglichen Geräten und begann dann, den Fleck am Boden zu bearbeiten. Nach einer Stunde und einem Liter Pinselreiniger war ich fertig. Zum Glück sah man nach dem Trocknen nicht mehr viel vom Lack. Den Schrank liess ich in seiner Schräglage stehen. Ich giesse bei Roheres, Lages und Winskowskis und fahre nach Hause.
Peter ist von Afemanns zu Eulenbergs gefahren. Dort putzt er den Pool, giesst die Pflanzen, repariert den Hahn im Bad und am Tank auch noch etwas. Auf dem Heimweg holt er den Mist und schaut bei Günter kurz vorbei. Den Mist bekommt Franz und wir sind gleichzeitig zu Hause. Danach fährt Peter noch einmal zu Rothers, um zu schauen, ob durch meinen Sturz nichts an den Wasserleitungen kaputt gegangen ist. Zum Kochen haben wir keine Lust mehr. Wir essen ein Joghurt und die Schweiz verliert 1:3 gegen Frankreich und kann nach Hause fahren.
Wetter: schön, warm.
Wenn ich das Stichworttagebuch so durchgehe, sticht mir zum letzten Montag vor allem mein Sturz bei Rothers ins Auge.
Dienstag, 22. Juni 2004: Peter fährt zu Ursula und montiert die neue Pumpe. Wieder nimmt er den Hänger mit, denn es ist noch mehr Mist da. Dann geht er runter zu Hanjörg, deckt den Pool zu und jätet. Bevor er weiter fährt, schaut er noch einmal bei Ursula, ob alle Leitungen rund um die Pumpe dicht sind und montiert den Vorfilter. Danach holt er den Mist und bringt ihn bei Heike vorbei, dass heisst, er lässt den Hänger dort stehen und fährt nach Hause, wo er gegen 18 Uhr eintrifft.
Ich hole mir Gummis, Etiketten, Servietten und etikettiere Oliven- und Marmeladengläser. Als die Etiketten aus sind, drucke ich mehr aus. Ausserdem wasche ich und schreibe am Tagebuch.
Um 19 Uhr kommt Oski. Oski hat Probleme mit seinem neuen Drei-Kammer-System. Was bin ich froh, dass wir von solchen Gerüchen nicht belästigt werden. Wieder etwas, was wir von Anfang an richtig gemacht haben. Zwar war der Aufwand für das Sandbecken ziemlich gross, doch jetzt werden wir dafür entschädigt. Oski ist ja nicht der einzige, dessen "Posso negro" stinkt. Auch Lothar klagt und Sybille ebenfalls. Vielleicht sollte ich mal eine Arbeit schreiben, über Sinn und Zweck unserer Kläranlage. Es lohnt sich halt doch, alles von Anfang an richtig zu durchdenken und auch solide zu machen. Gerade heute haben wir uns über den Terrassenbelag unterhalten. Der Beton zwischen den Steinen ist an manchen Stellen ziemlich bröselig. Und zwar dort, wo wir mit Ölis zack, zack gearbeitet haben. An den Stellen, die ich zuvor alleine ausgelegt habe, ist der Beton pickelhart. Damit will ich nicht sagen, dass Ölis schlecht arbeiten, denn ich habe die Steine ja selber verlegt. Aber zu viert waren wir bestrebt, möglichst schnell voran zu kommen und so war der Beton manchmal etwas flüssig. Das rächt sich nun und wir überlegen, wie wir den Boden versiegeln können. Auch der Kamin unten ist so ein Fall, aber den behandle ich später in der Woche.
Oski geht und das Brot ist fertig. Wir essen Käse, Salat und das frische Brot.
Wetter: schön, warm.
Mittwoch, 23. Juni 2004: Ich habe Bauchschmerzen und gehe nach dem Kaffee wieder ins Bett. Peter bestellt beim Semillero für Ölis Material für Montag, hebt Geld ab und holt die Fliegengitter in Velez Malaga. Anschliessend kauft er im Lidl ein, holt Tabak und die Wäsche für Afemanns und kauft im Mercadona ein. Auf dem Heimweg nimmt er Cecilio mit, der ihm in Lagos über den Weg läuft. Er erklärt ihm noch einmal, dass wir für's Bohnen ernten wenig Zeit haben.
Ich fahre gegen 13.30 Uhr rüber zu Rothers und streiche Fenster. Peter kommt auch dazu und streicht die Fensterrahmen. (Mit der falschen Farbe!) Ausserdem repariert er das Waschbecken. Irgendwie ist er genervt und hat dann keine Lust mehr. Wir packen für heute zusammen und Peter fährt noch zu Winskowski, um den Pool sauber zu machen. Ich wasche zu Hause ab und Zwischendurch werfen wir einen Blick auf das Spiel Deutschland gegen Tschechien. Die Deutschen verlieren und müssen nach Hause fahren. Rund herum ist man der Meinung, dass wer nicht Fussball spielen kann, eben auch nicht gewinnt. Dabei frage ich mich nur, wie der Kommentar ausgefallen wäre, hätten die Deutschen mal wieder ihr oft in Anspruch genommenes Tournierglück gehabt. Ich habe so ein Gefühl, dass die Tschechen ziemlich gut sind. So viel mir bekannt ist, ist es die einzige Mannschaft, die alle drei Vorrundenspiele gewonnen hat.
Wir essen Reste aus Blumenkohl, Champignons und brutzeln dazu Spiegeleier.
schön, warm, fast heiss, Nebel über dem Meer, im Haus nachts 26°.
Donnerstag, 24. Juni 2004: Wir sind mal wieder spät dran, doch die anderen auch. Heute ist nur Lorena und Jil auch dabei. Die Aufwärmübungen entpuppen sich heute als Aufheizübungen. Heute ist ganz schön warm. Post hat uns auch niemand geschickt. Aber zum Glück auch keiner eine Rechnung. Wir schauen bei Sybille rein und bitten sie, den Fax an Ursula zu schicken. Doch der geht nicht durch. Nach einer kurzen Plauderrunde trinken wir im Jocavi noch einen Orangensaft und fahren dann weiter zu Flatau. Dort entleeren wir die Waschmaschine und putzen das Haus.
Die Hunde haben wir zu Hause gelassen und sie freuen sich natürlich riesig, als wir nach Hause kommen. Doch die Freude währt nicht lange, denn wir schrubben beide mit einem Anti-Viecher-Schampoo und schnippeln Leche das Gesicht frei.
Während ich eine Siesta einlege, repariert Peter den Schaukelstuhl. Um 17 Uhr fahren wir zu Lösdaus. Ferdl, Traudl und Jürgen sind auch eingeladen. Es gibt feine Rippli, Hühnerkeulen, Gemüse und vieles mehr.
Mo und Leche sorgen für Unterhaltung. Mo besteigt Leche und kann nicht mehr zurück. Zuerst glaube ich, er hat sich an Leches Halsband eine Zehe eingeklemmt und laufe hin. Doch er steckt ganz einfach nur fest. Verwirrt schauen uns die beiden an, doch wir können nur zuschauen. Im Gegensatz zu den Hunden können wir uns im Pool abkühlen. Die Themen reichen vom Erbrecht bis zur Sterbehilfe, doch warum soll darüber nicht geredet werden.
Wetter: schön, heiss, diesig, im Haus nachts 28°.
Freitag, 25. Juni 2004: Es gibt Morgentau und später bildet sich über dem Meer eine Nebelschicht. Gestern hat Cäsar angerufen. In einem Antiquitätengeschäft hat er noch ein paar Möbel zum Verkauf gelagert. Dieses Geschäft in Benajarafe wird nun aufgelöst und wir sollen die Möbel abholen und dürfen sie behalten. Peter fährt am Morgen los zu Michel, der Besitzerin der Geschäfts. Er bugsiert die vier Stühle in den Jeep und einen Schreibtisch bindet er darauf. Auf dem Heimweg kauft er Tabak und bei Sebastian ein Knie für Rothers Waschbecken.
Ich nehme mir heute die Küche unten vor und räume alles raus, um mal die Regale sauber zu machen. Als Peter zurück ist, schleppen wir den Schreibtisch ins Zwischenlager in unser oberes Schlafzimmer. Die Stühle passen genau zum Tisch auf der Terrasse und werden sofort eingeweiht. Danke Cäsar!
Danach steigt Peter aufs Dach und verputzt den Kamin. Dabei muss er gegen die Wespen ankämpfen und bleibt - dank des Sprays - auch Sieger. Ich teste das Betonimprägnierungsmittel, das Peter gekauft hat und mache eine kurze Siesta, als Peter zum Gitarrenunterricht aufbricht.
Als die Sonne weg ist, fahre ich zum Hill und giesse bei Rothers und Lages. Peter übernimmt auf dem Heimweg das Wässern der Pflanzen bei Heike und Winskowskis und putzt anschliessend den Pool.
Griechenland gewinnt gegen Frankreich und ist weiter.
Wetter: schön, warm.
Samstag, 26. Juni 2004: Ich habe vor ein paar Tagen einer der Mankell Romane angefangen, die mir Chris gegeben hat. Wie immer fasziniert mich die Geschichte - sie ist total spannend. Ich nehme das Buch mit zum Kaffee trinken, aufs Klo und gehe Peter auf die Nerven. Während ich mich dem Lesen hingebe, ist Peter fleissig. Er ruft Reiner an, erwischt ihn aber nicht. Dann fährt er los, um noch den Tisch bei Michel zu holen. Ausserdem bekommt er noch 100 Euro für ein verkauftes Kinderbett und schickt den Fax an Ursula ab.
Anschliessend steigt er wieder aufs Dach und verlegt den Bleischurz. Danach entdeckt er, dass die Bienen hinter der Kiste noch immer einen kleinen Schwarm betreiben. Er holt sie sich im grossen Topf und bugsiert sie in die zweite Kiste, die er neben die erste stellt.
Ganz faul war ich heute allerdings auch nicht. Ich habe ein neues Adressbuch angelegt, weil wir beim Telefonieren dauernd die Nummern suchen müssen und die Handys nicht immer beim Telefon liegen. Ausserdem habe ich auf dem Tisch ein neues Regal eingebaut.
Wir essen Reste von Heddas Rippchen und schauen uns das Spiel Holland gegen Schweden an. Zumindest ein Teil der zweiten Halbzeit und das Penalty schiessen. Die Holländer haben Glück und gewinnen am Ende verdient.
Wetter: schön, angenehmer Wind, leicht bedeckt, Morgentau.
Sonntag, 27. Juni 2004: Da ich gestern den Sonntag vorgezogen habe, müssen wir wohl heute arbeiten. Wir fahren zu Rothers und beschäftigen uns einmal mehr mit den Fenstern und Türen. Heute wollen wir fertig werden und während ich die Türen streiche, legt Peter letzte Hand an die Rahmen. Anschliessend montiert er die Fliegengitter. Ich kann ihm nicht helfen und werde nur angemotzt, wenn ich meine Hand dazwischen lege und gute Vorschläge mache. Aber ich habe meinen Wallander mitgenommen, den ich auch zu Ende lese, während ich darauf warte, dass die Türen trocknen. Ausserdem sauge ich jedes Zimmer, wenn Peter mit den Fliegengitter fertig ist. Am Ende sind wir fast fertig. Es fehlt noch der letzte Schliff am Waschbecken und etwas Silikon bei den Fliegengittern. Um 20 Uhr müssen wir los.
Ich dusche und wir fahren zu Hanjörg, wo der Lada von Gundi steht. Die Karre springt aber nicht an und ich entdecke ein kleines schwarzes Etwas am Schlüsselbund und ausserdem eine kleine blinkende Lampe neben dem Lenkrad. Das wird wohl eine Wegfrahrsperre sein - wie die aber geht, weiss ich nicht. Ich bitte Peter, Thorsten anzurufen und versuche unterdessen irgendwie, den Wagen anzubekommen. Plötzlich habe ich es geschafft und fahre los. In Algarrobo tanke ich und natürlich springt der Wagen wieder nicht an. Ich muss den Tankwart fragen, der mir zum Glück helfen kann. Hoffentlich denkt der nicht, die Karre wäre geklaut. Den Scheibenwischer muss man verkehrt herum bedienen, ausserdem ist das Zündschloss auf der falschen Seite. Der Ganghebel ist ziemlich weit oben - mit anderen Worten - ein gewöhnungsbedürftiges Auto. Es fällt mir noch mehr auf, auf dem weiteren Weg zum Flughafen. Dauernd leuchtet eine Orange Lampe mit irgend einem komischen Gestänge auf, ich lasse sie links liegen. Ausserdem höre ich ein surrendes Geräusch, wenn ich vom Gas gehe - seltsames Auto. Doch er fährt sich nicht schlecht, ist zwar keine Rakete aber dafür gut im Gelände. Ebenfalls eine Weile habe ich gebraucht, um die Hebel für den Vierradantrieb richtig zu interpretieren.
Kurz vor Rincon steht ein Polizist und winkt - ein Stau. Es geht langsam weiter, manchmal auch schneller, doch immer wieder staut es. Langsam wird es dämmrig und ich suche den Lichtschalter. Ich drehe an einem Knopf, habe allerdings das dumme Gefühl, dass das Licht damit nicht eingeschaltet ist. Nachdem ich eine Weile an dem Knopf hin und her gedreht habe, kommt ich zum Schluss, dass es wohl einen anderen Schalter für das Licht geben muss. Ich schau mich um und irgendwann entdecke ich auf der anderen Seite einen Knopf. Natürlich habe ich zuvor mehrmals den Scheinwerferhebel benutzt. Hoffentlich hat das mein Vordermann nicht bemerkt. Endlich Licht. Nun schalte ich das Radio ein und erwische beim ersten Versuch den richtigen Knopf. Doch mir ist eigentlich nicht nach Radio hören und ich will ihn wieder ausschalten. Schneller gedacht, als getan. Ich brauche eine ganze Weile und einen Staustopp, bis ich den richtigen Knopf finde. So beschäftigt vergeht die Zeit wie im Flug und ich bin erst kurz vor Malaga. Ich versuche Gundi anzurufen, doch die nimmt nicht ab. Als das Autobahnkreuz Cordoba-Granada vorbei ist, hat sich auch der Stau aufgelöst, dafür ist auf der Gegenfahrbahn nun Sense. Warum die wohl alle auf diese Autobahn wollen. Es hat sowieso ziemlich viel Verkehr, komisch, ich denke, die Spanier sind so fussballverrückt. Na ja, vielleicht wäre weniger Verkehr, wenn Spanien nicht schon ausgeschieden wäre.
Ich bin um 22.15 Uhr in der Ankunftshalle und sehe auf dem Bildschirm, dass die Maschine erst um 22 Uhr gelandet ist. Ich gehe zum Kiosk und kaufe ein Eis. Dieses esse ich, rauche draussen eine Zigarette und warte. Gundi kommt auch bald und wir schleppen ihre Koffer zum Auto. Ich bin froh, das Gewusel wieder hinter mir zu lassen. Es ist wie ein Bienenschwarm im Kopf, wenn man vom friedlichen Campo in die hektische Welt kommt.
Vor dem Ticketautomaten bleiben wir stehen und ich suche den Parkschein. Vielleicht ist er mir im Auto herausgefallen, denn ich habe ihn beim Aussteigen in die Geldbörse geschoben. Doch da ist er nicht. Dann kann er nur noch am Kiosk sein. Wir stürzen uns noch einmal ins Getümmel und tatsächlich liegt der Schein noch da.
Auf dem Heimweg erzählt mir Gundi das neuste aus Berlin. Um 24 Uhr sind wir endlich da. Auch auf dem Heimweg war noch Stau bis zum Autobahnkreuz. Gundi trinkt mit uns noch ein Glas Wein und macht sich dann vom Acker. Wir essen endlich das halbe Hähnchen und Kartoffeln, die schon lange im Ofen warten - Gundi hatte keinen Hunger - und es ist ein Uhr.
Wir sehen im Teletext, dass Tschechien gegen Dänemark 3:1 gewonnen hat und Peter findet in der Auffahrt unser Brotmesser. Wie es dorthin gekommen ist, wissen die Götter.
Wetter: schön, angenehmer Wind, Morgentau.
Montag, 28. Juni 2004: Tja, heute wäre mal wieder ein Tag, wo ich meine schriftstellerischen Fähigkeiten - so fern sie denn vorhanden sind - gerne austoben würde. Aber ich bin mit dem Tagebuch im Rückstand und wenn ich mich an dieser Stelle austobe, werde ich überhaupt nicht mehr fertig. Es ist kurz nach 13 Uhr und ich habe gerade meine Bürotätigkeiten abgeschlossen. Irgendwie schiebe ich immer irgendwelche Arbeiten dazwischen, statt das Tagebuch zu schreiben. Vielleicht muss ich mir wirklich überlegen, das Tagebuch anders aufzubauen - aber wie? Vielleicht hat ja einer meiner Leser einen Vorschlag. Diese bitte telefonisch oder per Mail bekannt geben - ich warte!
Austoben hiesse nach meinem Geschmack etwa folgendes:
Ein alltäglicher Montag Morgen. Peter macht gerade Kaffee, als der Materialheini anruft, dass er in Lagos bereit steht, um abgeholt zu werden. Also muss ich wohl aus den Federn. Bevor ich den Kaffe aufsetze, schaue ich nach unseren Pflanzen und gebe da und dort etwas Wasser. Auch der Gemüsegarten kriegt seinen Anteil. Mit den Tomaten bin ich immer noch nicht glücklich. Ich habe ausgebrochen und die untersten Äste entfernt - seither werden auch die anderen Blätter braun. Doch aufgeben mag ich nicht. Dafür schmecken die Tomaten aus dem eigenen Garten einfach zu gut. Irgendwann werde ich schon herausfinden, was man anstellen muss, damit die Tomaten schön wachsen - natürlich auch ohne ständige chemische Keule.
Wieder einmal schweifen meine Gedanken ab, wenn ich auf der Terrasse sitze. Es ist einfach zu herrlich, den Schwalben bei ihren kühnen Flügen zuzuschauen, Fundi ab und zu zu kraulen, Leche etwas Aufmerksamkeit zu schenken und auf's Meer hinaus zu blicken.
Peter hat Sorge wegen der Bienen. Vorgestern hat er einen Teil des Schwarms im Topf hinter der Kiste gefunden. Scheinbar gab es beim Umparkieren vor einiger Zeit mehrere Königinnen. Auf jeden Fall hat er sie in die zweite Kiste gepackt und diese neben die erste gestellt. Doch höchstwahrscheinlich finden die Bienen den neuen Eingang nicht, weil die Kiste etwa einen halben Meter vom alten Standort entfernt steht.
Eine Unterbrechung. Die Waschmaschine ist fertig. Ich habe gerade die Wäsche zum Trocknen aufgehängt und den Generator abgeschaltet. Nun ist er 13.52 Uhr. Peter ist gerade zum zweiten Mal vom Einkaufen zurück. Nachdem er den Materialfritzen zu Ölis geleitet hat, ist er noch einmal ins Tal gefahren um Eisen zu kaufen. Nun fährt er zum dritten Mal los. Diesmal mit Cecilio, der Bohnen geerntet hat. Gestern hat er gerufen, ob wir ihm helfen können. Aber wir haben ihm schon gesagt, dass wir wahrscheinlich nicht sehr viel Zeit haben, ihm zu helfen. Dafür fährt Peter jetzt mit ihm und den Bohnen an die Corrida. Bin mal gespannt, wie die Preise sind. Ich habe nur kurz über das Campo-Telefon mit ihm gesprochen und ihn gebeten, dass er ein paar Sachen einkauft.
Ein Lkw fährt drüben am Hang Richtung Tal. Peter sagte, der Lkw-Fahrer von heute Morgen wäre der "Gute" gewesen. Nachdem ein Bruchpilot bei uns mal Schaden angerichtet hat, sind wir jedes Mal froh, wenn wir einen erwischen, der sein Handwerk versteht. Dieser war vorsichtig und ist dafür in der Kurve bei Ölis Auffahrt fast stecken geblieben, weil er ein Loch umfahren wollte. Doch besser es dauert etwas länger, als das die Ladung runterfällt.
Dienstag, 29. Juni 2004: Ich steh' um halb sieben auf und fahre zu Winskowskis zum Blumen giessen. Doch als ich die Hähne aufdrehe, rührt sich gar nichts. Ich kontrolliere die Sicherungskästen und kann keinen Fehler finden. Peter ist noch zu Hause, als ich ihn anrufe und frage, ob ich sonst noch was machen kann. Das ist nicht der Fall und ich fahre weiter zu Rothers. Dort stelle ich fest, dass der Schlüssel noch im anderen Auto herum liegt. Also giesse ich bei Lages und rufe Peter noch einmal an, damit er mir auf dem Weg nach Algarrobo den Schlüssel von Rothers vorbei bringt.
Das macht er auch und holt dann in Algarrobo diverse Verbindungsstücke für die Wasserleitung von Ölis, die gestern bei der Baggerei kaputt gegangen sind. Ausserdem haben wir kein Hundefutter mehr und er tauscht eine oder zwei Gasflaschen. Dann fährt er zu Ölis und repariert die Wasserleitung.
Ich habe derweil bei Rothers und bei Bernd gegossen und fahre auf einen Kaffee zu Gundi. Ich muss bei Ölis sauber machen, dafür muss aber Peter erst die Leitung reparieren und er ist noch nicht zurück. Mit Gundi trinke ich einen Kaffee auf der Terrasse und wir klönen ein wenig.
Später kommt Peter auch. Er hat natürlich keinen Schlüssel von Ölis und kann nicht kontrollieren, ob die Leitung dicht ist. Er trinkt auch noch einen Kaffee und als wir gerade gehen wollen, sieht Peter ein paar Grashalme im Fallrohr der Regenrinne und zupft daran. Es kommt immer mehr Gras heraus und wir vermuten schon schlimmes, das sich bald bestätigt. Zum Schluss kommt ein Vogelnest zum Vorschein. Ungefähr fünf oder sechs Küken sitzen im Nest - verhungert. Durch das Gewicht ist das Nest ins Rohr gerutscht. Auch im zweiten Rohr kommt ein Nest zum Vorschein. Allerdings sind bei diesem Nest nur ganz viele kleine Eier drin.
Bei Ölis probiert Peter ziemlich lange an der Entlüftung der Wasserleitung herum, bis er merkt, dass mal wieder das Sieb beim Wasserhahn mit Dreck verstopft ist. Ich warte mit Gundi, bis Peter fertig ist. Dann kann ich endlich die Bude sauber machen. Peter fährt weiter zu Hanjörg. Dort schneidet er die Margariten, jätet, kontrolliert die Bewässerung. Dann bekommt er von Peter Rademacher einen Buchsbaum für Hanjörg. Bei einem der beiden Bäumchen im Topf war mal wieder die Bewässerung verstopft und das Bäumchen vertrocknet.
Ich bin gegen 15 Uhr zu Hause, wasche das Geschirr ab, räume den Kühlschrank auf und will einen Karrottenkuchen backen. Doch ich habe keine Eier mehr. Diese habe ich gestern Traudl gegeben. Also mache ich einen marokkanischen Fruchtsalat, weil wir heute Elke und Franz zum Essen eingeladen haben. Es gibt frisches Brot und Crostini Etrusko nach Peter's Art, Karrottensalat und Forellen. Wir sind um 19.30 Uhr mit den Vorbereitungen fertig, unser Besuch hat verschlafen und kommt erst um 21 Uhr.
Wetter: schön, heiss.
Mittwoch, 30. Juni 2004: Wir fahren zu Hanjörg, stellen die Möbel raus, schneiden die Bougainvillea und die Dama de noche und decken den Pool ab. Es ist sehr heiss und der Schweiss rinnt in Strömen.
Um 13 Uhr sind wir zu Hause. Heute haben wir schon wieder Gäste. Diesmal sind es Afemanns. Ich wasche das Geschirr vom Vorabend und bereite das Essen vor. Peter fährt zu Eulenbergs, säubert den Pool, giesst die Pflanzen und nimmt sich anschliessend auch noch den Pool von Afemanns vor. Auf dem Heimweg schaut er noch bei Winskowskis vorbei. Er findet den Fehler. Ich habe einen Sicherungskasten im Poolhaus übersehen. Er giesst die Pflanzen und fährt dann noch weiter zu Rothers, wo er die Fliegengitter mit Silikon abdichtet.
Afemanns kommen erst um 21 Uhr. Auch sie sind aus der Siesta erst spät aufgewacht. Fundi wird bewundert, kaum zu glauben, wie sie gewachsen ist.
Wir verbringen einen gemütlichen, lustigen Abend, der bis um 1.30 Uhr dauert.
Wetter: schön, heiss.
Zum Anfang - Die Casa Laurin - Wer ist Laurin - Über uns - Carraspite - Blog - Haustiere - Knotenkunde - Spielereien - Kontakt -
Amouse-Bouche - Wetter - Nepalreisen