Sonntag, 1. August 2004: Um acht Uhr schleppe ich mich aus dem Bett, das war nicht gerade viel Schlaf heute Nacht. Peter fährt zu Brucks und Rothers zum Giessen und holt anschliessend unten bei Pacos Baum ein paar Zitronen für Evi. Ich bereite schon mal den Brunch vor und bin ziemlich sauer, als ich Peter bei Rothers Richtung Alexander verschwinden sehe. Ich glaube, er geht zu Alexander zum Kaffee trinken und habe vergessen, dass er Zitronen holen will. Pfeifen und rufen nützt nichts und ich koche.
Erst als er zurück ist und ich die Zitronen sehe, fällt mir alles wieder ein. Monika, Franz, Evi, Ramona und ihr Freund kommen auch schon bald und wir Frühstücken. Franz hat 1.-August-Brötchen gebacken. Auch bei ihnen wurde es ziemlich spät oder früh, weil ihr Sohn Patrick heute um fünf Uhr zum Flughafen musste. Gegen 12 Uhr verabschieden sie sich, wir treffen uns ja heute Abend wieder und brauchen alle eine ausgiebige Siesta.
Peter geht noch kurz runter zu Cecilio, während ich das Frühstück wegräume. Dann müssen wir noch ein paar Tage Stichworte nachholen, obwohl uns schon fast die Augen zufallen. Anschliessend mache ich es mir an meinem Stammplatz auf der Terrasse gemütlich, während Peter unten liest. Doch lange lese ich nicht, dann überfraut mich der Schlaf.
Als ich aufwache ist es schon bald Zeit zu duschen. Das war richtig erholsam, kein Besuch, kein Anruf. Wir machen uns Ausgehfein und fahren gegen 20 Uhr zu Monika und Franz. Dort findet heute die 1.-August-Feier statt. Bonderers haben den Vorschlag gemacht, Älplermagronen und Apfelmuus zu kochen und diese Idee war ziemlich gut und wir schlagen uns den Bauch tüchtig voll. Geschmückt ist das ganze mit Lampions und Kerzen mit Schweizer Kreuzen. Zum Glück hält niemand eine Ansprache.
Kurz vor zwölf Uhr wird es ziemlich ungemütlich und fängt an zu regnen. Wir machen uns vorsichtshalber auf den Heimweg, damit wir vor Ort sind, falls es wirklich zu einem Gewitter kommt. Tatsächlich kommen ein paar ziemlich heftige Böen und wir entfernen die Tücher auf der Terrasse. Dann gehen wir ins Bett und lassen uns von den Mücken stechen.
Wetter: schön, warm, am Abend Wolken, auf dem Meer Gewitter, bei uns einige Böen.
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Montag, 2. August 2004: Der Wecker klingelt heute ohne gehört zu werden. Ich wache kurz vor acht Uhr auf und Peter macht Kaffee. Dann fahren wir zu Hanjörg zur Besprechung. Wir geben unsere Bedenken zur Beachparty bekannt, doch Hanjörg hält daran fest. Also sind wir bereit, die Paella zu organisieren. Dann werden noch ein paar Einzelheiten in Sachen Musik und Garten besprochen und wir verabschieden uns. Hanjörg fährt heute Nachmittag ja schon wieder zurück nach Berlin. Auf dem Weg zum Rabita, bei der englischen Barracke, hören wir plötzlich am Auto ein einmaliges metallisches Klacken. Peter steigt aus, kann aber nichts feststellen. Und doch kommt uns vor, dass es vorne noch mehr klappert. Als wir bei Franz sind, schaut sich Peter das Auto genauer an und sieht, dass die Feder auf der rechten Seite gebrochen ist. Die auf der anderen Seite war ja schon im April kaputt.
Nun ja, erst mal mache ich im Haus sauber und Peter dreht eine Runde im Garten, kontrolliert die Bewässerung. Dann äussere ich meine Überlegung, vielleicht doch besser die Feder zu holen und sie hier oben einzubauen. Wir finden den Schlüssel vom Auto von Franz und Peter holt die Feder und Werkzeug. Ausserdem wartet er jede Minute auf den Anruf des Handwerkers, der bei Ursula die Gitter reparieren soll. Doch er kommt zurück, ohne das der Typ sich gemeldet hat. In knapp zwei Stunden ist die Feder ausgewechselt und das Auto wieder fahrtüchtig - wenn man vom kaputten Radlager absieht.
Auf dem Weg nach Hause sieht Peter zwischen Bernd und Roland einen Bagger. Der schiebt ein Plateau und Peter ruft Bernd an. Dieser ist jedoch informiert, hat allerdings bisher gedacht, dass ihm ein Teil dieses Grundstücks gehört.
Nun machen wir noch den Pool sauber und fahren dann weiter zu Eulenbergs. Der Pool ist in Ordnung, wir giessen die Pflanzen und fahren weiter zu Afemanns. Kaum sind wir aus dem Funkloch, düdelt die Melodie für eine SMS. Peter befürchtet schon, der Gitter-Heini hätte angerufen, aber es ist eine SMS von Tino. Endlich ist es auch in der Schweiz schön und er liegt am Walensee und badet.
Auch dieser Pool von Afemanns ist nicht sehr schmutzig. Wir halten einen kleinen Schwatz mit den Gästen und sind bald wieder auf der Strasse. Auf dem Weg nach Hause schauen wir kurz bei Verena und Alexander rein, hüpfen in den Pool und trinken ein Bier.
Jetzt schieben wir noch kurz Winskowskis dazwischen. Denis ist schon abgereist und jetzt ist der Mann von Rosmarie da. Wir kontrollieren kurz das Wasser und halten ein Schwätzchen. Dann haben wir fast Feierabend. Fehlt nur noch der Monn-Heini. Natürlich düdelt schon wieder die SMS-Melodie, als wir wieder in den Empfangsbereich kommen. Diesmal zeigt uns der Text an, dass Curdin angerufen hat. Ich rufe ihn zurück und er teilt mir mit, dass die Trinser von mir noch irgendwelche Steuern aus dem Jahr 1996 haben wollen. Dann teile ich Astrid mit, dass wir unser Treffen vom Mittwoch auf Donnerstag verschieben, weil wir bei Afemanns putzen müssen.
Dann wird eine späte Siesta ausgerufen und Peter befürchtet schon, dass der Gitterheini nächstens anruft, doch es tut sich nichts. Ich lese ein paar Seiten und mir fallen schon bald die Augen zu. Als ich erwache, ist es halb neun Uhr. Wir kramen im Kühlschrank und kochen Reste.
Dabei fällt uns auf, dass es seit mehr als zwei Wochen das erste Mal ist, dass wir zu Hause ganz alleine auf der Terrasse sitzen. Im Fernsehen läuft der übliche Schrott und wir gehen bald ins Bett und lesen. Nachts wache ich mal wieder auf, weil die Mücken stechen.
Wetter: schön, heiss.
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Dienstag, 3. August 2004: Der Wecker ist unters Bett gefallen und düdelt ganz armselig, ohne dass ihn einer hört. Ich wache um halb acht Uhr auf und koche Kaffee. Um 9.30 Uhr kommt Bernd und wir trinken zusammen noch eine Tasse. Danach fahren er und Peter zu Sebastian und kaufen für die Bewässerung von Günter ein. Ich giesse die durstigsten Pflanzen, bewundere die reifenden Trauben und die wuchernden Maracuja und hole anschliessend den Computer, um Tagebuch zu schreiben.
Um 13 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Flughafen um Julian und seine Freundin abzuholen. Zuvor habe ich überlegt, ob ich vielleicht wegen des klappernden Radlagers doch das Auto von Franz holen soll. Ich fahre dann aber doch mit unserem und beschliesse nicht mehr als achtzig zu fahren. Auf der Autobahn, kurz vor Malaga, überholt mich ein weisser Opel in dem ein winkender Fahrer sitzt. Er sitzt sich vor mich und wird immer langsamer, während er winkende Handzeichen macht. Als er nur noch knappe siebzig fährt, überhole ich ihn und er winkt mir zu wie ein Bekloppter. Ob das wohl eine Anmache ist? Mir wird kurze Zeit ganz komisch. Ich fahre weiter meine achtzig und der Typ überholt mich wieder, ohne mit den Handzeichen aufzuhören. Und das zwischen dem ganzen Verkehr. Schneller zu fahren macht für mich keinen Sinn, er hat das bessere Auto. Mir bleibt nur, ganz langsam langsamer zu werden. Bald setzt sich ein Auto zwischen uns, dann ein zweites und endlich scheint er aufgegeben zu haben und verschwindet vor mir im Verkehr. Uff, so was kann einen ganz schön nervös machen.
Ich tuckere weiter und nach dem Tunnel in Malaga, als ich auf der mittleren Spur fahre, kommt ein LkW in rasendem Tempo in meinem Rückspiegel näher. Er betätigt die Lichthupe - ich soll wohl aus dem Weg. Dabei kann er mich ja links überholen. Mein Gott - diesem Kleinkrieg auf den Strassen bin ich einfach nicht gewachsen. Ich sehe nur noch zwei Lampen im Rückspiegel, der Typ hat nicht mehr als zwanzig Zentimeter Abstand! Wie soll man da bloss cool bleiben? Immerhin fahre ich achtzig und links kommt keiner. Trotzdem fahre ich nun etwas schneller, um mir wenigstens ein wenig Luft nach hinten zu beschaffen. Irgendwann heult dann plötzlich ein Motor und der LkW überholt mich - rechts! Es scheinen heute mal wieder nur bekloppte auf den Strassen anwesend zu sein.
Ich bin froh, heil am Flughafen zu sein und muss etwa eine halbe Stunde warten, bis Julian und seine Freundin kommen. Wir laden die Koffer ins Auto und begeben uns wieder auf die Autobahn. Während der Fahrt erkläre ich ihnen, dass mein Fahrstil vielleicht etwas merkwürdig anmutet. Wegen des klappernden Radlagers versuchen wir möglichst nur ausgekuppelt um scharfe Kurven zu fahren. Das gilt zwar nicht für die Autobahn, aber beim Parken oder um die scharfen Kurven auf den Rabita, sieht das etwas komisch aus. Dafür klappert es nicht.
Wir kommen heil an und die beiden sind froh, dem stickigen Auto zu entkommen und die Brise auf dem Rabita zu geniessen. Wir trinken noch einen Kaffee, dann mache ich mich auf den Heimweg. Ich rufe kurz Peter an. Er und Bernd waren zuerst bei Sebastian für die Bewässerungsanlage von Günter einkaufen. Das Geld für das Material haben sie schon bei Sybille abgeholt. Nun sind sie dabei, die verlegten Schläuche zu kontrollieren und wollen anschliessend noch irgendwelche Olivenäste bei Sybille schneiden.
Zu Hause lege ich eine Siesta ein, bevor ich noch ein wenig Tagebuch schreibe. Gegen 19 Uhr kommen Bernd und Peter und wir besprechen den erfolgreichen Tag. Auf dem Heimweg haben sie bei Hanjörg noch die Möbel verstaut und den Pool zugedeckt.
Anschliessend duschen wir und fahren dann zu Gudrun. Sybille kommt auch und wie immer werden wir mit Köstlichkeiten verwöhnt. Dazu wird natürlich gelabert. Heute will Sybille von Gudrun näheres über ihre berufliche Tätigkeit wissen und zur Veranschaulichung machen wir ein paar Spiele.
Es ist schon fast halb drei, als wir endlich aufbrechen. Es ist windig geworden am Abend, wir lassen den Ventilator auf kleinster Stufe laufen, lesen noch drei Zeilen und sind auch schon eingeschlafen.
Wetter: schön, am Abend Wind aus Nord in Böen.
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Mittwoch, 4. August 2004: Am Morgen friert Peter. Der Wind war die ganze Nach böig und weht genau durch das Schlafzimmerfenster. Der Ventilator läuft auf kleinster Stufe. Als ich beim Kaffee kochen bin, kommt der Wind auf dem Meer noch warm aus Ost. Dann dreht er langsam auf West und wird etwas kühler. Es herrscht klare Sicht.
Wieder einmal stelle ich fest, dass kurz nach der Dämmerung, wenn es gerade hell ist, im Moment kurz nach sieben, alle Zykaden plötzlich anfangen zu lärmen. Das dauert so ungefähr eine Viertelstunde, dann ist es wieder still bis um neun Uhr. Es macht den Eindruck, als würden sie den Tag gemeinsam einläuten, um sich dann an ihre Plätze zu begeben, und jeder für sich den Tag zu verbringen. Etwa wie ein Hahn auf dem Mist, nur lauter.
Während Peter sich am Motor zu schaffen macht, ihn putzt und auseinander schraubt, schreibe ich Tagebuch. Langsam hole ich die beiden Monate ein, die ich im Rückstand bin. Davor schaue ich kurz in die Mails und muss feststellen, dass schon wieder Spams eintreffen. Ausserdem schreibt Strato, dass man nur von Deutschland aus ihre Dienste in Anspruch nehmen kann. Jetzt wollen wir mal schauen, ob das irgendwie lösbar ist.
Kurz nach 14 Uhr begeben wir uns in die Siesta. Um 16 Uhr machen wir uns auf den Weg zu Afemanns. Es ist ziemlich heiss aber zum Glück im Haus kühl, dank der Klimaanlage. Trotzdem kommen wir ins Schwitzen und kühlen uns mit einem Sprung in den Pool ab. Gegen 19.30 Uhr schliessen wir alles ab und treffen am Eingang Otto, der sich nach unseren Bienen erkundigt. Peter kann ihm nur die traurige Nachricht übermitteln, dass die Bienen von den Wachsmotten ausgerottet wurden. Es wird gefachsimpelt und man kommt zum Schluss, dass die grossen Kisten unbedingt unterteilt werden müssen, damit das Volk eine Chance zum Überleben hat.
Auf dem Weg nach Hause giessen wir bei Brucks und Rothers und treffen dann auf den Mann von Roswitha beim Spazieren. Er kommt auf ein Glas zu uns. Zwischendurch giesse ich die Pflanzen und als er sich verabschiedet hat, schieben wir eine Pizza in den Ofen. Dazu gibt es Salat und danach ist es schon wieder ein Uhr.
Wetter: schön, heiss, Wind zuerst warm aus Ost, dann kühler aus West.
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Donnerstag, 5. August 2004: Peter motzt, als ich ihn um halb acht aus dem Bett werfe. Es dauert dann auch bis halb neuen, bis er endlich den Kaffee gebrüht und das Bananenshake gemixt hat. Anschliessend fährt er zu Sybille, bei der er unbedingt noch einmal an zwei Olivenbäumen herumschneiden soll. Nachdem er ein paar Schnitte gemacht hat, ruft er Sybille an und weigert sich, weiter zu schneiden. Es ist einfach nicht die Zeit für Olivenbäume. Er verräumt die abgesägten Äste und trinkt mit Bernd und Jonas eine Cola. Sybille ruft noch einmal an und bestellt sie mit einem Kühlschrank in ihr Stadthaus.
Anschliessend gehen alle ins Jocavi und essen einen Salat. Nun möchte Sybille, dass sie noch bei Heidrun vorbeischauen, weil dort kein Wasser im Tank sein soll. Doch das Wasser läuft gerade nach. Danach kommt Peter nach Hause. Es ist etwa 15 Uhr.
Derweil habe ich zuerst die vergangenen Tage, anschliessend am Juli-Tagebuch gearbeitet. Zwischendurch übe ich mit Mo und Leche, die lernen müssen, einzeln zu kommen, wenn man sie ruft. Die beiden sind ganz bei der Sache und lernen begeistert. Zum Schluss klappt es auch schon ganz gut.
Dann hole ich unsere Hundeschere und schneide Leche die Haare. Zwischendurch muss ich auch Mo fünf Minuten widmen, er will auch unbedingt ein paar Haare lassen. Nach einer Dreiviertel Stunde sind beide Hunde fast nicht wieder zu erkennen und ein Haufen Haare fliegt herum.
Nun ist Siesta-Time und eine Viertelstunde später kommt auch Peter. Er duscht und begibt sich auch in die Siesta. Kurz nach vier Uhr raffen wir uns auf, duschen und fahren anschliessend zu Astrid und Werner. Dort schauen wir uns an, wo die Mauern für das Holzhäuschen gebaut werden sollen. Anschliessend gehen Werner und Peter in den Keller. Dort haben Hülsers einen Dieselgenerator stehen, den sie schon in Afrika dabei hatten. Sie brauchen ihn nicht mehr und wir können ihn mitnehmen. Als Gegenleistung bauen wir ihnen das Holzhäuschen und geben ihnen unseren kleinen Generator für den Notfall.
Dann schmeisst Werner den Grill an und wir essen gemütlich. Es wird dann doch halb elf, bis uns Werner rausschmeisst. Normalerweise ist er um zehn Uhr im Bett. Mit den beiden ist es urgemütlich und sehr lustig.
Zu Hause ist es ziemlich warm im Haus, obwohl die Temperatur im Freien auf etwa 25 Grad gesunken ist. Wir schalten den Ventilator auf kleinste Stufe und schlafen wunderbar.
Wetter: schön, heiss.
Die Quelle rinnt nun nur noch am Tag.
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Freitag, 6. August 2004: Als ich um sieben Uhr aufwache, muss ich auf die Toilette. Dann möchte ich herausfinden, wann die Zykaden anfangen zu schreien und lese. Doch heute findet das Spektakel nicht statt und um acht Uhr koche ich Kaffee.
Anschliessend rufen wir Gudrun und Hannes an. Hannes hat aus Deutschland das Reparaturbuch für den Suzuki mitgebracht. Aber er schläft noch. Später wollen sie zum Einkaufen fahren und kommen dann vorbei. Als Peter anfangen will, am Motor zu basteln kommt Jürgen auf einen Kaffee. Er ist noch da, als auch schon unser Buch in Form von Gudrun und Hannes zum Kaffee kommen. Ausgerüstet mit der nötigen Reparatur macht Peter sich anschliessend an die Arbeit.
Ich schreibe Tagebuch und nähere mich der Vollendung des Juli. Nun wird es bald so sein, dass ich auf dem Laufenden bin, jedoch auf der Webseite nichts mehr übertragen kann, weil meine Speicherkapazität ausgeschöpft ist.
Um 15 Uhr begebe ich mich in die Siesta, lese am Wallander und schlafe bald ein. Peter bastelt weiter. Irgendwann werde ich unsafnft geweckt. Werner kommt angebraust und bringt uns den Dieselgenerator - super!
Wir trinken ein Gläschen und machen uns anschliessend auf den Weg zu Hannes. Dort ist die Pumpe vom Bewässerungstank kaputt und Peter will schauen, ob er die neue Pumpe einbauen kann. Auf dem Weg hinauf bewundern wir ein neues Plateau, direkt gegenüber von Pawlacks. Unglaublich, es scheint so etwas wie Panik ausgebrochen zu sein. Überall wird geschoben.
Hannes ist gerade mit seinem Motorrad ins Internetcafe gefahren und wir versuchen unser Glück ohne seine Hilfe. Irgendwann kommen wir drauf, dass ein Teil, das der Pumpe vorgeschaltet ist, durchgebrannt ist. Ich glaube das nennt sich Kondensator. Wir klemmen das Teil ab und schon kommt Hannes zurück. Er will Morgen ein neues Teil besorgen und wir hoffen, dann wieder die alte Pumpe montieren zu können.
Dann kommen wir zum gemütlichen Teil, wir trinken ein Gläschen und Gudrun kocht ein ganz wunderbares Linsengericht. Erst um halb zwölf verabschieden wir uns, füttern die Katzen und gehen ins Bett.
Wetter: schön, heiss.
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Samstag, 7. August 2004: Ich erwache mitten in der Nacht, weil mich die Mücken stechen. Den Mückenstecker muss ich eine Stufe höher schalten und es ist auch ziemlich war, so dass ich den Ventilator auf kleinste Stufe einschalte. Am frühen Morgen überfällt uns Fundi und tobt auf dem Bett herum. Eine Weile spiele ich mit ihr und schlafe dann wieder ein. Nun wacht Peter auf. Er hat geträumt, ich würde ihm Fundi auf den Hals hetzen, weil sie wie eine bekloppte auf ihm Saltos schlägt, doch er sieht mich schlafend.
Als wir beim Kaffeetrinken sind, ruft Sybille an. Sie hat gestern einige Flusskrebse gekauft, die Hälfte für uns, und will von uns Pflegevorschläge, weil sich die Tiere gegenseitig umbringen. Ich rufe zuerst Curdin an, damit er im Internet nachschaut, doch er nimmt nicht ab. Auch bei Otts habe ich keinen Erfolg und so startet wir unseren Computer mit der langen Leitung und versuchen unser Glück. Wir haben Erfolg und finden je eine Seite mit Informationen über australische und amerikanische Flusskrebse. Sybille teilt uns mit, dass ihre Krebse braun gefärbt sind, somit amerikanische Flusskrebse. Wir können ein paar Tipps geben und werden im Laufe des Tages wahrscheinlich mal zu ihr fahren.
Dann begibt sich Peter wieder zu seinem Motor, während ich Wäsche verstaue und unten etwas sauber mache. Anschliessend rufe ich Pawlacks an. Ich bin ihnen noch die Information über die zehn Meter Grenzabstand schuldig und teile ihnen auch mit, dass unterhalb von ihrem Grundstück, neben der Strasse eben ein neues Plateau geschoben wird.
Dann ist Tagebuchzeit und während Peter den Motor zum Einbauen vorbereitet, beende ich das Tagebuch vom Juli und bin somit auf dem neusten Stand. Jetzt muss ich nur noch ein paar Seiten löschen, damit ich die aktuellen Monate übertragen kann.
Hannes hat angerufen. Er hat einen neuen Kondensator für seine Bewässerungspumpe gekauft und wir wollen hinauf fahren und sie einbauen. Peter ruft erst noch Heiner an und fragt ihn, ob er am Sonntag Zeit hat, beim Motoreinbau behilflich zu sein. Sie verabreden sich für Morgen früh. Bei Hannes und Gudrun ist Peter erfolgreich. Nachdem er den Kondensator genau wie den alten angeschlossen hat, rührt sich erst mal gar nichts. Irgendwie probiert er herum und schliesst ein Kabel woanders an und plötzlich geht die Pumpe - na bravo!
Wir trinken noch ein Gläschen mit Hannes und Gurdun und fahren dann weiter zu Sybille. Neben der Sauna, im Tauchbecken, hat sie die Krebse untergebracht. Diese haben sich nun etwas beruhigt, wahrscheinlich hatten die nur hunger. Wir haben unsere Kühlbox mitgebracht und klauben nun ein paar raus, die wir ein Tal weiter in Cecilios Deposito aussetzen wollen. Dann trinken wir ein Bier und fahren los, bevor es dunkel wird.
Wir fahren ein Tal weiter und setzen die Krebse im Becken aus. Dann fahren wir nach Hause, kochen uns etwas Gutes und geniessen den Abend.
Wetter: schön, warm.
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Sonntag, 8. August 2004: Heiner kommt und hilft Peter beim Einbau des Motors. Während die beiden arbeiten, topfe ich zuerst ein paar Pflanzen um. Dann kommt der Anruf von den Gästen von Ölis. Die Familie Linke ist kurz vor zwölf Uhr in Sayalonga und ich fahre hin, um ihnen den Weg zum Haus zu zeigen. Ich bin ziemlich überrascht, als ich auf dem Parkplatz fünf Personen zähle. Damit habe ich nicht gerechnet. Die Familie ist mit dem Jeep von Ölis gekommen und darin ist für vier Erwachsene und ein Kind wirklich kaum Platz.
Die beiden Jugendlichen steigen bei mir ein. Zuerst muss ich allerdings noch die Untersetzung im Jeep ausschalten. Wahrscheinlich sind sie seit dem Flughafen mit der Untersetzung gefahren. Frau Linke sitzt am Steuer und ist im Umgang mit dem Jeep ziemlich unbeholfen. Kein Wunder, wo soll man sich unter normalen Umständen auch Praxis im Campofahren aneignen. Ich muss einige Male anhalten und ein paar Tipps geben. Kurz nach Wooldt bleibt der Jeep ein weiteres Mal stehen. Irgendwie greift weder die Kupplung noch die Handbremse. Ich lege Steine hinter die Räder und lege wieder die richtigen Gänge ein. Dann geht die Fahrt weiter. Endlich sind wir am Ziel und die Familie glücklich. Ich zeige ihnen das Haus und die Tücken und fahre nach Hause.
Peter und Heiner sind schwarz bis hinter die Ohren aber schon ein Stück vorwärts gekommen. Ich mache einen Bohnensalat aber die beiden wollen nicht essen. Erst, wenn Feierabend ist. Ich mache eine Siesta und fange dann an zu kochen. Später kommt Ortrud mit den Hunden und wir essen Bohnensalat, Kartoffelgratin, Bohnen und Schnitzel vom Cerdo Iberico. Dazwischen rufen Linkes an. Sie sind an die Küste gefahren und haben die erste Abzweigung verpasst. Es braucht vier Anrufe, bis sie endlich das Haus gefunden haben. Sie bitten mich, Morgen früh mal vorbei zu kommen.
Kurz vor Mitternacht fahren die beiden nach Hause.
Wetter: schön, warm, am Abend ziemlich heiss.
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Montag, 9. August 2004: Fundi zwickt und zwackt und ich stehe um acht Uhr auf. Peter kriecht auch aus den Federn und wir fahren zuerst rüber zum Hill. Dort giessen wir bei Brucks und Rothers und anschliessend kocht Peter Kaffee, während ich unsere Pflanzen wässere.
Dann kommt auch schon Heiner und die beiden arbeiten am Motor weiter. Jetzt muss überprüft werden, ob alle Kabel richtig angeschlossen sind.
Ich fahre derweil hinauf zu Ölis, wo Linkes von mir noch ein paar Ratschläge bekommen. Ich biete ihnen an, sie in Lagos abzuholen, wenn sie wollen. Dann fahre ich weiter zu Ursulas Haus. Sybille hat heute Morgen angerufen, dort liefe Wasser die Strasse entlang. Es ist, wie im Winter. Das Wasser drückt durch den Berg. Ich kontrolliere im Haus und gehe dann hinauf zum Tank. Auf halbem Weg drückt Wasser aus dem Berg, doch es kommt nicht vom Tank. Ich klingle bei Frau Meier und frage sie, ob sie Näheres wisse. Wahrscheinlich ist das Leck in der Hauptleitung der Wassergesellschaft. Ich rufe Peter an und teile ihm mit, das bei Monn alles in Ordnung ist. Er leitet die Informationen an Sybille weiter.
Ich fahre weiter zu Eulenbergs. Dort ist der Skimmer voller Transparenteblätter. Ich lege Chlor nach, giesse die Pflanzen und fahre dann nach Sayalonga zum Einkaufen. Den vollen Einkaufswagen muss ich über die holprige Betonstrasse schieben und der fällt mir dabei fast um. Als ich die Einkäufe verstauen will, sehe ich, dass der Müll noch im Auto liegt - na bravo!
Nachdem der Müll entsorgt ist, fahre ich nach Hause, wo mich Peter mit der Nachricht empfängt, ich müsse noch einmal nach Sayalonga, weil bei Eulenbergs heute eine Aire-Condition eingebaut werden soll. Grrrrrrr. Zum Glück ist Bernd gerade da und der will sowieso nach Sayalonga.
Ich verstaue die Einkäufe, wir essen eine Nekatrine und ich mache eine kleine Siesta. Anschliessend trage ich die letzten zwei Tage Tagebuch nach und Linkes melden sich, dass sie den Weg jetzt auch ohne meine Hilfe gefunden haben.
Peter und Heiner sind nicht so glücklich. Nachdem heute zuerst alles gut angelaufen ist, konnten sie um die Mittagszeit die ersten Startversuche wagen. Doch es gibt ein Problem mit der Zündspule. Dort kommt zwar Strom an, doch das Ausgangskabel bleibt tot. Jetzt wissen sie nicht, ob die Spule defekt ist, oder ob sie etwas falsch angehängt haben. Am Nachmittag fahren sie kurz zu Ölis, wo noch der kleine, weisse Suzuki steht. Doch auch mit dieser Zündspule bleibt das Problem bestehen. Gegen 18 Uhr geben sie auf mein Anraten für heute auf. Peter wird Morgen mit der Zündspule zum Taller fahren und sie testen lassen. Ausserdem kann er anhand des gleichen Modells von Werner schauen, wie die Anschlüsse sein müssen.
Wir trinken noch ein Bier und plaudern über Gott und die Welt. Dann fährt Heiner nach Hause und wir schmeissen eine Pizza in den Ofen.
Wetter: schön, nicht sehr heiss, kühler Wind aus West.
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Dienstag, 10. August 2004: Mo ist heute Morgen total aufgestellt. Er hüpft herum, wie eine junge Geiss. Das Meer ist stahlblau und es herrscht klare Sicht. Kühler Wind kommt aus West und nur ganz vereinzelt kann sich ein warmer Luftzug aus Süd durchsetzen. Irgendwie ist es herbstlich. Was aber nicht heisst, dass es nicht mehr heiss werden kann.
Wir werkeln etwas herum und Peter wartet auf den Anruf vom Handwerker, der bei Ursula die Gitter reparieren soll. Um halb elf ruft er an, er wäre um halb zwölf in Lagos. Peter fährt los und holt ihn ab und kontrolliert, während der Mann arbeitet, Pool, Bewässerung und Garten.
Anschliessend fährt er zu Werner. Dort tauscht er unseren Suzuki gegen das baugleiche Modell unseres Jeeps und fährt nach Hause. Ich bin gespannt, ob wir mit den richtigen Verbindungen das Auto starten können - doch - leider nicht. Anlasser geht aber keine Zündung. Als wir gerade überlegen, was nun weiter zu tun ist, kommt ein Auto herangefahren. Wir kennen den Mann nicht. Er steigt aus und zeigt nach oben und uns wird übel. Dort oben, genau über unserem Haus, steht ein Bagger. Es soll ein Plateau geschoben werden. Unsere Befürchtungen haben sich also bewahrheitet. Der Mann sagt, er hätte bedenken, dass Steine bis zu uns rollen könnten. Ich flippe aus und frage ihn, was das soll. Wenn er schon befürchtet, dass Steine herunter kommen, warum will er dann überhaupt anfangen. Er erklärt, er wolle zuerst einen Weg in der Mitte schieben, damit anschliessend die Steine aufgefangen werden. Peter fährt mit ihm hoch, damit er es ihm zeigen kann. Ich versuche unseren Anwalt zu erreichen. Doch es ist gerade Siesta-Zeit und niemand hebt ab. Peter ruft Sybille an, die ihm bestätigt, dass allfällige Schäden vom Baggerfahrer oder Besitzer zu bezahlen sind. Peter meint, wenn der Weg zuerst geschoben würde, wäre das in Ordnung. Er kommt runter und wir nehmen Handy und Hunde und fahren rüber zu Alexander. Peter macht noch ein paar Fotos. Bei Alexander haben wir eine gute Sicht und können den Hang überblicken. Während wir fassungslos zusehen, wie der Bagger anfängt zu schieben, trinken wir ein Bier. Doch plötzlich bemerken wir, dass er keinen Weg schiebt, sondern einfach von oben nach unten Spuren zieht. Peter stürzt ins Auto und fährt rüber. Ich beobachte erweil, wie ein riesiger Brocken herunterkullert und in unsere Regenfässer einschlägt. Es spritzt und ich falle fast in Ohnmacht - wahrscheinlich sind alle Pflanzen hin.
Dann können wir Peter sehen, der den Berg hinaufkraxelt. Doch der Bagger ist schon an der dritten Bahn und ich sehe, wie ein weiterer Brocken in die obere Ruine einschlägt. Dann kann sich Peter endlich bemerkbar machen und den Baggerfahrer zur Umkehr bewegen. Uff - das war wie ein Krimi. Fast hätten wir zuschauen müssen, wie unser Haus möglicherweise zusammenfällt. Peter kommt zurück und meint, der Bagger würde für den Moment aufhören. Er hätte ein Telefonat gestartet und den Auftrag zum Aufhören bekommen. Wir trinken noch das Bier zu Ende, nehmen ein Bad, trinken einen Kaffee und beruhigen uns wieder einigermassen. Dann fahren wir nach Hause und betrachten die Schäden.
Wir haben Glück im Unglück. Es ist nichts Schlimmes passiert. Der Stein bei den Regenfässern hat ein Fass zerdeppert, doch den Pflanzen ist nichts passiert. Beim Eukalyptus hat ein weiterer Stein einen unserer Korbstühle umgeworfen und bei der oberen Ruine liegt ein etwa fünfhundert Kilo grosser Brocken. Die Mauer hat ihn aufgehalten. Dafür sind weitere Steine durch die Mauer gerollt und haben ein Stück eingerissen. Schaden bisher: ein Loch in der Ruinenmauer, ein zerstörtes Regenfass und 350 Liter Wasser in die Pampa geschüttet.
Es hätte ebensogut schlimmer werden können, wenn einer dieser Steine den Bus, das Haus, den Wassertank oder die Garage getroffen hätte. Wir sind beide ganz zittrig und versuchen noch einmal Carlos Romero, unseren Anwalt anzurufen. Irgendwann hat Peter ihn auch am Draht doch die Verbindung ist zu schlecht und anschliessend ist sein Handy ausgeschaltet.
Viel werden wir anschliessend nicht mehr gemacht haben. Ich weiss noch, dass wir beide keinen Appetit hatten und nur ein Joghurt gegessen haben. Werner haben wir angerufen, dass es heute mit dem Einkaufen nichts mehr wird. Danach ging ich ins Bett und las, während Peter noch in die Glotze schaute. Mit dem Einschlafen war es aber nicht so einfach. Immer wieder sehe ich die Bilder von den kullernden Steinen vor den geschlossenen Augen und nehme noch einmal das Buch, um mich abzulenken. Als ich gegen 2.00 Uhr erwache, ist Peter noch nicht im Bett und ich schaue nach. Er sitzt noch immer auf der Terrasse. Ich hole ihn ins Bett. Bringt auch nichts, wenn man nicht schläft.
Wetter: schön, klar, kühler Wind in Böen.
Der Bagger oberhalb von unserem Haus. Wir schauen zitternd zu wie grosse Brocken rollen.
Wäre dieser Stein, der bestimmt fünfhundert Kilo wiegt, durch die obere Ruine und ins Haus gerollt - ich glaube wir hätten ein Problem
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Mittwoch, 11. August 2004: Schlecht geschlafen - kein Wunder. Ausserdem Kopfschmerzen beim Aufwachen. Peter geht zuerst zu Cecilios Muli und lässt ihn ins Freie. Er muss zu Fuss gehen - der Schlüssel liegt im roten Suzuki und der steht bei Werner. Anschliessend fährt er mit Hänger und Mischmaschine zu Werner, um Material einzukaufen. Doch Werner muss auf die Post und anschliessend bleibt zu wenig Zeit zum Einkaufen, denn Peter muss um zwölf Julian abholen und zum Flughafen bringen. Eigentlich wäre das ja mein Job gewesen, doch jemand muss beim Haus bleiben, damit die keinen Unsinn anstellen.
Ich bin heute wie erschlagen, habe Kopf- und Bauchschmerzen. Nachdem Heiner angerufen hat, starte ich den Computer und bearbeite das Tagebuch. Dann klingelt gleichzeitig der Haustelefon und das Handy. Auf dem Handy ist es Claudi, das kann ich sehen. Ich weise den Anruf ab und nehme das Haustelefon ab. Es ist unser Anwalt. Ich frage ihn, was wir in unserem Fall tun müssen und er rät, wir sollen zuerst mit dem Besitzer reden aber auch eine Anzeige bei der Gemeinde und bei der Guardia Civil machen. Es könne nicht sein, dass ohne Sicherheitsvorkehrungen geschoben werde. Er fährt in einer Stunde zum Flughafen in Urlaub und ich bitte ihn, auch wegen der anderen Sache, sich nach den Ferien zu melden.
Auf dem Heimweg vom Flughafen kauft Peter ein paar Lebensmittel ein und ist gegen 16 Uhr zu Hause. Ich habe mich wieder ins Bett gelegt, die Kopfschmerzen sind immer noch nicht weg.
Nachdem wir etwas gegessen haben, macht auch Peter Siesta und als wir gerade damit fertig sind, kommen Gudrun und Hannes auf einen Sprung vorbei. Wir erzählen von unserer Misere, trinken ein Glas Wasser und dann kommt auch schon Heiner. Er will sich noch einmal den Jeep ansehen, doch die Lösung des Problems finden sie auch heute nicht.
Ortrud kommt mit den Hunden und wir trinken ein Bier auf der Terrasse. Dann verabschieden sich die beiden und Paco kommt auf seinem Motorrad angerattert. Er bringt Früchte und trinkt mit Peter ein Bier, während ich die Pflanzen giesse. Dann verabschiedet sich Paco und wir gehen bald ins Bett.
Wetter: schön, klar, warm.
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Donnerstag, 12. August 2004: Peter sagt, er habe wunderbar geschlafen. Allerdings erst, als er den Ventilator auf Dauerbetrieb und den Mückenschalter eingeschaltet hat. Heute steht er sogar freiwillig auf und kocht Kaffee. Dort fällt uns ein, dass er am Samstag die Mischmaschine bei Manolo braucht und die steht schon bei Werner. So ein Mist, diese Woche läuft aber auch alles schief. Mal sehen, vielleicht können Gerd und Heiner heute den Fehler finden und der Jeep läuft bis Samstag. Wäre ja zu schön, um wahr zu sein.
Peter macht sich auf den Weg zu Werner, um endlich Material für sein Holzhäuschen einzukaufen. Ich mache etwas sauber und beize das Grillfleisch für heute Abend. Plötzlich bellen Mo und Leche. Oben am Hügel wo vor ein paar Tagen geschoben wurde, steht ein Auto und ein Mann schaut komisch herum. Ich demonstriere Anwesenheit und stelle mich sichtbar vors Haus. Mal sehen, ob die sich trauen, weiter zu schieben. Doch der Mann steigt wieder ins Auto und fährt weg und ich höre auch keine Maschine, die sich nähert. Später erzählt mir Peter, dass das wohl der Sohn von Manolo, dem Besitzer des Grundstücks, war. Er hat mit dem Baggerfahrer sowie mit dem Sohn gesprochen und im Moment scheint nichts weiter geplant zu sein. Manolo will nächste Woche mal vorbei kommen, da muss er sich um seine Weintrauben kümmern. Eigentlich bin ich ganz zuversichtlich, dass nichts mehr läuft und irgendwie ist es ja auch gut, dass sie es probiert haben und man nun sieht, dass es nicht geht. Zum Glück ist bei dem Versuch nichts passiert und jetzt ist der Fall wenigstens klar.
Franz Rabita ruft an und teilt mir ein paar Buchungen mit. Dann trage ich die vergangenen Tage ins Tagebuch und übertrage den Juli ins Netz und beize das Fleisch für heute Abend. Peter kommt vom Einkaufen zurück und eine halbe Stunde später sehen wir auch Gerd und Heiner heranfahren. Sofort wird das Auto von Gerd inspiziert. Er hat ein Messgerät mitgebracht. Heiner hatte zwar auch so eins, doch das von Gerd ist besser. Es wird geprüft, geschraubt und nachgedacht.
Ich übertrage immer noch meine Dateien, als Cecilio von der anderen Seite kommt. Auch er will seinen Kommentar zu den Reparaturen abgeben und steht den anderen ein wenig im Weg herum. Endlich ein Schrei! Der Fehler ist gefunden - ein Kabelbruch bei einem Kabel, das in die Zündspule führt. Nachdem das Kabel ersetzt ist, läuft der Motor beim ersten Versuch an - Juhuuuuuuuuuuuuuuuuuu!
Peter macht eine Probefahrt und meint anschliessend, der Motor laufe wunderbar, doch die Temperatur mache ihm Sorgen. Der Kühler wird wieder aufgemacht und alles schaut in den Motor. Kühlwasser wird nachgefüllt und schon wird der Fehler sichtbar. In einem Schlauch ist ein Loch und das Wasser tropft heraus. Ausserdem rührt sich die Temperaturanzeige nicht. Der Fühler wird ausgebaut und als lausig beurteilt. Gerd will ihn mitnehmen und löten. Ausserdem will Peter den Kühler vom weissen Jeep einbauen, der noch bei Ölis steht. Dann trinken wir ein Glas auf den Erfolg und Gerd und Heiner machen sich auf den Heimweg. Wir sind glücklich und sehr hoffnungsfroh, dass Morgen der Jeep wieder fahrtüchtig ist.
Am Abend können wir Alexander, Claudi und Kurt, die wir zum Essen eingeladen haben, die frohe Botschaft erzählen. Wir grillen und anschliessend testet Kurt sein Waffeleisen auf unserem Gasherd. Das Eisen hat er auf dem Markt gekauft und es produziert wunderbare Waffeln.
Wetter: schön, warm.
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Freitag, 13. August 2004: Peter fährt ins Tal und will das Gitter für Hanjörg bestellen. Doch das Geschäft ist geschlossen. Also kauft er Eisen für Hülsers, fährt dann zum Mercadona für die Lebensmittel, kauft bei Sebastian einiges und betankt den Jeep von Hülsers, mit dem er unterwegs ist. Auf dem Heimweg holt er bei Gerd den reparierten Temperaturfühler ab und kontrolliert den Pool von Winskowskis.
Ich will unterdessen den Jeep sauber machen und schraube zu diesem Zweck die Sitze heraus. Doch die letzte Schraube kriege ich nicht raus, zum Schluss ist sie hoffnungslos zerknautscht. Auch eine Schraube von den hinteren Gurten lässt sich nicht lösen und ich gebe auf. Dafür übertrage ich weiter die Internetseite.
Als Peter zurück ist fahren wir gleich zu Eulenbergs. Heute kommt die Tochter und wir wollen zuvor noch den Pool sauber machen. Doch als wir vor Ort sind fällt uns ein, dass wir den Schlüssel nicht haben. Den haben wir Sayalonga Sol gegeben, weil ein Handwerker ihn brauchte. So ein Käse! Peter ruft im Büro an, doch Bogdan, der weiss, wo der Schlüssel ist, ist nicht auffindbar. Wir fahren nach Sayalonga und suchen ihn. Während ich schon einen Kaffee im Jocavi bestelle, schaut Peter rüber ins Morisco und dort sitzt auch Bogdan. Er kann den Schlüssel bei OCS organisieren, wir trinken mit ihm noch ein Gläschen und fahren dann wieder zu Eulenbergs. Die Tochter ist schon angekommen aber das macht auch nichts. Wir reinigen den Pool und fahren dann weiter auf den Rabita. Ich will das Haus kontrollieren, damit keine Ameisen angekockt werden, doch wir kommen gar nicht ins Haus. Heute ist wohl der Tag der verschlossenen Türen! Diesmal war es Julian, der uns ausgesperrt hat. Er hat nämlich den Riegel an der Küchentür vorgeschoben und wir haben für die vordere Tür keinen Schlüssel. Also decken wir nur den Pool zu und machen uns dann vom Acker. Bei Ölis ist der nächste Halt vorgesehen. Während ich bei Linkes ein Wasser trinke und mich ein wenig mit ihnen unterhalte, baut Peter den Kühler aus.
Dann fahren wir nach Hause und Peter will natürlich sofort den Kühler und den Fühler einbauen. Doch das dumme Ding passt nicht. So ein Ärger. Jetzt brauchen wir eine Gaslötlampe, doch es fällt uns niemand ein, der so eine hat. Ich werde Morgen also eine einkaufen. Am Abend giesse ich noch bei Brucks und Rothers, dann gibt es Pizza und Würstli.
Wetter: schön, warm.
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Samstag, 14. August 2004: Peter ist heute um acht Uhr mit Manolo verabredet. Er soll helfen, Steine um den Pool zu legen, damit man nicht den ganzen Dreck in den Pool schleppt. Er schnallt die Mischmaschine fest, packt Kessel, Werkzeug und Schubkarre mit drauf und fährt hinüber. Davor holt er noch den Muli von Cecilio aus dem Stall.
Ich muss warten bis etwa 9 Uhr, bevor ich mich auf den Weg zum Einkaufen machen kann. Eroski öffnet erst um 10 Uhr. Zu Fuss gehe ich rüber zu Manolos Haus, um das Auto zu holen. Zuerst kaufe ich Tabak, dann fahre ich zu Eroski, finde jedoch keine Gaslötlampe. Ich gehe die Regale vier Mal ab, kann jedoch nichts finden. Weil ich nicht weiss, was Lötlampe heisst, gehe ich zu den Büchern und schlage das Wort im Duden nach. Dann frage ich einen Verkäufer nach einem "Soldador" und tatsächlich hängt beim Werkzeug so ein Teil. Nur leider hat dieses nicht genügend Power. Dafür gibt es im Angebot Chlortabletten. Ich nehme zwei Kübel und auch noch ein Kilo Schock-Chlor, ausserdem einige andere Dinge und gehe zur Kasse. Als die Verkäuferin alle Artikel eingetippt hat, suche ich nach der Bankkarte und mir tritt der Schweiss auf die Stirn. Ich kann die blöde Karte nicht finden und ausserdem ist auch mein Ausweis nicht da. Ich erkläre der Verkäuferin mein Missgeschick, lasse den Wagen stehen und rufe erst mal Peter an. Dieser rennt schnell nach Hause und schaut nach, wo die Karte sein könnte. Ich habe eine Vermutung. Irgendwann in letzter Zeit hat nämlich Peter die schwarze Tasche mitgenommen, während ich mit der Schlüsseltasche und der Karte unterwegs war. Kurze Zeit später meldet sich Peter. Tatsächlich ist die Karte in der anderen Tasche aber wie kommt die blöde Karte nun zu mir?
Meine Idee ist, mal jemanden anzurufen, der vielleicht gerade auf dem Weg zum Einkaufen ist. Zuerst fällt mir Alexander ein. Auf dem Weg ins Tal habe ich bei ihm gefragt, ob ich etwas mitbringen kann und vernommen, dass er heute auch einkaufen will. Während Peter andere Nachbarn anruft, versuche ich mein Glück bei Alexander, doch dieser hat sein Handy nicht eingeschaltet. Das war schon heute Morgen der Fall, als ich ihn vorwarnen wollte, das kurz vor Gerd die Strasse durch Schiebearbeiten blockiert ist.
Dafür ruft kurze Zeit später Peter an. Auf dem Haustelefon hat er Gudrun an der Strippe, mich am Handy. Gudrun sagt, sie wären eben in den Ersoki hinein gegangen. Das trifft sich natürlich gut und ich schaue mich nach Gudrun und Hannes um. Endlich sehe ich Gudrun, mit dem Handy am Ohr. Welch ein Glück! Hannes gibt mir 120 Euro, das reicht fürs erste.
Anschliessend gehen die beiden Einkaufen, während ich meine Einkäufe von 96 Euro auslöse. Allerdings muss ich noch einmal durch die Kasse und eine andere Verkäuferin hält mich auf. Doch ich kann ihr klar machen, dass ich nur zur Kasse 47 will. Sie zuckt mit den Schultern und lässt mich passieren. Eigentlich hätte ich mit dem Wagen auch abhauen können.
Endlich komme ich aus dem Geschäft und überlege, wo ich zu einer Lötlampe komme. Ich fahre zum Todos de Construction und werde dort fündig. Für etwas mehr als 20 Euro bekomme ich das Gerät samt Zubehör.
Auf dem Heimweg beginne ich, eine Wegbeschreibung von Lagos bis zu uns zu machen. Viele Leute finden den Weg nicht und es wäre für uns einfacher, wenn wir ihnen einen Zettel mit der Beschreibung in die Hand drücken können.
Als ich zu Hause bin, schreit Peter. Ich fahre mit dem Auto rüber zu Manolo und die sind gerade beim Aufräumen. Wir laden die Mischmaschine wieder auf den Hänger und fahren nach Hause.
Dann ist es Zeit für eine Siesta. Peter unten im Bett, ich auf der Terrasse. Als ich wieder wach bin, wecke ich Peter nicht, bemerke aber später, dass er schon wieder am Auto herumbastelt. Er lötet den Kühler und montiert den Fühler für die Temperatur. Am Abend ist er mit allem fertig und wir wollen eine Probefahrt machen. Doch Jürgen stattet uns einen Besuch ab und wir verschieben die Probefahrt auf Morgen.
Während Peter und Jürgen ein Bier trinken, giesse ich unsere Pflanzen und später bringt Peter noch den Muli in den Stall. Anschliessend schlagen wir uns die Bäuche mit frischen Feigen von Manolo voll. Die sind zum Teil faustgross.
Wetter: schön, warm.
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Sonntag, 15. August 2004: Bevor wir die Probefahrt starten können, wollen wir den Jeep auf Hochglanz polieren. Dazu muss Peter erst zwei Schrauben, die ich zerknudelt habe, lösen. Die eine ist am Beifahrersitz, die andere an den hinteren Gurten. Nach einigem Würgen sind die Schrauben endlich lose und wir können den Jeep von Innen sauber machen. Dann schraube ich die Sitze wieder an, während Peter versucht, die hintere Tür wieder gangbar zu machen. Der Türöffner ist schon zum zweiten Mal kaputt gegangen. Vor allem, wenn der Jeep schräg steht, verbiegt sich das Auto und die Tür lässt sich schlecht öffnen. Peter bastelt ein Kabel dran, an dem man zieht. Dann ist alles in Ordnung und wir starten zur Probefahrt. Der Motor läuft gut und rund, nur den Kühler müssen wir im Auge behalten. Wir hüpfen bei Alexander kurz in den Pool und teilen die frohe Nachricht des geheilten Autos mit.
Anschliessend fährt Peter rauf zu Ölis und füllt die Waschmaschine, anschliessend fährt er zu Hanjörg und absolviert eine Kontrollrunde der Pflanzen, weiter geht es zu Afemanns, wo der Pool einer Reinigung unterzogen wird und er anschliessend einen Kaffee trinkt. Dann zeigt ihm Wilfried noch voller Stolz seine Bäume, die gut angewachsen sind. Bevor er sich auf den Heimweg macht, tankt er in Algarrobo noch einmal das Auto von Hülsers voll und bemächtigt sich zweier Gasflaschen, obwohl er nur eine mitgenommen hat. Peter wird langsam frech in dieser Beziehung. Als ihn der Tankwart fragt, ob er eine Gasflasche braucht, sagt er einfach, nein, zwei. Und nun haben wir also fünf Gasflaschen.
Während Peter auf Achse ist, schreibe ich ein paar Rechnungen und bringe das Tagebuch auf den neusten Stand und kreiere eine neue Etikette für unseren Wein.
Peter kommt spät zurück. Während er den Wein abfüllt, fahre ich kurz zu Ölis und hole die Wäsche aus der Maschine. Dann haben wir gerade noch Zeit zu duschen und fahren gleich rüber zu Alexander. Stimmt nicht, davor fahren wir noch kurz zu Jürgen, dem wir eine Flasche Wein, bzw. Sherry versprochen haben.
Alexander und Kurt erwarten uns in arabischen Gewändern mit stilechten Turbans. Wir trinken einen Aperitif und wagen einen Sprung in den badewannenwarmen Pool. Dann wird gegessen und gelabert.
Kurt erklärt uns noch die Lösung des Rätsel. Wir haben uns den Kopf zerbrochen, doch nicht herausgefunden, wer nun seine Farbe des Hutes weiss. Die Lösung ist simpel. Da der letzte, der zwei Hüte sieht, nichts sagt, schliesst der mittlere, dass der letzte zwei verschiedene Farben sieht. Da er einen weissen Hut sieht, nimmt er also an, er selber müsse einen schwarzen tragen.
Heute wird es nicht ganz so spät, bis wir nach Hause kommen.
Wetter: schön, warm.
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Montag, 16. August 2004: Die Mischmaschine und alles andere Werkzeug sind schon auf dem Anhänger und wir fahren zu Hülsers. Heute wollen wir anfangen, ein Häuschen für das Holz zu bauen sowie die Treppe hinter dem Haus auszubessern. Zuerst trinken wir allerdings einen Kaffee, dann geht die Arbeit los. Zuerst nehmen wir uns die Treppe vor. Dort sind die eingelegten Balken verrottet und wir müssen mit Beton und Steinen auffüllen. Die Sonne brennt gnadenlos und der Schweiss rinnt in Strömen. Werner hat schon die Verblendung weggeklopft, wo das Häuschen für das Kaminholz gebaut werden soll und Peter verputzt die Mauer.
Wir machen frühzeitig Feierabend, weil wir alle heute Abend bei Heike und Bernd eingeladen sind. Wir fahren nach Hause, duschen kurz und sind gegen 19.30 Uhr vor Ort. Heike hat wunderbar gekocht, nur Sybille kommt mal wieder zu spät. Als wir schon beim zweiten Glas Wein angekommen sind, kommt ein Anruf für Heike. Einem Patienten geht es sehr schlecht und sie muss sofort nach Hause fliegen. Sie bucht um und bekommt für den nächsten Abend einen Flug.
Hülsers machen sich etwa um 22.30 Uhr auf den Heimweg, Sybille und wir bleiben noch ein wenig.
Gegen ein Uhr fahren wir nach Hause und giessen noch bei Brucks und Rothers.
Wetter: schön, warm.
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Dienstag, 17. August 2004: Heute sind wir gegen 8.30 Uhr bei Hülsers, trinken einen Kaffee und dann geht die Arbeit weiter. Astrid und ich arbeiten an der Treppe weiter, Werner und Peter mauern am Holzhäuschen. Zwischendurch fährt Peter nach Competa, um die Gittertür von Hanjörg zu bestellen. Der Schmied in El Morche hat Urlaub bis Ende August.
Am Abend ist die Treppe fertig, die Höhe des Holzhäuschens fast erreicht. Wir fahren nur kurz nach Hause, packen den Gasgrill und Getränke ein und fahren zum Strand. Dort warten schon Hannes und Gudrun. Es ist ziemlich kühl und wir wickeln uns die Badetücher um die Schultern. Peter will den Grill einschalten, doch zu Anfang macht der keinen Rührer. Endlich findet er eine Erdbiene, die es sich im Schlauch bequem gemacht hat. Gudrun grillt zuerst Fisch, dann Würstchen. Es geht schnell und schmeckt hervorragend. Der Wind hat etwas nachgelassen, doch kühl ist es immer noch - wir frieren. Nachdem wir noch ein Weilchen nach Sternschnuppen geschaut und zwei, drei Gläschen Wein getrunken haben, packen wir gegen 22.30 Uhr unsere Sachen zusammen - es ist einfach zu kalt und ungemütlich.
Auf dem Heimweg finden wir die Luftmassengrenze ungefähr bei Waschmaschinenfifi. Unten ist es kalt, oben warm.
Wetter: schön, heiss, am Strand kalt.
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Mittwoch, 18. August 2004: Heute Morgen wollen wir kurz bei Winskowskis vorbei schauen, doch das Handy ist nicht eingeschaltet und ein paar Minuten später sehen wir das Auto vorbei fahren. Wir fahren also zu Hülsers und bauen weiter. Während ich die Treppe kalke und am Haus ein paar Risse verspachtle, mauert Peter die letzten Ziegel der Mauer und setzt danach mit Werner das Dach auf. Das ist gar nicht so einfach, weil die Rasillones nur einen Meter lang sind, das Dach aber auf etwa einen Meter siebzig überspannt werden muss. Peter legt einfach Eisen in die Rasillones und nach einigem Gewürge kann er die erste Schicht Beton auftragen. Zur Sicherheit wird die Naht mit einer Leiter und Holzstücken unterlegt. Ich fange schon an, das Holzhäuschen zu verputzen und am Abend ist ungefähr die Hälfte geschafft. Morgen wollen wir uns anderen Arbeiten widmen und am Freitag geht es dann weiter.
Heute kocht Astrid ein wunderbares Roastbeaf und wir fahren gegen 22 Uhr mit vollem Bauch nach Hause.
Wetter: schön, warm.
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Donnerstag, 19. August 2004: Während ich das Tagebuch auf den neusten Stand bringe und die Wegbeschreibung übertrage, holt Peter den Muli von Cecilio aus dem Stall und fährt dann zu Hanjörg. Dort schneidet er trockene Palmblätter ab, jätet Unkraut, schneidet die Rosen und säubert einige Schläuche der Bewässerung. Anschliessend fährt er zu Hannes und repariert mit ihm das Gummiboot. Danach gibt es zwei, drei Kaffee, bevor er nach Hause kommt und wir uns in die Siesta begeben.
Gegen 18 Uhr duschen wir und erwarten dann Claudi und Indra. Kurz nach 19 Uhr klingelt das Telefon. Die beiden können bei Gerd nicht weiter fahren, weil oberhalb der Strasse geschoben wird. Peter holt sie in Lagos ab und zeigt ihnen den Weg. Dann folgt unsere übliche Besichtigungsrunde, weil Indra noch nicht bei uns war. Bevor wir gegen 21 Uhr ins La Viuda fahren, trinken wir noch eine Erfrischung auf der Terrasse.
Wilfried und Monika erwarten uns schon und wir geniessen ein gutes Essen und nette Gesellschaft. Zum Kaffee gehen wir in eine nahe Heladeria und es wird fast 2 Uhr, bis wir endlich ins Auto steigen und nach Hause fahren. Wieder ist es ziemlich kühl an der Küste.
Während ich bei uns die Pflanzen giesse, muss Peter noch den Muli in den Stall bringen.
Wetter: schön, heiss, an der Küste kühl.
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Freitag, 20. August 2004: Heute Morgen fahren wir zuerst zu Rothers und Brucks zum Giessen. Anschliessend kocht Peter Kaffee, während ich die Pflanzen beim Bus giesse. Dann wollen wir zu Hülsers fahren, doch Ferdl hält uns auf. Sein Auto srpingt nicht an. Wir schauen nach, füllen destilliertes Wasser in die Batterie und - oh Wunder - das Auto springt an. Seltsam, dass er ansrpingt. Normalerweise ist die Batterie hin, wenn so viel Wasser fehlt.
Weiter geht es Richtung Sayalonga, als wir bemerken, dass unsere Temperatur ansteigt. Peter schaut nach und findet einen Lecken Schlauch. Er zieht ihn fest und endlich kann es weiter gehen.
Nach einem Kaffee bei Hülsers mauert Peter links von der Tür eine Ablage, während ich am Holzhäuschen verputze. Anschliessend kommt die Dachpappe auf das Dach und darauf eine zweite Schicht Beton. Nun kann der Rest verputzt werden.
Peter fährt kurz nach 19 Uhr nach Hause, um von Antonio Segovia den Kostenvoranschlag für Rothers und Alexander in Empfang zu nehmen. Ich mache noch ein paar Feinarbeiten und esse anschliessend mit Hülsers.
Die Preise sind ganz schön hoch. Für das Deposito von Alexander will er 7800 Euro, der Pool mit allem Drum und Dran von Rothers soll 83'000 Euro kosten, exklusive IVA, versteht sich.
Vor vier Jahren hat unser Tank noch 54'000 Pesetas gekostet, das waren umgerechnet etwa 3000 Euro.
Peter ist zu Hause Reste und als ich auch da bin, fallen wir beide ziemlich müde in die Betten.
Wetter: schön, warm.
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Samstag, 21. August 2004: Heute gehen wir es etwas ruhiger an, schlafen aus und trinken dann Kaffee. Danach sind wir schon wieder müde und gehen nochmal schlafen. Kurz nach 15 Uhr machen wir uns auf den Weg. Zuerst stellen wir die gelieferte Gittertür bei Hanjörg ins Haus. Der Schmied aus Competa hat gestern Abend angerufen. Eigentlich wollte er um 14 Uhr liefern und sich mit Peter beim Mast treffen. Doch er rief erst am Abend an, dass er die Tür am Haus abgeliefert hätte. Hanjörg ist heute Morgen auch schon angekommen.
Wir fahren weiter und wollen in Sayalonga einkaufen. Doch Aliprox hat noch oder schon zu. Deshalb fahren wir zu Eulenbergs und kontrollieren den Pool. Auf dem Rückweg ist Aliprox geöffnet und wir können uns mit ein paar Lebensmitteln eindecken. Dann gehts weiter zu Flatau, wo heute Morgen Strohmeyers ausgezogen sind. Der Hund hat sich etwas am Bett zu schaffen gemacht und es angenagt. Wir schwitzen ordentlich beim Putzen, denn es ist irgendwie schwül heute. Als wir gegen 21.30 Uhr nach Hause fahren, sehen wir auch dunkle Wolken über den Bergen.
Zu Hause essen wir eine Lasagne und fallen müde ins Bett.
Wetter: schön, etwas wolkig, schwül, am Abend an den Bergen Wolken.
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Sonntag, 22. August 2004: Ich mache um 8.30 Uhr Kaffee und habe Halsschmerzen. Peter bleibt bis zehn im Bett und ich scanne den Plan von Sayalonga in den Computer. Ich will eine richtig gute Beschreibung zu den verschiedenen Häusern mit Plan und Bildern machen. Peter fährt zu Ölis und schraubt den kleinen weissen Jeep auseinander. Er bringt eine Achse, die beiden Türen und ein Auto voll sonstiger Teile mit. Zwischendurch erfrischt er sich bei Sybille, die fragt, ob wir ein paar Eier für sie hätten.
Tina, ihre Tochter möchte sowieso mal unser Haus anschauen und sie wollen später die Eier selber holen. Nachdem ich noch etwas Tagebuch geschrieben habe, mache ich Siesta bis Peter zurück ist. Dann kommt Sybille mit Tochter, Enkelinnen und Schwiegersohn und wir veranstalten unsere beliebte Hausbesichtigung. Anschliessend erfrischen wir uns auf der Terrasse und ernten von Tinas Tochter Lob. Ihr gefällt es bei uns besser, als bei Sybille. Ist halt etwas chaotischer. Wir geben ihnen noch Eier und etwas Trockenfutter für die Katze mit, schieben eine Lasagne in den Ofen und geniessen den Abend.
Wetter: schön, warm.
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Montag, 23. August 2004: Heute läuft meine Nase. Na, so was, eine Sommergrippe? Fieber habe ich aber nicht. Ich bastle am Plan von Sayalonga weiter. Peter ist zu Hanjörg gefahren, um das Eisengitter in der Bodega einzubauen und den Brennholzlieferanten abzuholen. Doch scheinbar hatte er keine Lust, denn das Vorhaben wurde verschoben. Stattdessen fährt er nach Compéta und bezahlt die Gittertür und trifft Heiner, mit dem er auch eine Runde palavert. Anschliessend kontrolliert er bei Günter die neue Bewässerungsanlage und kommt dann nach Hause.
Wir essen etwas Kleines und machen dann Siesta. Anschliessend bin ich total fertig und kriege durch meine verstopfte Nase kaum noch Luft.
Am Abend sollte bei Sybille eine Party stattfinden. Wir wollen Tina und Familie besser kennen lernen. Doch ich bleibe lieber zu Hause und leide - Peter fährt alleine. Als ich ins Bett gehe und waagrecht liege, verstopft die Nase sofort. Ich kann nicht einschlafen und habe ständig das Gefühl zu ersticken. Erst gegen 3.30 Uhr öffnet sich die eine Seite der Nase etwas und ich schlafe ein. Peter ist bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Hause.
Wetter: schön, warm.
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Dienstag, 24. August 2004: Als ich am Morgen auf die Terrasse komme, falle ich als erstes über einen Stein. Es ist noch fast dunkel und ich kann nicht mehr schlafen. Peter muss irgendwann nach Hause gekommen sein, er liegt auf jeden Fall im Bett. Nachdem ich ihn aus dem Bett gescheucht habe, klagt er über Schmerzen im Po. Auf dem Heimweg hatte er vergessen, dass oberhalb von uns angefangen wurde das Plateau zu schieben und einiges etwas anders aussieht, als zuvor. Irgendwann ist er plötzlich gestolpert und mit dem Hosenboden genau auf einem grossen Stein gelandet. Nach dem Kaffee müssen wir uns erst etwas kurieren. Peter seinen dicken Schädel und sein Hinterteil, ich kämpfe immer noch mit Halsschmerzen und der laufenden Nase.
Wir schlafen bis 13 Uhr, dann wird es zu heiss. Peter fährt zu Hanjörg und hilft ihm, das gestern gelieferte Holz zu verstauen. Danach öffnet er den Pool bei Ursula, die am Donnerstag kommt und reinigt ihn, bevor er nach Hause fährt.
Ich versuche in der Zwiswchenzeit zu schlafen und habe ein Klappbett auf der Terrasse aufgebaut. Es ist heute unheimlich warm und ich kann nicht schlafen, schaue Olympia. Eigentlich möchte ich nur ins Bett und die Decke über den Kopf ziehen aber das ist heute einfach nicht möglich. Als Peter kommt machen wir unten Siesta - es ist im Schlafzimmer etwas kühler. Doch wenn zwei Leute längere Zeit atmen, erwärmt sich die Luft und nach zwei Stunden wird es stickig.
Nach der Siesta fährt Peter rüber zu Brucks und Rothers zum Giessen und verabschiedet sich bei Kurt und Claudi, die Morgen nach Hause fahren. Ich brutzle in der Zwischenzeit etwas Gutes und schwitze. Schlafen kann ich diese Nacht überhaupt nicht gut.
Wetter: schön, sehr heiss, schwül.
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Mittwoch, 25. August 2004: Um sieben Uhr bin ich wach und kann nicht mehr schlafen. Es ist noch dunkel und ich stehe auf. Ob das wohl schon die senile Bettfrlucht ist? Ich tappe im Dunkeln nach der Kaffeemaschine, setze den Kaffee auf trinke eine Tasse, bevor ich Peter wecke.
Die Wäsche, die ich gestern spät am Abend aufgehängt habe, ist schon trocken.
Wir fahren zu Hülsers. Das angebaute Häuschen muss noch gestrichen werden. Es tut mir gut zu schwitzen und mich zu bewegen - auf jeden Fall besser, als noch einen Tag in der Hitze rumzuliegen. Wir kalken vier Mal und essen am Abend mit Hülsers Spaghetti. Das angebaute gemauerte Holzhäuschen ist ganz gut gelungen. Allerdings unverkennbar unser Stil - rustikal. Hülsers gefällt es und somit sind wir zufrieden.
Auf dem Heimweg wollen wir die Plane bei Monns wegräumen. Ich bemerke ganze Laubhaufen unter den Mimosen, die ich wegreche. Peter muss ein paar Klebkräuter ausrupfen und saugt den Pool noch einmal. Dann sind wir zufrieden und fahren nach Hause.
Während Peter schon ins Bett geht, schaue ich noch etwas Olympia und stosse auf eine Zusammenfassung des modernen Fünfkampf. Dort wird zuerst auf Scheiben geschossen, dann gefochten, geritten, geschwommen und gerannt. Beim Reiten bin ich vor Lachen fast zusammengebrochen. Die Athleten sehen auf den Pferden ziemlich komisch aus. Ich nehme an, dass diese Sportler etwas grösser sind, als professionelle Springreiter. Auf jeden Fall sieht der Reitstil bei vielen ziemlich komisch aus. Für die 32 Sprotler stehen 16 Pferde zu Verfügung, die zwanzig Minuten vor der Prüfung zugelost werden. Danach konnte man sehr gut beobachten, wer sein Pferd im Griff hatte und wer nicht. Die Hindernissse waren nicht so hoch, wie bei den profesionellen Springreitern, doch hoch genug. Ausgehend von 2100 Punkten, werden bei jedem Fehler 28 Punkte abgezogen.
Der erste Reiter, ein Deutscher, riss drei Hindernisse. Dann folgte ein Schweizer, der mit seinem Pferd sichtlich Mühe hatte. Es war sehr nervös und riss etwa sieben Hindernisse - die Punkte purzelten. Aber es wurde noch besser. Der nächste Reiter, ein Russe, dessen Pferd ebenfalls ziemlich nervös war, schlug es mit der Gerte, was zur Folge hatte, dass das Pferd noch nervöser wurde und irgendwann ein Hindernis verweigerte. Wieder mit Schlägen versuchte der Russe, das Hindernis ein zweites Mal anzureiten, doch wiederum verweigerte das Pferd. In so einem Fall muss das Hindernis ausgelassen werden. Doch jetzt hatte das Pferd genug und verweigerte sämtliche anderen Hindernisse. Punkte waren schon fast gar nicht mehr übrig.
Der nächste Reiter, ein Koreaner, war wieder sehr lustig. Beim vorwärts reiten hatte sein Oberkörper ziemlich Rücklage, über den Hindernissen flog er fast über den Kopf des Pferdes. Irgendwann verweigerte auch dieses Pferd und stemmte die Beine in die Erde. Der Koreaner flog kopfüber über das Hinderniss und landete samt Zaumzeug auf der anderen Seite. Das Pferd rannt erleichtert davon, der Koreaner hinterher. Endlich hatte er das Pferd eingefangen, doch es gelang ihm nicht, das Zaumzeug wieder anzulegen und das Pferd lief ihm wieder davon. Nach einiger Zeit, die Uhr wurde inzwischen angehalten, gelang es ihm, wenigstens den Zügel um den Hals zu legen und er wollte so den Parcour fortsetzen, was natürlich nicht möglich war. Nun halfen ihm ein paar Leute und endlich gelang es ihnen, das Zaumzeug wieder überzustreifen. Doch nach erneutem Verweigern gab der Koreaner auf.
Es folgten noch vier oder fünf absolut amüsante Ritte, bei denen entweder der Reiter oder die Stangen wild herum flogen und eine Verweigerung der nächsten folgte. Zum Glück ist aber weder einem Reiter noch den Pferden etwas passiert. Übrigens hatte sich auch der Reporter ziemlich amüsiert. Scheinbar kommt es nicht jeden Tag vor, dass so viele Fehler und Verweigerungen gemacht werden. Amüsant war es aber auf jeden Fall.
Als ich endlich im Bett bin, ist Peter noch beim Lesen. Auch ich lese noch ein paar Seiten und plötzlich schrecken wir auf. Wir hören Stimmen und es klingt so, als ob sie bei uns im Raum wären. Wir stehen auf und gehen hinaus. Nebel hat sich gebildet und ist bis zu uns auf den Berg gekrochen. Wir spekulieren, dass Hanjörg einen Soundcheck gemacht hat - für seine Party am Wochenende. Der Nebel scheint gut zu leiten.
Wetter: schön, heiss, in der Nacht Nebel, schwül.
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Donnerstag, 26. August 2004: Als wir aus dem Haus kommen, ist alles vom Nebel eingehüllt, man sieht kaum die Hand vor den Augen. Nach dem Kaffee machen wir uns an die Arbeit. Wir räumen den Schuttberg unterhalb der Treppe neben der Garage weg und verteilen den Schotter auf der Auffahrt. Kaum haben wir angefangen, kämpft sich die Sonne aus dem Nebel - es wir unsäglich heiss. Mir läuft der Schweiss in Strömen über das Gesicht und ich muss in den Schatten der Garage zum Abkühlen. Der Wechsel von Sonne und Nebel setzt sich fort und wir schwitzen.
Nach der Siesta fahren wir kurz rüber zu Alexander. Wir wollen vor dem Einkaufen noch in den Pool hüpfen und fragen Alexander, ob wir ihm was mitbringen können. Dann fahren wir über Lagos, wo wir den Abfall in der vorderen Tonne entsorgen. Ich öffne die Tür und bemerke sogleich, dass irgendwelches Getier auf meinen Füssen herumspaziert. Ich steige aus und die Viecher fallen mich hordenweise an. Mit Abstreifen komme ich nicht weit und ich mahne Peter, aufzupassen. Zuerst erklärt er mich für verrückt, dann bemerkt auch er die Tierchen an den Beinen. Wir fahren ein kurzes Stück, steigen dann aus und entledigen uns der Viecher. Es müssen Flöhe gewesen sein. So etwas ist uns bisher noch nicht passiert. Flöhe in solchen Mengen habe ich noch nicht gesehen. Auf jeden Fall werden wir diesen Abfallcontainer in Zukunft meiden. Ebenso Antonios Kneippe, die unmittelbar neben der Tonne anfängt. Brrrrrrrr, igitt!
Wir fahren zu Mercadona und kaufen mit zwei Wagen ein - einer für uns, der andere für die Paella, die wir Morgen am Strand brutzeln sollen. Auf dem Heimweg putzen wir noch den Pool bei Afemanns und machen einen Rundumschlag im Haus, weil Morgen Gäste kommen.
Dann liefern wir die Einkäufe bei Alexander ab - es ist schon 23.15 Uhr - und bekommen noch einen Drink, bevor wir nach Hause fahren.
Wetter: am Morgen Nebel, dann Sonne im Wechsel, schwül.
Nebel auf der Terrasse - und das mitten im Sommer!
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Freitag, 27. August 2004: Am Morgen tragen wir zuerst die Einkäufe ins Haus und ich fange an, Gemüse zu schnippeln und das Fleisch zu zerkleinern und zu würzen. Peter fährt mit dem Hänger zu Cecilio und leiht Gemüsekisten aus, die wir als Sitzgelegenheiten an den Strand mitnehmen. Dann lässt er den Hänger an der Ecke stehen und fährt zu Hanjörg, um die Paellapfannen und die Tische zum Kochen zu holen. In der Zwischenzeit statten mir Hanjörg und seine Tochter einen Besuch ab und wir besprechen ein paar Details.
Als Peter zurück ist, beenden wir die Vorbereitungsarbeiten und beladen beide Autos mit den notwendigen Dingen. Den Gasgrill nehmen wir mit, Gasflaschen, Paella-Pfannen, die ganzen Lebensmittel, Decken, und so weiter. Gegen 18.30 Uhr fahren wir runter zum Strand beim Rio Güi. Dort laden wir die Kisten ab und stellen sie in verschiedenen Grüppchen auf. Dann muss ich noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, während Peter schon mal die Küche vorbereitet und den Platz mit einigen Bambusstangen schmückt. Als ich zurück bin, sind die Getränke noch nicht eingetroffen, dafür erscheinen schon bald die ersten Gäste und Peter beginnt mit der ersten Paella, während ich Sardinen brutzle. Bald ist die Paella fertig, die meisten Gäste sind vom Flughafen oder vom Berg eingetroffen und es kann losgehen.
Die Paella wird gelobt und es wird tüchtig gegessen. Als alle satt sind, räumen wir auf und gesellen uns dann zu den Leuten. Kurz nach Mitternacht brechen die ersten auf. Bis wir als letzte auch noch die Kisten aufgeladen haben, ist es fast halb zwei. Gegen zwei Uhr sind wir zu Hause und stellen fest, dass sich wieder Nebel gebildet hat. Wären wir auch nur eine halbe Stunde länger geblieben, hätte uns der Nebel eingehüllt und den fast vollen Mond verdeckt.
Wetter: schön, heiss, am Strand schwül und feucht.
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Samstag, 28. August 2004: Wir schlafen aus und trinken dann auf der nebligen Terrasse Kaffee. Der Nebel schleicht sogar zwischen dem Fernseher und uns vorbei, brrrrrrrr. Ölis kommen zum Kaffee und anschliessend fahren wir zu Flatau. Dort muss das Gas eingestellt und der Kühlschrank ausgeräumt werden. In Sayalonga kaufen wir fünf Flaschen Agua Fuerte für den Pool vonWinskowskis und fahren dann zu Eulenbergs. Die Tochter ist schon abgereist und auf dem Pool ist eine Plane. Wir giessen die Pflanzen und fahren dann bei Monika vorbei, wo wir einen Kaffee trinken und etwas plaudern. Bernd kommt auch noch vorbei.
Bei Winskowskis schrubbe ich mit dem Agua Fuerte den Rand, der wieder wie neu aussieht. Ausserdem ist der PH-Wert jetzt wieder gesenkt. Dann fahren wir nach Hause und bereiten uns auf die Party zu Hanjörgs sechzigstem Geburtstag heute Abend vor. Peter bringt die Kisten noch zu Cecilio, dann duschen wir und fahren zum Fest. Dort sind schon einige Leute versammelt und es wird getanzt und getrunken und sehr gut gegessen. Gegen halb vier kommt dann doch noch die Flamenco-Truppe. Die tanzt ganz gut, allerdings ist es doch schon etwas spät und als die Truppe mit ihrer Darbietung fertig ist, löst sich die Party auf.
Wetter: Nebel bis Mittag, dann schwül, am Abend Wind und Nebel, der sich später wieder auflöst.
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Sonntag, 29. August 2004: Wir schlafen aus, dann mache ich Frühstück nur für mich - Peter schläft weiter. Ursula ruft an. Sie haben keinen Strom. Nachdem sie bei der Sevillana angerufen hat, ist doch tatsächlich jemand vorbei gekommen. Allerdings hat sich der plötzlich wieder verkrümelt und der Strom geht immer noch nicht. Sie bittet uns, bei der Sevillana noch einmal anzurufen und zu fragen, was denn nun los sei. Die Frau am Telefon hätte sie nicht verstanden. Ich rufe Peter, der bei der Sevillana anruft. Aber auch er hat kein Glück und die Frau erklärt ihm, er soll um fünf noch einmal anrufen, da wäre jemand da, der englisch spräche.
Nun rufe ich Sybille an und erkläre ihr die ganze vertrackte Situation. Sie ruft bei der Sevillana an, kommt aber nicht weiter und ruft mich noch einmal an. Scheinbar hat sie mit jemand anderem gesprochen. Sie versucht es noch einmal und hat nun mehr Glück. Sie kann mitteilen, dass das Problem am Transformator läge, an dem noch gearbeitet würde. Dies wiederum kann ich nun Ursula mitteilen. Mit heissem Ohr lege ich mich wieder ins Bett und wir schlafen bis 18 Uhr. Dann weckt uns Axel, der einen Kaffee verlangt.
Anschliessend fährt Peter zu Brucks und Rohthers zum Blumen giessen und ich wässere bei uns und warte anschliessend auf den Anruf von den Gästen für Flatau. Gegen 21 Uhr rufen sie an und ich fahre nach Sayalonga und zeige ihnen den Weg und erkläre ihnen die Tücken des Hauses.
Dann pflegen wir unseren Schnupfen - Peter fängt jetzt auch an.
Wetter: schön, warm, etwas Wind.
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Montag, 30. August 2004: Um 8.30 Uhr ruft Werner an. Peter wollte heute mit ihm zum Makro fahren. Doch bei ihm steht der Bagger und wagt sich nicht aus dem Haus. Wir wollen Alexander fragen, ob er mitkommen will, doch er nimmt das Handy nicht ab. Auch rufen bringt nichts und Peter fährt kurz zu ihm rüber. Alex will mitkommen, doch vorerst kommen um zehn Uhr Ölis, die sich heute unseren Jeep ausleihen wollen. Nach dem Kaffee fahren wir, ohne Hunde, zu Alex. Doch Mo hat uns durchschaut und steht nach kurzer Zeit da. Peter bringt ihn zurück und wir schaffen es gerade, wegzukommen. Mo stand schon wieder an der Auffahrt.
Zuerst fahren wir zu Werner und Astrid, um die Karte zu holen. Der Bagger ist fleissig bei der Arbeit und Werner leicht nervös. Wir kaufen bei Makro eine Farbsptizmaschine und einen 12-Volt-Seilzug, damit wir Gewichte auf die Garage heben können. Anschliessend statten wir Aki noch einen Besuch ab und trinken zum Schluss einen Kaffee, bevor wir müde nach Hause fahren.
Zu Hause probiere ich sofort die neue Spritze, doch sie geht nicht. Peter muss erst etwas herumbasteln, bis das Ding tadellos läuft. Anschliessend putzt er die Solarpanels und erneuert die Verbindungen zur Batterie. Danach machen wir vor dem Essen eine Siesta.
Wetter: schön, warm.
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Dienstag, 31. August 2004: Wieder bin ich um sieben Uhr wach und schrubbe im Finsteren die Paella-Pfannen. Nach dem Kaffee vermessen wir die Garage und anschliessend habe ich einen Frust. Heute kommt mir alles total versifft, dreckig und unfertig vor. Ich bin total genervt und weiss überhaupt nicht, wo ich anfangen soll zu arbeiten. Ich habe zu nichts Lust obwohl es nur so von Arbeit wimmelt. Peter probiert den Seilzug, den man am Auto anschliessen kann und er funktioniert. Anschliessend versucht er mich aufzupäppeln - er hat schon gemerkt - dass ich heute einen schlechten Tag habe. Weil wir uns nicht entscheiden können, wo wir anfangen sollen, machen wir Siesta und versuchen den Frust im Schlaf loszuwerden.
Mal wieder wecken uns Ölis, die zum Kaffee kommen. Anschliessend fährt Peter mit zum Einkaufen - wir brauchen Ziegel für die Treppe, Ölis Platten für die Terrasse. Ich werkle unmotiviert herum und warte auf Peter. Um 20 Uhr sind wir bei Gudrun eingeladen. Heute nervt wirklich alles, denn Peter kommt nicht. Auch am Telefon kann man ihn nicht erreichen. Kurz vor acht fahre ich einfach los. Wofür haben wir schliesslich zwei Autos. Bei Gudrun kann ich heute vielleicht entspannen. Sybille ist schon da und eine gute halbe Stunde später trifft auch Peter ein. Natürlich musste er Ölis noch helfen, den Hänger auszuladen. Das hätten die ohne ihn bestimmt nicht geschafft. Tatsächlich wird meine Laune bei Gudrun etwas besser. Allerdings doch wieder getrübt, als ich eine Diskussion anfange, weil einige Leute im deutschen Parlament dem Volk mehr Stimmrecht einräumen wollen. Ich will von Gudrun und Sybille wissen, wie sie dazu stehen. Doch beide verstehen mich falsch und ich bekomme zu hören, dass die Schweiz ja nur so erfolgreich sein kann, weil sie im Krieg Judengelder verwaltet hat. Heute geht wohl alles in die Hose und ich versuche verzweifelt, Gudrun und Sybille zu erklären, dass ich eigentlich nur wissen wollte, wie sie dazu stehen, dass in Deutschland mehr Demokratie eingeführt werden soll. Aber heute ist wohl wirklich nicht mein Tag und bald lasse ich das Thema fallen.
Gudrun hat einmal mehr aus ihren Resten ein wunderbares Essen gezaubert und wir hauen tüchtig rein. Dann wird natürlich auch noch von unverfänglicheren Sachen geredet. Gegen halb eins fahren wir nach Hause.
Wetter: schön, etwas wolkig.
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