Chinela de Laurin
November 2004
Montag, 1. November 2004: Heute ist der 1. November und das heisst: Autoüberholtag. Wir haben eingeführt, dass immer der erste Tag eines Monats für die Autopflege eingeplant wird. Hoffentlich können wir so weitere Störungen verhindern. Gestern hat er ja schon festgestellt, dass die Temperatur immer besorgniserregend hoch ist. Er such nach der Ursache und findet Wasser im Öl. Gar nicht gut, sagt er. Er entdeckt einen porösen Schlauch, ersetzt ihn, macht eine Testfahrt, doch das ist nicht die Ursache des Problems. Nach diversen Schraubereien und Testfahrten, unter anderem nach Algarrobo, wo er tankt, Müll entsorgt, Gas und Zigaretten holt, muss er immer noch dauernd Wasser nachfüllen. Als es dunkel wird, glaubt er, die Ursache in einer undichten Dichtung gefunden zu haben. Peter will Morgen früh schauen, ob er sie selber ausbauen kann.
Ich tobe im Garten, hacke die Beete und bringe Mist aus. Am Nachmittag kriegen wir Besuch von Heidruns Schwester Birgit und ihrem Mann Ronald. Wir machen die übliche Besichtigungstour und trinken anschliessend ein Bier auf der Terrasse. Die Rede kommt auf Kuba, wo Sybille gerade Urlaub macht. Ausserdem wird Morgen in Amerika ein neuer Präsident gewählt. Kurz vor Sonnenuntergang ruft Astrid an. Sie will mit Luz und Kathrin vorbei kommen. Bald holpern sie im Jeep an und wir machen noch eine Besichtigungstour und einen Drink auf der Terrasse.
Danach gibt's Speck und Schinken.
Wetter: schön, am Morgen kühl.
Dienstag, 2. November 2004: Kaum ist es hell, schraubt Peter wieder am Jeep herum. Zu blöd. Eigentlich wollten wir diese Woche noch bei Hülsers das Dach machen, Cecilios Mandeln nach Velez fahren, Manolo beim Plastik legen helfen, bei Hanjörg im Garten arbeiten und bei Monika das Gestrüpp sensen. Das muss nun alles verschoben werden. Immerhin kann Peter die Dichtung ausbauen. Doch was nun. Wie kommen wir nun an eine neue Dichtung? Wir haben kein funktionierendes Fahrzeug mehr. Der rote Suzuki ist immer noch in Salares in Reparatur, das Moped hat einen platten Reifen. Wir versuchen, Gundi anzurufen, können sie aber nicht erreichen. Bei Alexander das gleiche, niemand zu Hause. Während Peter noch beim Schrauben ist und ich Tomaten umtopfe und auspflanze und das mittlerweile zerfetzte Treibhaus aufräume, kommen Pawlacks angefahren. Das ist ja toll, die kommen wie gerufen. Wir fragen sie, ob sie zufällig ins Tal fahren und die beiden haben ein offenes Ohr für unser Problem. Sie nehmen Peter mit und holen gleichzeitig für sich zwei Gasflaschen. Dabei kann Peter ihnen wiederum behilflich sein. Man braucht hier ja das Zauberwort "mobile Küche" um an Gasflaschen zu kommen, wenn man noch kein fertiges Haus hat.
Peter bestellt die notwendige Dichtung, die Morgen um 9.30 Uhr aus Malaga kommen soll. Als er zurück ist, wollen wir essen, doch Lösdaus statten uns einen Besuch ab. Sie fahren Morgen nach Hause. Wir trinken noch ein Glas zusammen. Peter ruft den Taller in Salares an. Der rote Suzuki soll am Donnerstag fertig sein. Wir führen noch weitere Telefone, unter anderem ruft Gundi zurück, die uns zur Not die Erlaubnis zur Benutzung ihres Autos erteilt. Natürlich werden wir es nur brauchen, wenn es nicht anders geht.
Christian aus Competa ruft an. Er fragt, ob wir seine alten Türen immer noch wollen. Natürlich wollen wir, wir wissen nur nicht, wann wir wieder ein Fahrzeug haben!
Dann rufen wir noch Hülsers an. Wir beschliessen das Dach Morgen mit Ziegeln zu bestücken. Dazu will Werner uns Morgen früh holen, ich fahre dann mit ihrem Auto an die Küste, um die Dichtung zu holen, er und Peter legen die Ziegel. Dann ruft auch noch Heiner an, ob wir über Weihnachten die Hunde zu uns nehmen können. Ich wasche noch und dann haben wir hunger. Es gibt Salat und Suppe.
Wetter: schön, warm, klar.
Mittwoch, 3. November 2004: In Amerika ist Georg Bush wieder gewählt worden. Diesmal dauerten die Wahlen nicht ganz so lange, wie vor vier Jahren. Diese Wahlen habe ich mit Curdin die ganze Nacht am Fernseher verfolgt. Eigentlich ist es etwas übertrieben zu sagen die ganze Nacht, denn zwischendurch bin ich immer wieder eingeschlafen. Jedes Mal wenn ich aufgewacht bin, gab es einen neuen Sieger. Zuerst Gore, dann Bush, dann wieder Gore, dann Bush und dann keiner mehr. Am Morgen war ich total gerädert und der neue Präsident stand immer noch nicht fest.
Werner will um 10 Uhr bei uns sein, wir pumpen davor den kleinen Tank leer und waschen Wäsche. Um zehn ruft Werner an. Dumm gelaufen aber bei seinem Suzuki-Jeep (der gleiche wie wir haben) leuchtet eine rote Lampe auf und er will erst nach Sayalonga zum Taller fahren, um den Grund zu erfahren. Etwas später ruft er wieder an - die Lichtmaschine ist kaputt. Auf jeden Fall müssen wir die Arbeit am Dach verschieben, denn Astrid ist mit dem anderen Auto am Flughafen.
Diesmal bin ich genervt und Peter muss mir wieder den Kopf zurecht rücken. Werner kommt gegen 13 Uhr. Er fährt mit Peter an die Küste und es reicht gerade noch, um die Vergaserdichtung abzuholen. Ausserdem kauft er auch noch eine Zylinderkopfdichtung, die zum Glück an Lager ist, einen neuen Zahn- und Keilriemen.
Auf dem Heimweg holen sie den Cousin von Astrid ab, der unser Haus sehen möchte. Wir zeigen ihm unser Haus, trinken ein Gläschen und anschliessend macht sich Peter hinter den Einbau der Verschiedenen Teile. Während Peter weg war, habe ich Tagebuch und Rechnungen geschrieben. Jetzt helfe ich Peter Autoteile putzen. Die alte Zylinderkopfdichtung geht nicht gut ab und wir schrubben und pützeln. Doch es ist dunkel, bevor wir fertig sind.
Wetter: schön, warm.
Donnerstag, 4. November 2004: Wir können heute nicht ins Chi Gong - kein Fahrzeug. Als ich Pierre gestern Abend angerufen habe, meint er, vielleicht holt er uns am Morgen ab. Aber das wäre dann doch etwas übertrieben. Er müsste dafür mindestens eine Stunde früher aufstehen.
Peter repariert am Auto weiter und bald ist es vollbracht. Der Jeep springt wieder an und wir machen eine Probefahrt. Irgend etwas quietscht. Peter schaut noch einmal unter die Motorhaube, kann aber auf die Schnelle nichts entdecken. Wir hoffen jetzt einfach, dass es von alleine aufhört. Wir fahren zu Hanjörg, ich setze ihn dort ab und fahre weiter zum Einkaufen. Langsam herrscht in unserem Kühlschrank gähnende Leere. Peter schneidet Oleander, schiebt den Komposthaufen weiter hinunter und dann fängt es an zu regnen.
Derweil fahre ich zu Lidl, der Jeep quietscht noch immer. Als ich die Einkäufe eingepackt habe und wegfahre, quietscht es nicht mehr, jetzt mühlt es. Komisch, denke ich mir. Ausserdem hat sich noch eine andere Sache eingestellt. Die Temperatur geht nicht mehr nach oben. Zwar sieht man, dass der Zeiger sich ein ganz klein wenig bewegt, doch irgendwie hat das Auto Untertemperatur. Ich kontrolliere einige Male, ob der Motor auch warm ist. Zufriedenstellend, finde ich. Man verbrennt sich zwar keine Finger, aber warm ist es schon. Ich rufe Peter an und teile ihm mit, dass Untertemperatur herrscht und das quietschen jetzt von einem Mühlen abgelöst wurde. Bei ihm fängt es gerade an zu regnen und mein Anruf beunruhigt ihn. Er packt seine Sachen zusammen und geht zu Monika auf einen Kaffee. Dort soll er sowieso noch ein paar Sachen von Manfred abholen. Unter anderem hat Manfred Schuhe die er im Polizeidienst gebraucht hat aussortiert. Als Peter nach Hause geht, regnet es und er zieht die Schuhe an. Bis er zu Hause ist, haben sich die Schuhsolen vom Schuh sauber gelöst.
Ich kaufe derweil noch bei Mercadona und Tabak ein und fahre dann vorsichtig nach Hause. Peter empfängt mich schon ganz nervös. Fast hat er sich sämtliche Fingernägel abgeknabbert, ob ich liegenbleibe. Doch bis die ganzen Einkäufe verstaut sind, ist es dunkel. Er muss bis Morgen warten, um den Fehler zu suchen.
Zum Glück haben die Zwillinge angerufen. Das andere Auto können wir erst Morgen abholen. Ist auch nicht weiter schlimm, wir hätten eh nicht wegfahren können.
Wetter: bedeckt, schöner Regen, ein Mal am Abend kurz und heftig.
Freitag, 5. November 2004: Einmal mehr schraubt Peter am Jeep herum. Wir sind gespannt, was die Ursache des Geräuschs waren und Peter wird fündig. Als er die Schrauben der Abdeckung des Zahnriemens löst, zeigt sich ein unglaubliches Bild. Der neue Zahnriemen ist halb abgerubbelt und ganz feine Plastikfuseln von der Spannspule bedecken die Teile millimeterdick. Endlich kann Peter auch herausfinden, was der Fehler war. Als er den neuen Zahnriemen eingebaut hat, hat er die Spannspule nicht ganz herausgenommen. Dadurch hat er nicht gesehen, dass hinter der Spule eine Nase ist, die am richtigen Ort eingehängt werden muss. Nun war diese Nase nicht eingehängt und die Spule sass zu weit vorne, so dass bei jeder Umdrehung des Zahnriemens nicht nur dieser sondern auch der Plastik auf der Spule abgerubbelt wurde.
Zwischendurch kommen Pawlacks angefahren. Wir trinken einen Kaffee und Wolfgang schaut Peter ein wenig bei der Reparatur zu, während Inge mir beim Abwaschen hilft.
Peter montiert wieder den alten Zahnriemen, der eigentlich gar nicht so schlecht war und die Spule von unserem Ersatzteil-Jeep. Endlich ist er fertig und jetzt läuft alles rund.
Die Probefahrt macht Peter hinauf zu Hanjörg und holt seinen Kärcher. Wir wollen mal probieren, ob die Dusche damit sauber wird. Als Peter mit dem Gerät zurück ist, wirft er den Generator an, schliesst den Kärcher an und... Er geht nicht. Irgendwie scheinen wir zu wenig Druck zu haben. Es kommt nur ein dünner langsamer Strahl heraus. Peter versucht verschiedene Möglichkeiten, doch das Gerät springt nicht richtig an.
Er bringt den Kärcher zurück zu Hanjörg und holt anstelle jenen von Ursula. Auch ein Kärcher aber ein anderes Modell. Nun kriegen wir das Gerät an und ich kann die Dusche abspritzen. Durch den hohen Druck löst sich der ganze Dreck und anschliessend ist die Dusche blitzsauber. Nachdem sie trocken ist, kann ich sie wieder mit Öl einlassen. Nun sind wir zufrieden - die Dusche glänzt wieder.
Kurz vor 18 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Salares um das andere Auto zu holen. Es ist schon dunkel, als wir da sind und nachdem die Rechnung, die überschaubar ist, bezahlt ist, tuckern wir glücklich davon. Endlich haben wir wieder beide Autos flott. Die Scheibe ist ganz, es klappert vorne nichts mehr. Wir sind rund herum zufrieden. Nun hoffe ich, dass der Ärger mit den Autos vorbei ist!
Wetter: bewölkt.
Samstag, 6. November 2004: Ich putze, sauge und räume auf in Wohnung und Bus. Am Montag kommen meine Eltern - da muss es blitzen! Peter schaut noch einmal nach der Quelle und ist irgendwie beunruhigt. Er fährt zu Van den Bushen, um noch einmal über die Quelle zu sprechen, doch es ist niemand zu Hause.
Den Rest des Tages verbringen wir mit Hausputz und aufräumen ums Haus.
Wetter: etwas Wolkig.
Sonntag, 7. November 2004: Ums Haus müssen wir noch einiges wegschaffen und aufräumen. Anschliessend wollen wir zu Hanjörg. Dort stehen einige Arbeiten im Garten an. Wir wollen gerade gehen, da ruft Christian an. Wir schlagen ihm vor, heute Abend zu kommen, doch er hat schon etwas vor. Morgen geht auch nicht, also beschliessen wir, jetzt sofort zu ihm zu fahren. Er ist gerade dabei, den Sand im Filter seines Pools auszutauschen. Der neue Sand liegt zum Teil in aufgeplatzten Beuteln im Haufen, wo auch die Türen liegen. Diesen Haufen müssen wir erst abtragen, bevor wir an die Türen kommen. Nachdem das erledigt, die Türen aufs Dach gebunden und der neue Sand zusammengekehrt ist, genehmigen wir uns ein Bier und dann noch eins. Es wird 16.30 Uhr, bis wir endlich aufbrechen und uns dann entschliessen, doch noch bei Hanjörg vorbei zu schauen. Wir arbeiten bis wir nichts mehr sehen, schneiden den Oleander an der Auffahrt, Peter senst zwischen den Bäumen.
Wetter: schön.
Montag, 8. November 2004: Am Morgen fährt Peter noch einmal zu Van den Bushens. Dort erfährt er, dass sie unseren Schlauch in zwei Tagen abgehängt hätten, weil sie das Wasser jetzt selber brauchen. Ob sie uns das auch mitgeteilt hätten? Nun ja, Peter kommt geknickt zurück. Wir besprechen unsere restlichen Möglichkeiten, an Wasser zu kommen. Am einfachsten wäre im Moment, Winskowskis zu fragen. Die haben uns ja schon erlaubt, im Notfall Wasser zu nehmen. Vielleicht können wir einen Deal machen. Peter will sofort fragen, doch bei Winskowskis ist niemand zu Hause. Zwar sind Ute und Ernst seit ein paar Tagen hier, aber wir sehen sie nur immer vorbeifahren. Zu Hause haben wir sie noch nicht erwischt.
Ich beende meine Aufräumarbeiten, schrubbe den Boden, beziehe die Betten. Gegen 13 Uhr fahren wir mit beiden Autos los zum Flughafen. Allerdings müssen wir in Algarrobo noch tanken und Peter will unbedingt das Auto saugen. Den Jeep lassen wir bei Sebastian stehen. Auf dem Holperweg ist es mit dem roten Suzuki, vier Personen und Gepäck fast nicht möglich zu fahren.
So kommt es, dass wir erst um 14.10 am Flughafen sind. Um 14 Uhr sollte der Flieger planmässig landen, genügend Zeit, denken wir. Wir stellen das Auto ins Parkhaus und gehen zur Halle. Als wir durch die Tür kommen, steht da auch schon meine Mutter - cool und gelassen. Immerhin hat sie gerade den ersten Flug ihres Lebens hinter sich.
Der Flieger hatte eine halbe Stunde Verfrühung und ist schon um halb zwei gelandet. Mein Vater ist nicht zu sehen, er sucht uns im Obergeschoss und kommt bald die Rolltreppe herunter. Nach der Begrüssung gehen wir zum Auto und versuchen, alle Koffer unterzubringen. Das schaffen wir auch knapp. Aber dummerweise haben wir die Hunde dabei. Eigentlich wollten wir sie zu Hause lassen, doch Mo öffnet die Tür mittlerweile in zu kurzer Zeit und oben an der Ecke nach Algarrobo haben sie uns eingeholt. Da wir eh schon zu spät waren, konnten wir sie nicht mehr nach Hause bringen.
Die Hunde machen sich mit meinen Eltern bekannt und finden in meinem Vater sofort einen Freund. Bei meiner Mutter weniger. Sie mag keine Hunde aber natürlich will vor allem Leche sich Streicheleinheiten abholen - wie bei jedem andern auch. Endlich haben wir sämtliche Viecher, Koffern und Menschen ins Auto gestopft und fahren los. Wir nehmen die Küstenstrasse und machen in Torre del Mar an der Promenade einen Halt um Kaffee zu trinken. Anschliessend fahren wir nach Hause. Dort zeigen wir ihnen das ganze Haus und setzen uns anschliessend mit einem Bier auf die Terrasse, wo wir den Sonnenuntergang geniessen.
Danach kocht Peter ein Filet vom Cerdo Iberico, während meine Eltern sich im Schlafzimmer einrichten und ich unsere Sachen in den Bus bringe. Ich war nicht ganz sicher, ob die beiden vielleicht lieber im Bus schlafen. Doch als wir bei der Besichtigung unser altes Bad, in Form von einer Badewanne besichtigen, schlängelt sich darin eine kleine Schlange. Nun ist die Entscheidung gefallen, denn Schlangen mag meine Mutter nicht, schon gar nicht in der Nähe ihrer Schlafgelegenheit. Natürlich erzählt sie am nächsten Morgen auch noch, dass eine grosse Spinne im Schlafzimmer war. In den zwei Jahren, wo wir im Haus schlafen, habe ich noch keine grosse Spinne gesehen. Deswegen haben wir ihr am Abend auch versichert, dass es im Schlafzimmer keine Spinnen gibt.
Wetter: bedeckt, am Abend Nebel.
Dienstag, 9. November 2004: Ich kämpfe mich um 7.30 Uhr aus den Federn. Im Bus ist es nicht besonders gemütlich, denn seit wir vor zwei Jahren den Kühlschrank ausgebaut haben, ist auch die Verbindung zum Ofen gekappt - wir können nicht heizen. Das muss sich ändern!
Meine Eltern kriechen beim Kaffeeduft auch aus den Betten. Wobei sich mein Vater wie immer schwerer tut als meine Mutter, die sowieso nur immer die halbe Nacht schläft, die restliche Zeit liest.
Nach dem Frühstück fahren Peter und ich rüber zu Winskowskis, um wegen dem Wasser zu fragen. Ernst sagt sofort, dass sie ja auch noch den Brunnen im Tal hätten und dass wir Wasser nehmen könnten. Wir besprechen auch noch, was mit ihrem Pool geschehen soll. Dauernd quellen aus dem Haus neue Leute, die beiden sind mit etwa sechs Freunden hier. Kein Wunder, dass sie pausenlos unterwegs waren.
Meine Eltern machen in der Zwischenzeit einen kleinen Spaziergang. Wir sehen sie drüben am Hamburger Hill. Später erzählen sie, sie hätten jemanden von den Zeugen Jehovas getroffen, der sie natürlich mit den üblichen Zeitschriften versorgt hat. Der Mann hat sich nach Häusern in der Umgebung erkundigt und mein Vater hat ihn geistesgegenwärtig in eine Richtung möglichst weit weg von unserem Haus verwiesen. Wir sind jetzt vier Jahre hier und bisher haben wir im Campo noch keinen Zeugen Jehovas getroffen!
Peter fährt zu Franz und Monika, um den Hang fertig zu schneiden. Ich packe Marmelade, Wein und Oliven ein. Wir fahren zusammen erst noch einmal zu Winskowskis, die Morgen schon wieder nach Hause fahren, um ihnen die Sachen zu bringen. Die habe ich nämlich heute Morgen vergessen und immerhin stammen die Früchte für die Marmelade von einem Baum von Ute und Ernst. Danach fahren wir an die Küste nach El Morche. Ich denke, wir machen an der Promenade einen Spaziergang, doch meine Mutter will ans Meer. Also spazieren wir dem Meer entlang. Weit kommen wir allerdings nicht, denn meine Mutter sucht Steine. Ausserdem stellt sie sich gerne so hin, dass ab und zu die wenigen kleinen Wellen sie dazu veranlassen, wegzurennen. Dieses Spiel könnte sie anscheinend stundenlang so fortführen. Sie erinnert mich dabei an Tino. Schon als kleiner Junge habe ich ihn beobachtet, wie er am Wasser sass und einfach nur in die Fluten schaute. Diese Seite meiner Mutter kannte ich noch nicht. Ausserdem beklagt sie sich über die kleinen Wellen. Sie mag am Liebsten möglichst grosse, die so richtig spritzen. Wir genehmigen uns einen Kaffee und fahren dann nach Torre del Mar zu Mercadona. Anschliessend trinken wir einen Sundwoner auf der Terrasse und essen am Abend Raclette.
Wetter: neblig, mal warmer Wind, meistens kalter Wind, biesig.
Mittwoch, 10. November 2004: Heute hat sich Peter bei Heiner verdingt. Er soll beim Betonieren der Auffahrt helfen. Er steht um sieben auf und trinkt den schon am Abend zubereiteten Kaffee, bevor er geht. Ich schlafe bis neuen und wir frühstücken anschliessend gemeinsam. Während meine Eltern danach einen Spaziergang machen, schreibe ich am Tagebuch. Allerdings dauert nur etwa eineinhalb Stunden, bis sie schnaufend wieder kommen. Tja, Spazieren ist hier gleich Wandern. Sie haben es bis zu Waschmaschinen-Fifi geschafft und sind auf dem Rückweg den Berg hinauf ganz schön ins Schwitzen gekommen. Für eine halbe Stunde geniessen wir die Terrasse. Dann kommt Peter ziemlich erschöpft und macht eine Siesta. Ich schmeisse den Computer an und zeige Fotos vom vergangenen Jahr.
Dann stattet uns Cecilio einen Besuch ab. Sicher war er neugierig auf meine Eltern. Natürlich will er irgend etwas mit Peter besprechen und ich rufe ihn. Endlich kommt Peter ziemlich zerknittert und schon fertig in Arbeitskleidung gewandet, bereit zum Wegfahren. Aber Cecilio will keine Mandeln ins Tal bringen sondern er will Plastik für die Kartoffeln legen - unbedingt. Peter kann natürlich nicht nein sagen und verabredet sich am Freitag mit ihm. Morgen muss er noch einmal Heiner helfen.
Dann wird es auch schon wieder dunkel und wir brutzeln uns Apfelküchlein und Pfannkuchen mit Käse. Die Äpfel haben meine Eltern aus der Schweiz mitgebracht. Boskop sind halt schon sehr gut.
Wetter: schön, etwas diesig.
Donnerstag, 11. November 2004: Peter stiehlt sich also wieder am frühen Morgen aus dem Bus. Am Abend war es ziemlich kalt. Vor allem zum Lesen, da fühlen sich sämtliche Hände nach einer halben Stunde wie Eiszapfen an. Doch Peter kann die Heizung noch nicht anschliessen, erst muss die andere Arbeit erledigt werden.
Heute ist der Nachbar von Heiner mit der Auffahrt an der Reihe. Ich fahre derweil am Morgen mit Mami und Papi nach Sayalonga. Dort sehen wir Heiner auf dem Parkplatz im Auto auf den Camion mit Beton warten. Als wir nach zwei Stunden wieder dort sind, fährt gerade der erste LkW vorbei.
Während meine Eltern in Sayalonga einen Spaziergang machen und sich dann im Auto wärmen, gehe ich ins Chi Gong. Es ist heute Morgen saukalt und biesig. Das Jocavi hat später geöffnet, weil ein Stromausfall war. Wir trinken einen Kaffee, bzw. etwas anderes, denn Kaffee gibt es wegen des Stromausfalls nicht.
Wir beschliessen, nicht in die Berg zu fahren. Eigentlich wollte ich mit ihnen zur Fabrica de la Luz fahren, doch es ist einfach ungemütlich kalt. Statt dessen fahren wir zum Markt nach Torre del Mar. Dort gehe ich zuerst zum Arzt, weil mein Ohr immer noch verstopft ist. Dieser Arzt ist schon ein Unikat. Als ich eintrete, hat er gerade eine neue Kassette mit klassischer Musik eingelegt, sagt kein Wort, schüttelt mir die Hand, bewegt sich wie ein Dirigent und schwebt durch das Zimmer. Ich bin halt ein verrückter Arzt, meint er dann. Ich erzähle ihm von meinem verstopften Ohr und während die Musik immer lauter und seine Bewegungen entzückter werden, schaut er in mein Ohr und stellt eine Ohrenentzündung fest. Er verschreibt mir Antibiotika in Form von Tabletten und Tropfen, stellt mir eine Quittung aus, erzählt mir noch ein wenig von seiner Musik und meinen schönen Augen und entlässt mich ohne grosse Worte, dafür mit um so mehr Gesten, die der Musik folgen.
Ich hole in der Apotheke die Medikamente und suche anschliessend meine Eltern. Zuerst kann ich sie nicht finden und rufe von einer Zelle mittendrin auf mein Handy an. Sie sind nur ein paar Meter von mir entfernt. Wir gehen noch ein wenig zwischen den Ständen herum und ich finde eine neue Bauchtasche und eine Geldbörse. Ausserdem kaufen wir herrlich schmeckende Mandarinen.
An der Via Torre-Torre essen wir dann ein Sandwich und ich beginne mit meiner Antibiotika-Kur. Anschliessend kaufen wir im Eroski ein und fahren nach Hause. Peter ist noch nicht da. Er kommt erst um 19 Uhr. Wir brutzeln CordonBleu mit Nudeln und Peter ist wieder total erschöpft.
Wetter: ziemlich schön, kalt, windig.
Freitag, 12. November 2004: Heute geht Peter zu Cecilio und legt mit ihm Plastik. Anschliessend fährt er zu Hanjörg und montiert die Gittertür in der Bodega, bei der wir den Schlüssel nicht gefunden hatten. Er richtet einen umgewehten Baum auf und schneidet die Transparente-Hecke.
Ich fahre derweil mit Mami und Papi zum Hill, um die Pflanzen zu giessen. Ausserdem zeige ich ihnen die Fincas, damit sie einen Eindruck kriegen, wie die alten Häuser so aussehen.
Anschliessend fahren wir nach Sayalonga und bleiben nach der Abzweigung Algarrobo im Staub hängen. Die beiden steigen aus und ich fahre ein Stück zurück. Alleine komme ich den Berg hoch und es kann weiter gehen. In den letzten Tagen sind auf diesem Stück ziemlich viele Camions gefahren. Das hatte natürlich zur Folge, dass in dem steilen Stück die Erde aufgewühlt wurde.
Während ich den Müll entsorge, sucht Papi auf dem Dorfplatz nach einem Briefkasten für seine Postkarten, die ich gestern Abend schreiben durfte. Weil er nicht fündig wird, machen wir die beliebte, enge Sayalonga-Postrunde und werfen die Karten bei der Post ein.
Dann fahren wir über Competa nach Canillas und dann in die Berge zur Fabrica de la luz. Wir machen einen Spaziergang dem Bach entlang, wobei meine Mutter nur mitkommt, als ich ihr versichere, dass es keine wilden Tiere hier gibt. Die Landschaft kommt mir irgendwie verändert vor. Wir waren diesen Sommer nie hier und im letzten Frühjahr haben die vielen Regenfälle einige Veränderungen mit sich gebracht. Zum Beispiel sind die beiden Pinien, unter die wir uns gerne gelegt haben, umgeknickt. Auch die Hänge wirken irgendwie verschoben und man sieht, dass an einigen Terrassen Reparaturen vorgenommen wurden.
Auf dem Spaziergang muss der Bach einige Male überschritten werden und es ist ein wenig sumpfig vom vorhergegangenen Regen. Nach dem Spaziergang fahren wir weiter nach Archez, wo wir das Alberdini-Haus bewundern. Es ist wieder ein Stück gewachsen und sieht ziemlich skurril aus. In Archez am Bach setzen wir uns in einer Kneippe auf die Terrasse und essen eine Kleinigkeit, bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Dann wird es kühl und wir machen uns auf den Heimweg. In Competa machen wir Halt und Papi und ich gehen in die Ferreteria. Dort suchen wir nach Schrauben und Scharnieren, um den Anhänger zu reparieren. Sogar die gewünschten Blecheschrauben können wir auftreiben. Ausserdem brauchen wir einen Leim, mit dem man die Schrauben fixieren kann. Als ich dem Alten den Namen des Leims sage, weiss er nicht, was ich meine und wir müssen mit Gesten zeigen. Meinem Vater fällt sofort auf, dass der Alte nicht lesen kann. Wir haben kürzlich darüber gesprochen, dass die älteren Spanier oft weder schreiben noch lesen können. Mir ist das in diesem Fall gar nicht aufgefallen. Ein paar Tage später ist Peter in der gleichen Ferreteria und als ich ihm den Eindruck von meinem Vater mitteile, kommt er ins Grübeln. Auch ihm ist nichts aufgefallen. Wir haben uns schon zu sehr an die Sitten hier gewöhnt. Der Alte und sein Sohn haben ein ausgeklügeltes System zu kommunizieren. Denn der Vater verkauft zwar, kann aber nicht rechnen. Ausserdem haben sie keine Kasse. So ruft der Vater dem Sohn die Preise zu und dieser schreibt sie auf oder rechnet sie im Kopf zusammen.
Zu Hause kochen wir uns Käsenudeln und dazu brauche ich ein Kilogramm Nudeln, die fast aufgegessen werden. Meine Mutter staunt, wieviel Peter essen kann. Ich habe von den Antibiotikatabletten Durchfall.
Nach dem Essen soll ich wieder Postkarten schreiben. Ich, die ich so ungern Postkarten schreibe. Anschliessend will ich die neusten Neuigkeiten von den Adressaten hören.
Wetter: schön, ein paar dicke Wolken, kühl.
Samstag, 13. November 2004: Nach dem Frühstück kommen Ferdl und Traudl, um sich zu verabschieden. Wir plaudern bis 12 Uhr. Traudl will die zerknitterten Küchenvorhänge mit nach Hause nehmen und mit ihrem Industrieeisen bügeln. Doch Peter findet die Idee blöde. Diese Vorhänge würden nicht nach Deutschland exportiert. Meine Mutter will versuchen, sie zu bügeln.
Wir wollen heute die Bermejales-Runde machen und fahren los. Wie üblich über den Vinuela-See, Venta de Zafaraya und trinken Kaffee im Restaurant am Ende der Hochebene. Anschliessend nehmen Peter und Papi ein Bad in den heissen Quellen und wir fahren zum Bermejales-See und über die Passstrasse nach Almunecar. Dort machen wir einen Strandspaziergang, kriegen einen Rüffel wegen der freilaufenden Hunde und nehmen bei Sonnenuntergang einen Aperitif. Ich esse ein Apfelküchlein, die es dort am Strand gibt. Zum Glück, denn es dauert, bis wir was zu Beissen kriegen. Geplant war, im Cero Gordo im Restaurant mit dem schönen Blick zu essen, doch dieses hat geschlossen. Um wieder auf die richtige Strasse zu kommen muss man noch einmal Richtung Almunecar und durch den Tunnel fahren. Dann wollen wir in Algarrobo Costa im Buffet Libre essen, doch die haben Betriebsferien. Also wollen wir das Morisco in Sayalonga beehren, doch dort ist eine geschlossene Gesellschaft. Nun fahren wir nach Hause und kochen eine Suppe!
Wetter: schön, nachts kühl.
Blick vom höchsten Punkt unserer Bermejales-Rundreise über die Berge bis zum Meer.
Sonntag, 14. November 2004: Nach dem Frühstück fahren wir nach Nerja zum Markt. Heute kaufen wir gar nichts und fahren anschliessend zu den Höhlen, die Mami und Papi besichtigen. Wir warten im Restaurant. Dann fahren wir in Maro runter zum Strand. Wir hoffen, dort eine schöne Strandkneippe zu finden. Doch es hat alles geschlossen. Wir fahren nach Nerja, wo wir am Burriana-Strand ein schönes Restaurant finden. Es ist zwar Sonntag und einiges los, doch wir haben Glück. Heute ist es sogar warm genug, um draussen zu sitzen. Anschliessend machen wir einen kurzen Spaziergang durch Nerja, schauen uns den Balcon de Europa an und fahren dann weiter nach Torrox, wo wir uns an der Promenade Eis und Kuchen gönnen. Anschliessend ist es zwar schon dunkel, aber Mami muss doch noch einmal nach den Wellen schauen. Dann fahren wir nach Hause. Mo und Leche begrüssen uns am Hill. Das ungestüme Verhalten kennen meine Eltern nicht und es gibt ein gequietsche im Auto, als die Hunde wie verrückt herumtollen. Dann rennen sie vor dem Auto her und meine Eltern lachen sich kaputt.
Das neue System, wie wir die Hunde zu Hause lassen, hat heute Morgen nicht richtig funktioniert. Zwei Kanister, einer voll vor der Hundetür, der andere leer, dazwischen ein Schlauch. Doch Peter hat einen ziemlich dicken Schlauch gelegt und der Kanister war zu schnell leer. Dann drückt Mo ihn weg und sie können raus. Beim ersten Mal haben sie uns am Hill eingeholt. Der zweite Versuch mit einem dünneren Schlauch hat dann funktioniert.
Wir brauchen heute nichts mehr zu essen und plaudern noch bei einem Glas Wein.
Wetter: schön, nachts kühl.
Montag, 15. November 2004: Heute wollen wir nach Granada fahren. Wir stehen um 6.30 Uhr auf, geplant war 6.00 Uhr. Um 7.30 Uhr fahren wir los, wiederum ohne die Hunde. Wir wollen heute mal den Weg über Malaga und die Autobahn ausprobieren, merken aber schnell, dass um dieses Uhrzeit auf der Autobahn viel los ist. Wir stecken im Staut. Gegen 10.30 Uhr sind wir dann in Granada. Es ist ziemlich kalt. Während wir uns die Alhambra anschauen, sehen wir an schattigen Lagen Rauhreif. Trotzdem gibt es Leute, die barfuss und ärmellos herumlaufen. Im Generalife bauen sie die Arena um und mann kann nicht alles anschauen. Ausserdem scheinen dort die Gärtner kein besonders gutes Auge zu haben. Als wir zum ersten Mal hier waren, waren die Gärten schöner. Nachdem wir uns die Füsse wund gelaufen haben, zwischendurch gab es nur einen Kaffee aus dem Automaten zum Aufwärmen, haben wir hunger. Auf dem Weg zur Autobahn sehen wir ein Schild "Buffet Libre". Zuerst fahren wir drei Mal um den Block, bis wir die richtige Einfahrt finden, dann gehen wir drei Mal herum, um den richtigen Eingang zum Restaurant zu finden. Na ja, das Essen war nicht schlecht aber auch nicht besonders gut. Ausser der Nachttisch, Banane mit Joghurt, das hat ausgezeichnet geschmeckt.
Dann nehmen wir den Heimweg unter die Räder, diesmal über Motril. Diese Strecke ist eindeutig kürzer. Im Vivero in Torrox machen wir noch einen kurzen Halt, finden aber weder für uns, noch die Pflanzen für Hanjörg. Dann decken wir uns noch mit Lebensmitteln ein und tanken, bevor wir nach Hause fahren. Heute geht es nicht so geschmiert und ich schramme zwei Mal die Strasse. Peter und Papi wollen aussteigen und zu Fuss nach Hause gehen. Wir sind bei der Abzweigung zum Panorama-Weg. Wenn sie denn wollen! Mami und ich fahren nach Hause und hören uns anschliessend an, dass Papi sich fast verlaufen hätte. Ts, ts.
Ich habe Kopfschmerzen und bin um 22 Uhr im Bett.
Wetter: schön, kühl, nachts 10,7°.
Dienstag, 16. November 2004: Wir schlafen alle bis zehn Uhr. Ausser Mami natürlich, die hat nach eigenen Angaben kein Auge zugetan. Als ich um zehn Uhr ins Haus komme, schnarcht sie noch.
Wir frühstücken und machen uns dann ausgehfein. Wir sind heute bei Franz und Monika zum Essen eingeladen. Den Weg nehmen wir zu Fuss unter die Füsse, bzw. Mami und Papi gehen etwas eher und nehmen die Strasse, Peter und ich nehmen den Quer-Feld-Ein-Weg. Bei Monika sitzen wir auf der Terrasse und geniessen erst einen Aperitif, bevor das Essen serviert wird. Dann zeigt Monika das Haus und die Iglesia. Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag. Irgendwann kommt Regine. Sie fragt, ob Eutra gegen Verbrennungen nützlich wäre. Nach einigem Bohren erzählt sie, was ihr passiert ist. Sie hat mit dem Dampfkochtopf hantiert und am Ventil herumgeschraubt, als noch Dampf im Topf war. Das Ventil ist davon geflogen, ihr genau auf die eine Brust. Franz holt ihr ein Blatt Aloe Vera - das wird helfen.
Kurz vor Sonnenuntergang machen wir uns auf den Heimweg. Man kann Afrika sehen. Peter ist mit Mo und Leche schon die Abkürzung gegangen, weil die Hunde von Tornero vor der Auffahrt stehen. Nun ist es auch bei Mami vorbei. Sie wagt es nicht, an den Hunden vorbei zu gehen und will auch lieber die Abkürzung gehen. Zuerst geht es ja ganz gut, doch dann wird der weg ziemlich steil, bzw. es ist gar kein Weg mehr da. Peter klettert wieder zu uns und schleppt Mami wieder den Berg hinauf, während ich hinunter steige und das Auto hole um sie bei Tornero abzuholen.
Wetter: schön.
Mittwoch, 17. November 2004: Wir schlafen aus, frühstücken und anschliessend wasche ich die Vorhänge, die meine Mutter anschliessend bügelt. Sie werden wunderbar glatt!
Peter und Papi schliessen die Heizung im Bus wieder an und reparieren gleichzeitig den zweiten kleinen Kühlschrank.
Mami und ich betätigen uns im Garten. Während sie die Umgebung recht, rode ich zwischen den Pflanzen unterhalb der Kläranlage.
Am Abend mache ich Chnöpfli, 1 kg versteht sich.
Wetter: schön, nachts kühl.
Donnerstag, 18. November 2004: Wir fahren alle nach Sayalonga, Mami und Papi machen einen Spaziergang, wir gehen ins Chi Gong. Heute ist es zum Glück nicht mehr so kalt, wie vor einer Woche. Wir treffen uns bei der Post, weil Papi wieder viele Postkarten zu verschicken hat. Anschliessend trinken wir im Jocavi einen Kaffee und fahren dann zu Eulenbergs, wo wir die Pflanzen giessen müssen. Wir wollen heute meinen Eltern ein paar von den Häusern zeigen, die wir betreuen. Bei Eulenbergs haben wir schon ein Problem, denn kurz vor ihrer Einfahrt wird die Strasse betoniert. Wir müssen das Auto vorher stehen lassen und zu Fuss über den frisch gegossenen Beton gehen. Die grösste Strecke können wir am Rand entlang gehen, doch dann kommt ein Abflusskanal, wo es zu steil ist. Ich suche zwei grosse Steine, damit wir darüber hüpfen können. Nachdem die Pflanzen gegossen sind, müssen wir den gleichen Weg wieder zurück gehen.
Wir fahren weiter auf den Rabita, wo Peter die Bewässerung ausschaltet und eine Kontrollrunde macht. Währenddessen zeige ich das Haus und die Umgebung. Zum Schluss fahren wir zu Afemanns. Dieses Haus gefällt meiner Mutter natürlich am besten. Im Gegensatz zu meinem Vater, der mehr meinen Geschmack hat.
Anschliessend fahren wir nach Hause, trinken einen Kaffee. Danach reparieren Peter und Papi den Anhänger. Mami flickt unsere beschädigten Kleider, ich rode weiter im Garten.
Den Männern muss ich zwischendurch einen Rüffel erteilen, weil sie am Anhänger alles falsch machen. Die Schrauben lassen sie einfach raus schauen. Also, so geht das nicht, da bleibt man ja dauernd hängen!
Am Abend wärmen wir uns die übrigen Chnöpfli.
Endlich können wir den Bus heizen und beim Lesen werden die Finger nicht mehr kalt!
Wetter: schön.
Freitag, 19. November 2004: Peter holt am Morgen zwei Mal Mist bei Bogdan und bekommt dafür auch noch zehn Euro. Wir anderen schauen uns den zweiten Teil der Fotos am Computer an.
Anschliessend fahren wir alle zusammen nach Torre del Mar zum Campingplatz, den wir meinen Eltern zeigen wollen. Möglicherweise kommen sie mal mit dem Wohnwagen.
Auf der Promenade in Torre del Mar machen wir dann einen Spaziergang. Wir haben heute die Hunde dabei und Peter will, dass wir sie an die Leine nehmen. Dann gibt es ein Missverständnis. Ich gehe mit den Hunden auf der Promenade, Mami Papi und Peter gehen entlang des Meeres. Doch Peter geht nicht mit, er ist beleidigt und schmollt im Auto. Als meine Eltern vom Meer auf die Promenade kommen und keiner weiss, wo Peter ist, geht mein Vater zurück und holt ihn. Wir trinken einen Kaffee und ich mache den Vorschlag, rüber zum El Patio in Algarrobo Costa zu spazieren. Peter würde mit den Hunden erst im Mercadona einkaufen und dann mit dem Auto hinfahren. Doch Papi will Peter Gesellschaft leisten und Mami und ich gehen zu Fuss.
Als wir am Hafen von Caleta sind, muss Mami unbedingt auf die Toilette. Zum Glück haben wir ein paar Euro eingesteckt und trinken in der Hafenkneippe einen Kaffee.
Kurz vor Algarrobo Costa kommen uns Peter und Papi entgegen. Das Patio ist wegen Umbauarbeiten geschlossen. OK, dann versuchen wir es noch einmal im Morisco in Sayalonga. Heute haben wir Glück und bekommen etwas zu essen. Es ist kühl und der Kamin wird eingeheizt.
Peter und Papi essen einen Pulpo, der auf einem Holzbrettchen serviert wird. Als wir zu Hause sind, ist ihm schlecht und er nimmt ein paar Kohletabletten.
Wetter: schön, warm, nachts kühl.
Samstag, 20. November 2004: Wir schlafen aus und frühstücken dann. Anschliessend machen wir eine Hausbegehung und wollen von meinen Eltern ihre Meinung zum Standort des Whirlpools. Erst wollten wir ihn unter die Olive auf der Garage bauen, doch irgendwie scheint uns dieser Standort nicht mehr so gut. Gemeinsam kommen wir zum Schluss, dass der Platz etwas neben dem zweiten Eingang sich besser eignet. Mami wollte erst ihren Senf nicht bekannt geben und wollte sich mit Abwaschen beschäftigen. Kurzerhand habe ich sie einfach mitgeschleppt. Manchmal ist es einfach gut, wenn man seine Ideen mit einigen Leuten bespricht. So kommen noch mehr Ideen zusammen und irgendwann findet man dann den besten Weg. Auch oben im Haus schauen wir uns um und erklären noch einmal genau, wie wir was geplant haben.
Bestärkt mit der Gewissheit, nun den richtigen Platz für den Whirlpool gefunden zu haben, machen sich Mami, Papi und Peter auf den Weg nach Nerja. Ich brauch bald wieder Steine vom Strand und Mami ist ja gerne am Meer und sucht Steine. Ich selber bleibe zu Hause, bin etwas schlapp und lese im Bus, bevor ich einschlafe.
Als ich zum Haus hochgehe, sind die anderen schon zurück. Sie haben es nicht gewagt, mit dem Auto an den Strand zu fahren, das ist seit fast zwei Jahren verboten. Peter und Papi sind runter spaziert und haben am Strand Gemsen gesehen. Ausserdem war die Polizei da. Der Weg zurück bringt Papi ganz schön ausser Puste. Mami ist nur ein Stück spaziert. Ihr sind die Wege hier zu steil, wegen ihrer Gelenke. Aber Steine haben sie natürlich nicht mitgebracht. Wir werden uns einen anderen Strand suchen müssen.
Auf dem Heimweg haben sie dann noch Muscheln und Shrimps eingekauft, die Peter am Abend brutzelt.
Wetter: schön, wolkig, warm, nachts etwas wärmer.
Sonntag, 21. November 2004: Heute wollen wir nach Malaga fahren. Wir lassen die Hunde zu Hause und Papi will unbedingt vorher in eine Kirche. Ihn interessieren die Gepflogenheiten der spanischen Katholiken. Wir machen in Lagos einen Halt und erfahren, dass erst um elf Uhr eine Messe ist. Also fahren wir weiter nach Torre del Mar. Dort ist die Messe auch um elf aber hier können wir anderen in einer Kneippe bei einem Kaffee warten. Das machen wir auch und Papi kommt gegen 11.45 Uhr zurück. Im Bazar nebenan kaufen wir ein paar Kleinigkeiten und fahren dann entlang der Küste nach Malaga. Dort finden wir einen Parkplatz entlang des Parks und besichtigen zuerst die Alcazaba. Anschliessend spazieren wir durch die Stadt bis zum Picasso-Museeum, das wir uns anschauen. Jetzt haben wir durst und wollen in die Bodega mit den vielen Fässern, doch sie ist geschlossen. Deswegen beschliessen wir irgendwo am Strand einen Kaffee zu trinken. Wir spazieren zurück zum Auto und fahren nach El Palo. Es ist Sonntag und wie üblich einiges los. Hier fällt mir auf, dass das Durchschnittsalter tiefer ist, als bei uns in der Umgebung. Der Kellner ist ebenfalls jung und einer von der Sorte, die fast die Hosen verlieren. Wir amüsieren uns köstlich.
Dann wollen wir bei Martha essen. Wir fahren also noch ein Stück die Küste entlang und sind gegen 19 Uhr da. Es heisst, wir müssten noch etwas warten und nehmen an der Bar einen Aperitif. Gegen 20 Uhr können wir dann endlich an einen Tisch und bestellen. Das essen ist gut und als wir nach Hause kommen, begrüssen uns die Hunde wieder in ihrer total ungestümen Art, bevor sie das letzte Stück nach Hause vor dem Auto rennen.
Wetter: bedeckt, angenehme Temperaturen.
Montag, 22. November 2004: Und schon sind die zwei Wochen um. Nach dem Aufstehen packen Mami und Papi ihre Koffern. Wir versorgen sie noch mit Wein, Oliven und Marmelade und frühstücken anschliessend. Um 11.45 Uhr fahren wir wieder mit beiden Autos los. Ich mit Mami im roten, Peter und Papi im Jeep. Den Jeep lassen wir bei der Tankstelle stehen und fahren mit dem roten Suzuki zum Flughafen. Gegen 13 Uhr sind wir dort, sie checken ein und wir haben noch Zeit für einen Kaffee. Dann, um 14 Uhr, grosse Verabschiedung, Heul, Schluchz und wir sind wieder allein. Doch es bleiben die Erinnerungen an zwei wunderschöne Wochen, die ich so entspannt nicht erwartet habe. Mit Verwunderung und Freude haben Peter und ich gesehen, dass es sogar meiner Mutter hier gefällt. Mein Vater war ja vor fast vier Jahren schon einmal hier. Am meisten erstaunt hat mich, als Mami am Schluss sagte, so vier Wochen würde sie es hier schon aushalten. Na ja, in den zwei Wochen haben wir schon ein paar Kilometer gemacht und ich bin froh, dass ich nicht immer so viel herumdüsen muss. Aber es ist halt eben auch irgendwie eine Erholung, die Sehenswürdigkeiten zu sehen und anderen zu zeigen.
Wir haben bei unserem letzten Besuch am Flughafen auf dem Heimweg einen neuen Baumarkt gesehen, den wir uns jetzt noch ansehen wollen. Leroy Merlin ist ganz nah am Flughafen und lässt wegen seiner Grösse auf einiges hoffen. Wir laufen und fast Plattfüsse in dem riesigen Geschäft, dass wirklich fast keine Wünsche offen lässt. Wir kaufen eine Stehlampe und einige Kleinigkeiten und fahren dann weiter zu A1. Es ist schon 17.30 Uhr, das Geschäft schliesst um 18 Uhr, da ruft Claudia an. Sie weiss nicht, wann Mami und Papi landen. Eigentlich gerade in diesen Minuten, teile ich ihr mit, und düse dann Peter hinterher, der schon im Geschäft ist. Wir finden Bignonien Venusta und einige andere Pflanzen für Hanjörg und schauen anschliessend noch bei Eroski vorbei. Dort habe ich eine Motorsense gesehen, die wir uns näher anschauen wollen. Das Modell ist aber nur mit dem Faden und nicht mit einem Messer ausgestattet und kommt also für uns nicht in Frage. Uns tun die Füsse weh und im Eroski laufen wir drei Mal im Kreis, bis wir unsere fünf Lebensmittel gefunden haben. Als wir keine Pizza wie bei Mercadona finden, meint Peter sarkastisch, er wolle ein T-Shirt mit der Aufschrift "I love Mercadona". Um 20 Uhr sind wir zu Hause, uff. Gegen 22 Uhr ruft Papi an, dass sie wieder eine halbe Stunde zu früh gelandet sind. Nadin teilt noch mit, dass sie möglicherweise mit Tino am 25. Dezember kommt. Wenn das mal gut geht, wenn die beiden Streithähne zusammen auftauchen. Aber sie müssen ja selber wissen, ob sie ihren knapp bemessenen Urlaub gemeinsam verbringen wollen.
Kaum sind wir zu Hause wird Peter komisch. Irgendwie nervig. Der Fernseher nervt ihn, ich nerve ihn. Er nimmt sein Buch und geht runter zum Bus und liest. Ich beschäftige mich mit dem Modell der Alhambra. Als wir in Granada waren habe ich zwei Bastelbögen gekauft.
Wetter: bewölkt.
Kurz vor der Abfahrt zum Flughafen auf unserer Terrasse.
Dienstag, 23. November 2004: Peter hat im Bus geschlafen und ist schon früh auf. Nach dem Kaffee muss ich mal wieder Pflanzen giessen und rode dann unterhalb der Kläranlage weiter. Irgendwie ist das Arbeiten im Garten oder am Haus bauen alleine ziemlich langweilig. Also werfe ich die Hacke beiseite und wasche statt dessen unsere Wäsche. Peter ist mit dem Anhänger zu Manolo gefahren, um Ziegenmist für Sybille zu holen. Das muss jetzt sein, denn wenn es das erste Mal richtig regnet, kann man nicht mehr durch das Bachbett fahren. Als er den Mist bei Sybille ablädt, sieht er Ölis in ihrem Haus. Huch, warum sind die schon hier! Wir haben doch das Haus überhaupt nicht geputzt! Er plaudert ein wenige mit ihnen und fährt dann weiter zu Monika und Franz, wo er auf dem Dach der Iglesia ein paar Ziegel neu befestigt und mit Franz ein Stromkabel für seine Aussenbeleuchtung verlegt.
Ich höre plötzlich ein Auto heranfahren und falle fast in Ohnmacht, als ich Axel darin erkenne. Was machen die denn hier. Das Haus ist doch gar nicht geputzt! In ihrer letzten Mail hat Doris zwar geschrieben, dass sie Ende November kommen wollen, doch ein genaues Datum stand nicht drin. Das ist jetzt aber peinlich. Aber passiert ist halt passiert. Axel erzählt, dass es schon etwas komisch war, als sie am Sonntag Abend das Haus betraten und gesehen haben, dass jemand in ihrem Bett geschlafen hat. Wir trinken zusammen einen Kaffee und Peter kommt auch bald.
Nachdem Axel gegangen ist, roden wir bei der Kläranlage gemeinsam weiter und fahren dann rüber zum Hill, wo wir sämtliche Pflanzen giessen. Anschliessend setze ich mich wieder hinter meine Bastelarbeit. Der erste Bastelbogen, den ich mir vorgenommen habe, stellt die gesamte Alhambra dar. Aber die Teile zum Ausschneiden und die Häuschen sind so winzig, dass man beinahe eine Lupe braucht.
Wetter: wenige Wolken, v.a. am Rabita, warm.
Mittwoch, 24. November 2004: Heute muss ich aufstehen und Kaffee machen und anschliessend fährt Peter zu Hanjörg. Christoph ruft an. Er und seine Frau wohnen im Haus von Hannes und nun geht das warme Wasser nicht. Ich rufe Peter an, damit er bei ihnen vorbei schaut, doch der ist sowieso schon wieder auf dem Heimweg, weil er die Pflanzen für Hanjörg vergessen hat. Nachdem er die vergessenen Sachen eingeladen hat, schaut er bei Christoph vorbei und behebt das Problem. Bei Hanjörg schneidet er Palmen und schreddert sie anschliessend. Dann pflanzt er die blauen Blümchen, den Kriechrosmarin und die beiden Bignonien Venusta ein. Bei Peter Rademacher hält er ein Schwätzchen, trifft anschliessend noch Bernd und Heike und kommt dann nach Hause.
Ich werfe den Generator an, fülle die Waschmaschine und mische mir eine Maschine Sand-Kalk-Gemisch zum Verputzen der Garage bei der Treppe. Nachdem ich die zweite Maschine fast verarbeitet habe, statten mir Bernd und Heike einen Besuch ab und wir trinken auf der Terrasse einen Kaffee. Anschliessend verbrauche ich noch mein Material, streiche mit Kalk, hänge die Wäsche an die Leine und fülle eine zweite Maschine. Nachdem auch die Pflanzen mit Wasser versorgt sind, rufe ich meinen Feierabend aus, dusche und bastle an der Alhambra weiter.
Als Peter zurück ist, schieben wir eine Lasagne in den Ofen.
Wetter: schön, warm.
Donnerstag, 25. November 2004: Nach dem Kaffee fahren wir mit beiden Autos zum Chi Gong. Auf dem Weg nach Sayalonga sehe ich kurz nach der Abzweigung nach Algarrobo eine Mischmaschine in der Strasse stehen. Sie muss gerade den Standort wechseln und lässt mich vorbei. Peter hat weniger Glück, er ist zwei Minuten hinter mir und entschliesst sich, den Weg über Algarrobo zu fahren. Nach dem Chi Gong holen wir die Post und trinken einen Kaffee im Jocavi. Heute versammelt sich mal wieder der halbe Campo in Sayalonga. Ölis kommen des Weges, Sybille und Werner.
Anschliessend fahre ich zu Eulenbergs und putze das Haus, während Peter auf den Rabita fährt, um Unkräuter tot zu spritzen. Anschliessend schneidet und schreddert er Transparente bei Ursula.
Von Sybille habe ich den Schlüssel von Dabelsteins bekommen, den Franz und Monika brauchen. Auf dem Heimweg bringe ich den Schlüssel vorbei und trinke mit Monika und Peter Klingenstein einen Kaffee. Ausserdem kommen auch noch Christoph und seine Frau vorbei. Ich will noch bei Manfred vorbei schauen, um mit ihm die Telefongeschichte zu erläutern. Die Gemeinde hat vor einiger Zeit eine Unterschriftenaktion gestartet wegen der schlechten Bestückung des Campos mit Telefonen. Das Schreiben an Telefonica hatte die Wirkung, dass eine Firma sich gemeldet hat, die Internetanschlüsse anbietet, bei denen man keinen Festnetzanschluss braucht. Für 39 Euro im Monat hätte man 24 Stunden eine 256/256 KBit Breitband-Verbindung. Manfred und ich wollen uns darum kümmern. Doch leider weiss auf der Gemeinde keiner Bescheid und Manfred fährt gerade weg.
Ich fahre nach Hause und es begegnet mir die Nachbarin von Monika mit ihrem grossen weissen Hund. Natürlich kläffen Mo und Leche etwas und plötzlich sehe ich, dass der Hund hinter uns her rennt. Der arme Kerl möchte so gerne mit Mo und Leche spielen, wird aber immer an der Leine festgehalten. Die Engländerin spricht nie ein Wort und ist nur einen Kopf grösser als ihr Hund. Aber ich kann jetzt nicht anhalten und sehe im Rückspiegel, dass der Hund auf seine Leine getreten und es ihn überschlagen hat. Hoffentlich ist ihm nichts passiert.
Peter kommt so gegen 19 Uhr nach Hause, er wollte unbedingt noch die Transparente bei Ursula fertig schneiden und schreddern. Um 20 Uhr tuckert Manolo mit seinem Moped heran und fragt, ob Peter am Samstag helfen kann, Mist zu schaufeln.
Wetter: wolkig, etwas Wind.
Freitag, 26. November 2004: Nach dem Kaffee legen wir das Netz unter die Olive. Heute ist Vollmond und bis zum Novembervollmond sollte man die Oliven zum Einlegen ernten. Während ich Oliven ernte, fährt Peter zu Werner, um endlich die Ziegel auf das kleine Dach zu legen.
Allerdings werfe ich erst den Computer an und sehe mir die Seiten von Avi-Andalucia, der Firma an, die das schnelle Internet anbietet. Leider finde ich nicht viele Fragen beantwortet und schicke eine Mail auf deutsch, wo ich sämtliche Fragen formuliere. Anschliessend ernte ich sämtliche Oliven, zu denen ich hinaufkomme. Auf dem Weg zu Hülsers mache ich einen Halt bei Manfred und informiere ihn über die Internetseiten. Wir wollen erst mal Abwarten, ob eine Antwort kommt.
Peter ist mir Werner erst mal nach Competa gefahren, um Ziegel zu kaufen. Werner hat kein Geld dabei und auch Peter nicht genug und sie müssen noch einmal nach Hause fahren. Kaum haben sie angefangen stellt sich heraus, dass zu wenig Beton da ist. Ts, ts, ts. Sie fahren nach Algarrobo, doch das Geschäft ist schon um 13.30 Uhr zu. Deswegen müssen sie schnell nach Torre del Mar fahren und kriegen das Gewünschte kurz vor Ladenschluss.
Als ich bei Hülsers eintreffe, sind die beiden gerade zurück. Ich helfe etwas bei den Feinarbeiten und versuche anschliessend, mit Werners Computer ins Internet zu kommen, damit er mindestens Mails abrufen kann. Wie üblich stellen sich diverse Probleme. Erst nachdem ich meinen Computer zu Hilfe nehme, bemerke ich, dass das Telefonkabel nicht immer funktioniert. Endlich bekomme ich mit meinem Computer eine Verbindung und später klappt es auch mit der Maschine von Werner. Doch dann gibt es ein weiteres Problem. Womöglich ist die Version von Werners Explorer zu neu oder die Verbindung zu langsam. Sie zeigt nichts an. Ich beschliesse meine Versuche und wir hoffen, dass es bald mit Avi-Andalucia klappt.
Dafür gibt es anschliessend ein feines Chili con Carne und anschliessend Eis und Zitronencreme, miam, miam. Gegen 21 Uhr machen wir uns auf den Heimweg. Zu Hause bastle ich noch ein wenig an der Alhambra, während Peter schon ins Bett geht.
Wetter: wolkig.
Samstag, 27. November 2004: Kurz vor neun Uhr fährt Peter zu Manolo zum Mist schaufeln. Anschliessend plaudert er mit seinen Eltern und erfährt, dass sie Solarplatten haben, die sie bald nicht mehr brauchen. Auf dem Heimweg plaudert er noch mit Cecilio.
Ich lasse es heute langsam angehen, schlafe aus und lese anschliessend. Peter ist um 11.30 Uhr zurück. Nun ernten wir die restlichen Oliven und machen uns dann ans sortieren. Es sind schon einige schwarze darunter und das Sortieren ist Mühsam. Erst haben wir es uns auf der Garage gemütlich gemacht, doch bald wird es zu kalt und wir ziehen ins Haus um. Mit fünf Kisten zum Sortieren stellen wir das Zimmer voll, dann kommen Ölis zum Kaffee. Anschliessend sortieren wir weiter und legen die Oliven in Salzlake.
Wetter: Sonne, Wolken, kühl.
Sonntag, 28. November 2004: Heute mauern wir an der Mauer auf der Garage. Peter mischt Beton an und legt die Steine, ich fülle die Zwischenräume. Zwischendurch fahre ich nach Sayalonga, weil wir keinen Tabak mehr haben. Dort kaufe ich zwei Schachteln Zigaretten, fahre weiter nach Algarrobo zum Tanken und wasche auch noch das Auto. Dann fahre ich zurück und wir arbeiten weiter bis es dunkel wird. Die Mauer ist nicht ganz fertig geworden aber wir sind doch ein ganz schönes Stück weit gekommen. Ausserdem gefällt uns der Schwung der Mauer. Das wird eine Pergola mit Ecken und Kanten. Wie einst die Rundhölzer liegen werden, wissen die Götter.
Wetter: Sonne, Wolken, kühl.
Die Pergolamauer auf der Garage nimmt Formen an.
Montag, 29. November 2004: Endlich muss ich mich mal wieder ums Tagebuch kümmern. Ich bin ziemlich im Rückstand und schreibe erst mal den August zu Ende. Anschliessend komme ich bis zum zehnten September bis ich genug habe. Aber es sind ja auch noch viele Bilder zu bearbeiten. Ausserdem möchte ich vom Jahr 2004 wieder eine CD machen.
Peter fährt zuerst nach El Morche und hält Ausschau nach einer Olivenpresse. Dort haben sie eine für 600 Euro, zu teuer für uns. Er bringt das Rad vom Moped zu Michelin, doch dort lassen sie ihn lange warten. Er lässt das Rad da, fährt nach Velez und kauft Dachpappe fürs Garagendach, Tabak und kauft bei Mercadona ein. Auf dem Heimweg will er den reparierten Reifen holen, doch der ist noch nicht fertig. Er nimmt ihn wieder mit und fährt nach Competa. In der Ferreteria entdeckt er eine Olivenpresse für 150 Euro und kauft sie. Dann kommt er nach Hause und präsentiert mir stolz seinen Einkauf. Natürlich müssen wir sofort ausprobieren, ob sie auch funktioniert. wir haben ja die schwarzen Oliven aussortiert - etwa eine halbe Kiste voll. Peter lässt die Oliven erst durch den Schredder und wir füllen sie anschliessend in die Presse. Als endlich Flüssigkeit aus der Presse tropft, ist diese ziemlich dickflüssig. Irgend etwas müssen wir verändern. Peter vermutet, dass Wasser dazugegeben wird. Hätten wir doch einen guten Internetanschluss, dann könnte ich mich kurz informieren. Aber wir werden das schon noch herausfinden.
Peter kocht eine Kürbissuppe, die ziemlich süss schmeckt.
Wetter: bedeckt, in Sayalonga ein paar Tropfen Regen.
Die ersten Tropfen aus unserer neuen Olivenpresse.
Dienstag, 30. November 2004: Heute fahren wir nach dem Kaffee zu Günter. Als ich den Fernseher kontrolliere ist mal wieder kein Bild da und Peter muss erst das reparieren, indem er die Schüssel neu befestigt. Sie wird natürlich vom Wind arg gebeutelt. Anschliessend hängen wir verschiedene Bilder auf und sehen auf dem Heimweg von weitem Roland bei uns vorbei fahren. Später kommt er mit einem Freund auf einen Sprung bei uns vorbei und wir machen eine Hausbesichtigung. Wir rhabarbern ein wenig und nachdem sie gegangen sind, verlegt sich Peter Licht in die Garage. Ich arbeite an den Bildern weiter. Später mache ich Pfannkuchen mit Käse.
Wetter: Nieselregen.
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