Chinela de Laurin
Dezember 2004
Mittwoch, 1. Dezember 2004: Peter steht auf und macht Kaffee. Als erstes wirft er den Generator an, weil der Tank unten voll ist. Es regnet heftig. Er geht in die Nässe, pickelt den Graben bei der Auffahrt frei, die Garage braucht einen Abfluss. Danach ist er klitschnass und duscht. Anschliessend will er einen Schalter fürs Licht in der Garage montieren und erwischt einen defekten. Ich bearbeite Bilder und brenne sie auf CD. Es schüttet. Doch plötzlich ist es schön und die Wolken sind verschwunden.
Cecilio kommt. Heute wollen er und Peter mit den Mandeln ins Tal. Es wird beschlossen, heute zwei Mal zu fahren. Man weiss ja nie, ob es Morgen regnet. Um 14 Uhr fahren sie los. Als Peter angefahren kommt, steht Cecilio bewegunglos mit einem Sieb da. Er wartet auf Wind, der sozusagen die Spreu vom Weizen trennen soll. In diesem Fall will er die Algarrobokerne ernten. Sie laden Mandeln, Wein und Algarrobokerne und fahren nach Velez. Das ganze wiederholt sich bei der zweiten Runde. Anschliessend bringt Peter den Wein zu Cecilios Wohnung und tankt dann bei Eroski und kauft ein paar Sachen ein. Auf dem Heimweg holt er den Anhänger bei Hülsers und holt Mist bei Bogdan. Als er nach Hause kommt, steht ein Auto in der Auffahrt, doch er kommt gerade noch mit dem schweren Anhänger vorbei.
Am späten Nachmittag höre ich ein Auto heranfahren. Eigentlich haben es mehr Mo und Leche gehört. Es sind die Berliner, deren Auto wir schön öfters unten bei der Schule gesehen haben. Sie haben die Schweizerin dabei, die bei uns schon einige Male war, wir aber nicht zu Hause. Sie wollen eine Hausbesichtigung und anschliessend trinken wir eine Cola und lernen uns kennen. Peter kommt und gibt Tipps für den Durchlauferhitzer, der nicht mehr ansrpingt.
Nachdem der Besuch gegangen ist, würzt Peter das eben gekaufte Hähnchen und setzt den Ofen in Gang. Allerdings müssen wir noch eineinhalb Stunden warten, bis es durch ist.
Wetter: viel Regen am Morgen, da. 10 cm, plötzlich schön, viel Wind, am Abend wieder Regen.
Donnerstag, 2. Dezember 2004: Als wir aufwachen, regnet es schon wieder. Wir blasen das Chi Gong ab. Peter baut an den Fenstern Glas ein, muss aber zuvor ein Wildbienennest aus der Schleifmaschine entfernen. Am Abend beklagt er sich über Schmerzen im Ellbogengelenk.
Ich bearbeite und speichere Bilder und brenne CDs.
Wetter: Regen, bedeckt, Regen.
Freitag, 3. Dezember 2004: Als wir aufwachen ist es fast 11 Uhr. Wir haben weder Wecker noch sonstwas gehört. Aber die Sonne scheint, na sowas. Nach dem Kaffee fahren wir nach Sayalonga und kaufen ein paar Lebensmittel ein. Dann fahren wir zu Molinaros, schauen uns die Fortschritte am Haus an und nehmen einige Aufträge entgegen. Unter anderem sollen wir die beiden Häuser putzen, bevor sie am 12. Februar kommen. Während wir eine Cola trinken, kommt das nächste dicke Wolkenband von Malage immer näher. Als wir gehen, regnet es schon. Und es fängt an zu donnern und zu blitzen. Wegen des Regens der vergangenen Tage machen wir bei Ursula halt und Peter lässt Wasser im Pool ab. Enbenso bei Hanjörg und bei Hannes. Dort kommt gerade der Heini von Santa Clara. Sie wollen am Montag einen automatischen Abfluss für das überschüssige Wasser machen. Es schüttet. Wir fahren nach Hause, es schüttet weiter und gewittert. Endlich regnet es auch wieder rein. Am Kamin und am einen Fenster. Peter wirft die Pume an, der Tank ist schon wieder voll und wird auch kaum leer, weil es dermassen heftig regnet. Was die Pumpe absaugt, läuft vom Dach gerade nach. Wir heizen den Kamin ein, rösten Marronie und ich backe zwei Wähen.
Es Blitzt und Donnert und um 1 Uhr schmeisst Peter noch einmal die Pume an, der Tank ist schon wieder voll. Gegen 2 Uhr hört es auf zu regnen und die Sterne zeigen sich.
Wetter: am Morgen schön, am Nachmittag viel Regen, ca. 10 cm.
Samstag, 4. Dezember 2004: Wir schlafen bis zehn, was soll man den sonst machen, bei dem Regenwetter. Nein, natürlich haben wir immer etwas zu tun aber weil Peter immer noch ein geschwollenes Ellbogengelenk hat, lassen wir es gemütlich angehen. Peter will nach Algarrobo fahren und Benzin holen. Mir fällt ein, dass ich eigentlich das Telefon unten haben möchte. Leider wollte Peter ja bisher kein schnurloses Telefon. Deshalb suche ich alle Telefonkabel heraus und verdüdele zwei so miteinander, dass es bis ins Bad reicht. So müssen wir wenigstens nicht mehr immer hinauf rennen. Peter soll bei Sebastian noch ein Telefonkabel und Stecker kaufen, damit das Kabel bis ins Wohnzimmer reicht.
Bei Afemanns reinigt Peter den Pool und fotografiert das eingedrungene Wasser im Poolhäuschen. Es ist aber nicht viel. Auf dem Heimweg bringt er Grütters die Sayalonga Nachrichten und schaut bei Günter nach dem Rechten. Diesmal sind die Fenster einigermassen trocken geblieben. Zum Schluss geht er zu Winskowskis. Dort ist der Pool zur Abwechslung grün. Peter behandelt ihn, saugt ihn und kommt dann nach Hause.
Ich habe in der Zwischenzeit Bilder bearbeitet und CDs gebrannt. Am Abend gibt es Flädlisuppe, Wähe und anschliessend spielen wir Hanse. Wir wissen nicht mehr, wie es geht und müssen uns erst wieder im Spiel zurecht finden. Ich habe Schwierigkeiten mit dem Geld und dann überfällt mich auch noch ein Pirat, der zwei meiner Schiffe arg beschädigt. Dafür kriege ich zwei Schiffe dazu. Wir schaffen es aber nicht, meinen Umsatz so zu steigern, dass ich nicht jede Woche ins Minus gerate.
Wetter: bedeckt, am Nachmittag etwas Regen.
Sonntag, 5. Dezember 2004: Peter soll mich wecken, ich merke davon aber nichts und wache erst um neun Uhr auf. Die Sonne scheint. Gemäss Wetterbericht soll es regnen! Wir trinken Kaffee und Peter wirft den Generator an. Er bearbeitet Fenster, setzt Scheiben ein und schleift das Holz. Er hat Probleme mit der Schleifmaschine. Im vergangenen Jahr ist das Kugellager rausgeflogen und jetzt stellt sich dieses Problem wieder ein.
Ich Wasche drei Maschinen Wäsche, schreibe zehn Tage Oktober-Tagebuch sowie die Tage im Dezember und bearbeite anschliessend Bilder. Ich versuche eine CD zu brennen, doch der Generator bringt keinen regelmässigen Strom und die CD ist im Eimer. Gegen Abend ruft Erika an und wir tauschen die neusten Neuigkeiten aus.
Als Peter endlich aufhört zu arbeiten, koche ich Geschnetzeltes mit Nudeln und Erbsli.
Wetter: schön, etwas wolkig.
Montag, 6. Dezember 2004: Heute ist in Spanien Feiertag, der Tag der spanischen Verfassung. Aber die Geschäfte sind ausnahmsweise trotzdem geöffnet. Peter fährt nämlich zum Einkaufen. In Lagos muss er bei der Bank erst Geld ziehen und kauft einen Schlauch für den Reifen des Mopeds. Anschliessend parkt er das Auto beim Busbahnhof. Er geht zum Elektrogeschäft El Pino und fragt nach einem Ausgleichsgerät. Wir wollen bei Generatorbetrieb die 220 Volt Spannung aufrecht erhalten, damit Geräte und Sparlampen geschont werden. Jetzt flackert es teilweise heftig. Er wird fündig und kauft ein Reglergerät für 69 Euro. Mal sehen, ob das die gewünschte Wirkung hat. Bevor er das Gerät kauft, ruft er mich an und ich weise ihn darauf hin, dass wir es allenfalls wieder zurückgeben können. Natürlich macht er das nicht. Dafür trifft er im Elektroladen auf einige Campobewohner. Unter anderem übersetzt er für die Zollhausleute und trifft auch auf meinen verrückten Doktor.
Anschliessend fährt er zu Guiterrez und kauft eine kleine Ersatzgasflasche für den Brenner und Zement. Die Schreinereien haben geschlossen und er fährt noch nach El Morche. Doch auch in diesem Geschäft findet er nicht alle Dinge, die er sucht. Dann kauft er noch Eisen. Er bezahlt mit einem 50-Euro-Schein, den der Eisenwarenladenbesitzer nicht wechseln kann. Ein Fahrer eines LkW aus Dubei hilft aus.
Auch ich fahre zum Einkaufen mit dem roten Suzuki. Als ich wegfahren will, springt das gute Stück nicht an. Zum Glück ist Peter noch da und lässt ihn anrollen, doch er springt nicht an. Ich versuche es noch einmal und nun geht er plötzlich. Wir treffen uns bei der Bank in Algarrobo Costa und verteilen Geld. Ich will beim Tierarzt vorbei, weshalb weiss ich nicht mehr, doch der ist geschlossen. Das ist eben so eine Sache an Feiertagen... In der Papeterie beim Marktplatz in Torre del Mar suche ich nach dem Buch "Mediterranes Gärtnern", doch es ist ausverkauft. Ich bestelle es. Dann will ich beim Tabakgeschäft einen Parkplatz suchen, um im Bazar zu shoppen, doch ich kann keinen Parkplatz finden. Hier ruft Peter an, der nur ein paar Meter weiter im Elektrogeschäft steckt. Ich fahre weiter zum Lidl, kaufe im Casa eine Kerze, wieter gehts bei Mercadona und zum Schluss brauche ich noch etwas aus dem SuperSol. Dann gehts über Lagos nach Hause.
Peter ist schon da, hat etwas gegessen und ist danach sofort eingeschlafen. Wir verstauen die Einkäufe, dann ruft Bogdan an. Peter soll ihm helfen, einige Tubos rauszuziehen, die wir haben können. Zuerst muss er allerdings den Mist im Anhänger auf unseren Misthaufen schaufeln. Dann fährt er mit dem Hänger los, hilft Bogdan mit den Tubos, bindet sie auf dem Jeep fest und bringt auch noch eine Fuhre Mist mit.
Ich schreibe unterdessen zehn Tage Tagebuch. Als Peter zurück ist, hat er natürlich keinen Hunger. Ich esse ein Joghurt und Peter später Christstollen.
Wetter: bewölkt.
Dienstag, 7. Dezember 2004: Heute mauern wir die Mauer sowie die Säulen auf der Garage zu Ende. Peter mischt, schleppt Ziegel und Beton und legt auf der oberen Hälfte auch die Ziegel. Ich fülle sie mit Beton. Dann mauert er noch die Säulen zu Ende.
Anschliessend schreibe ich Tagebuch und Peter repariert den Reifen am Moped. Immer wieder höre ich, dass jemand unsere Auffahrt hoch und runter fährt. Ich denke es ist Paco oder Manolo. Peter erklärt mir später, dass er einige Probefahrten mit dem Moped gemacht hat. Bevor es dunkel wird, baut Peter noch das Fenster im Schlafzimmer ein.
Wetter: bewölkt.
Mittwoch, 8. Dezember 2004: Schon wieder ein Feiertag. Frage mich bloss keiner, warum. Peter baut das neu erworbene Reglergerät ein und wir glauben, es funktioniert. Allerdings muss es ausgeschaltet bleiben, wenn wir mehr als 500 Watt brauchen. Na ja! Um elf Uhr fährt Peter zu Manolo, um ihm bei einbuddeln eines Rohrs zu helfen. Anschliessend fragt er Feliza nach Pasas für seinen Vater. Natürlich bekommt er eine ganze Menge, muss aber zum Mittagessen bleiben und wird dabei von Feliza bewacht, damit er ja nicht abhaut. Antonio und Carmen sind auch da und Antonio will von Peter wissen, woher wir nun eigentlich sind. Als Peter erklärt, er wäre aus Österreich und ich aus der Schweiz, meint Julian nur: Papperlapapp, ihr seid aus Carraspite! Als er nach Hause kommt, ist er über diese Äusserung immer noch amüsiert, klagt aber über seinen vollen Bauch. Das wird Astrid gar nicht gerne sehen. Sind wir doch heute zum Essen eingeladen!
Ich habe wieder zehn Tage Tagebuch geschrieben und dann eine Siesta eingelegt. Dann folgen Hausarbeiten und anschliessend kommt schon Peter zurück.
Um 19 Uhr fahren wir zu Hülsers. Astrid hat ein Buffet aufgebaut und wir hauen tüchtig rein. Alle ausser Peter natürlich. Astrid beklagt sich fürchterlich und Peter erklärt, dass es ihm nicht möglich war, das Mittagessen auszuschlagen. Sybille, Bogdan und Ursula, die engleischen Nachbarn, Bernd, Peter und seine Frau, der bei Sayalonga Sol arbeitet und vielleicht noch zwei oder drei weitere Personen sind an diesem gemütlichen Abend dabei.
Shirley und ihr Mann, dessen Name ich schon wieder vergessen habe, sind Nachbarn von Hülsers. Hülsers haben ein kleines Häuschen unterhalb ihres Hauses gebaut und an die beiden verkauft. Die beiden Engländer leben in dem winzigen Haus und sind dort glücklich und zufrieden. Sie sind sehr aufgeschlossen und lustig. Und sie heben mein Bild über die Engländer hier, die bei mir in der Gunst seit wir hier sind ziemlich abgesackt sind. Nicht, dass sie mir etwas getan hätten, doch irgendwie sind sie nicht aufgeschlossen und bleiben lieber unter sich.
Gegen Ende des Abend bekomme ich Kopfschmerzen und nehme eine Tablette. Zu Hause krieche ich sofort ins Bett und nehme noch eine Tablette.
Wetter: bewölkt.
Donnerstag, 9. Dezember 2004: Wir fahren ins Chi Gong. Danach zur Post und ins Jocavi zum Kaffee. Wir haben die Post für Hülsers auch geholt und bringen sie nun vorbei. Das Chaos von gestern Abend ist noch wie wir es verlassen haben - Astrid hat Kopfschmerzen. Und Werner ist auf der Post - na bravo! Wir trinken einen Kaffee und überlassen Astrid und Werner dann ihrem Chaos. Auf dem Heimweg wollen wir kurz bei Franz und Monika vorbei schauen und wegen Canelo sprechen. Pierre und Lorena meinen, dass es besser wäre, wenn die beiden Canelo hüten, während sie in der Schweiz sind, weil wir schon Lupo und Leika bei uns haben. Doch es ist niemand zu Hause. Also fahren wir kurz bei Ölis vorbei, wor wir ihren neuen Brunnen bewundern.
Zu Hause schreibe ich das Tagebuch vom November fertig und übertrage es sogleich. Was hat wohl Peter gemacht? Keine Ahnung mehr.
Am Abend essen wir Reste von gestern.
Wetter: bewölkt.
Die Stützmauer auf der Garage ist fertig.
Freitag, 10. Dezember 2004: Ich fege das Dach der Garage und anschliessend legen wir die Dachpappe aus. Die Ränder und Überhänge machen wir mit dem Brenner heiss und verbinden sie mit einem Spachtel. Am Anfang geht es ziemlich mühsam, dann etwas schneller. Doch am Abend sind wir noch nicht ganz fertig aber dafür müde.
Bevor ich unter die Dusche husche, schlafe ich eine Viertelstunde. Peter macht einen Salat und wir essen Käse und Wurst.
Wetter: wolkig, kühl.
Ein Teil des Garagendachs ist schon mit Dachpappe ausgelegt und verschweisst.
Samstag, 11. Dezember 2004: Während Peter schon die Mischmaschine startet und Beton mischt, brenne ich die letzten Nähte der Dachpappe zusammen. Anschliessend giessen wir eine letzte Schicht Beton auf das Dach, zum Schutz der Dachpappe. Peter schleppt und mischt, ich verstreiche. Gegen 15 Uhr sind wir fertig und ich setze mich hinter den Computer, um die CD vom vergangenen Jahr vorzubereiten. Dazu transferiere ich die GoLive-Tagebücher ins Word und schaffe das halbe Jahr.
Peter repariert derweil ein weiteres Mal den Kamin, der immer noch nicht dicht ist. Wir kommen zum Schluss, dass das Wasser in den Kamin rinnt. Das Rohr, das im Kamin verläuft, haben wir rund herum mit Sand aufgefüllt. Womöglich rinnt dort das Wasser rein. Peter verschliesst den Rand zwischen Rohr und Kamin. Ausserdem säubert er das Dach vom angesammelten Dreck.
Am Abend braten wir Bratwürste und essen Kartoffeln und Erbsli dazu.
Wetter: ziemlich schön, etwas wolkig, kühl.
Sonntag, 12. Dezember 2004: Am Morgen tuckert der Bürgermeister heran. Er erntet seine Oliven und stellt dann immer sein Auto bei uns ab. Peter verdüdelt den Strom vom Generator und ich beginne, das niedere Mäuerchen rund um die Garagenterrasse zu mauern. Peter mischt, schleppt und baut an den zwei Säulen, mit denen wir einen Teil der Terrassemit einem Dach beschatten möchten.
Der Beton von gestern ist noch nicht ganz trocken und ich muss aufpassen, dass ich keine Löcher in den Boden mache. Gegen Abend werden meine Mauern immer schiefer und ich mache alles falsch, vergesse zum Beispiel die Eisen, usw. Peter schickt mich in den Feierabend.
Während Peter noch die Säulen fertig mauert, mache ich ein Käsefondue. Dann schalten wir die Glotze an und schauen vom Bett aus. Bald ist uns nach einer Zigarette und wir stehen auf. Dann wieder ins Bett und dann noch einmal eine Zigarette. Sind wir etwa nicht müde genug?
Wetter: etwas Wind, etwas wolkig, kühl.
Peter mauert eine sehr senkrechte und gerade Säule.
Montag, 13.Dezember 2004: Am Morgen fährt Peter rüber zum Hill und giesst die Pflanzen. Er stellt fest, dass die Mimose, die ich immer Bohnenstange genannt habe, beim letzten Sturm abgebrochen ist. Auf dem Heimweg holt er ein paar abgestorbene Mandeln - wir brauchen Holz zum Heizen - und giesst bei Winskowskis. Dort stellt er fest, dass der Rückstpülhahn tropft. Ausserdem hat der Pool wenig Wasser.
Währenddessen maure ich weiter und spachtle die grösseren Fugen aus. Als Peter kommt, will der Bürgermeister gerade wegfahren. Er muss zum Arzt, er hat sich die Hand verletzt.
Anschliessend hackt Peter Holz und ich brenne CD's. Natürlich ist das wieder mit viel Ärger verbunden. Weil mein USB-Anschluss von der älteren Sorte ist und jener des CD-Brenners ein neuerer, verstehen sich die beiden Geräte nicht so richtig. Dauernd stürzt deshalb der Brenner ab und die CD ist hin. Ich muss nach jeder gebrannten CD - so es denn so weit kommt - den Computer neu laden.
Am Abend schmeissen wir uns eine Pizza in den Ofen.
Wetter: wolkig.
Dienstag, 14. Dezember 2004: Am Morgen transferiere ich das restliche Tagebuch ins Word und brenne weiter CD's.
Peter fährt zu Hanjörg, schneidet Rosen, zupft Unkraut, schneidet die Mimose hinter dem Haus, damit sie nicht auch noch wegfliegt und bringt den Müll weg.
Dann geht's weiter zu Monn. Michael ist schon da und Peter verteilt Mist und Mulch.
Anschliessend will er zu Afemanns fahren. Auf dem Weg bemerkt er, dass er die Säge verloren hat - er ist mit dem Moped unterwegs. Er muss umdrehen und findet die Säge, hat aber dann keine Lust mehr und fährt nach Hause. Dort schneidet er Holz.
Wir essen Tortellini mit Erbsli und haben wenig Strom - es hat nicht geladen. Wir wohl mal wieder mit der Verdüdelung was nicht stimmen!
Wetter: ziemlich schön.
Mittwoch, 15. Dezember 2004: Nun ist der Strom ganz weg. Scheinbar ist die Batterie so leer, dass sich der Regler automatisch ausgeschaltet hat. Peter kümmert sich darum und verdüdelt die Verbindung zur Batterie mal wieder neu. Dann mischt er Beton und ich verspachtle die gröberen Fugen der neuen Mauern.
Peter legt in der Zwischenzeit eine Wasserleitung hinter die hohe Mauer, befestigt einen Wasserhahn und putzt ihn ein. Dann statten uns Kosslers einen Besuch ab und wir trinken zusammen einen Kaffee. Bärbel bringt Weihnachtsgebäck.
Anschliessend baue ich an der Bank auf der Garagenterrasse. Wir haben nämlich beschlossen, gleich zwei Bänke zu mauern, damit man sich auch kurz hinsetzen kann, wenn kein Tisch und keine Stühle da stehen. Peter verputzt an der hohen Mauer bei der Garage, dort, wo ich nicht hinkomme. Ausserdem verputzt er eine Säule, was ich gar nicht gut finde, denn dort komme ich auch hin. Ts, ts, nimmt der mir meine Arbeit weg, na so was.
Ich maure derweil die Lehnen und Sitze der Bänke und die Mauer auf der linken Seite. Dann kommt Dieter noch einmal vorbei und bringt uns Essensreste, weil sie Morgen nach Hause fahren. Kaum ist er weg, kommt schon wieder jemand. Diesmal sind es die Berliner, die auf einen kurzen Sprung vorbei schauen. Wir genehmigen uns anschliessend einen Sundwner auf der neuen Terrasse.
Dann brenne ich weitere vier CD's, während Peter aufräumt und Cerdo Iberico mit Nudeln kocht.
Wetter: schön, warm.
Donnerstag, 16. Dezember 2004: Am Morgen können wir die ersten CD's zum verschicken vorbereiten. Während ich im nu fünf Karten geschrieben habe, müht sich Peter mit zweien ab. Dann fährt er nach Sayalonga und verschickt die Briefe. Ausserdem hat er ein Paket für seinen Vater dabei. Drinnen sind die Pasas von Julian und noch ein paar Kleinigkeiten. Das Paket wiegt noch nicht einmal 1,5 Kilogramm und kostet sage und schreibe 15 Euro!
Während Peter unterwegs ist, ruft der Semillero an. Er will lieber heute das Material für Ölis bringen. Ich rufe Peter an, der seine Rund abändert. Er ist gerade bei Eulenbergs und giesst die Pflanzen. Auf dem Heimweg wollte er Mist bringen, doch er lässt den Hänger bei Bernd stehen und kommt erst mal nach Hause. Dann fährt er ins Tal und zeigt dem LkW den Weg.
Währenddessen verputze ich die Mäuerchen auf der Garage.
Als Peter zurück ist, holt er den Hänger bei Bernd und fährt auf den Rabita. Dort räumt er die herum liegenden Steine auf der Auffahrt und kontrolliert die Bewässerung. Auf dem Heimweg holt er eine Fuhre Mist.
Wetter: schön, warm.
Die Bänke auf dem Dach der Garage.
Freitag, 17. Dezember 2004: Peter fährt ins Tal. Auf dem Weg dorthin fährt er bei Manolo Senior vorbei und erkundigt sich, ob er die Solarpanele, die sie nicht mehr brauchen abmontieren kann. Dann fährt er beim Semillero vorbei. Die haben für den Transport 66 Euro verlangt. Ist eine ganz nette Steigerung - beim letzten Mal kostete es noch 45 Euro. Es wird ihm erklärt, dass es jetzt allgemein 60 Euro kosten würde. Die sechs Euro kriegt er vergütet. Anschliessend kauft er Kalk für Rademachers, Ölis und für uns und füllt sämtliche Reservekanister auf. Auf dem Heimweg bringt er Rademachers den Kalk vorbei und kommt dann nach Hause.
Ich habe die ganze Zeit an den Bänken verputzt. Als ich Peter kommen höre, sehe ich, dass er mitten in der Auffahrt stehen bleibt. Veti liegt da und rührt sich nicht von der Stelle. Was ist bloss los? Peter will sie wegscheuchen, doch sie geht nicht weg. Er hebt sie hoch und sie ist ganz lätschig. Wir sind entsetzt. Ist sie krank? Bei Veti ist das so eine Sache, sie lässt sich sehr selten blicken und wir haben sie deshalb nicht so richtig unter Kontrolle. Wir tragen sie ins Haus und ich gebe ihr Bachblüten-Notfalltropfen, die sie auch gierig schlürft. Es ist 15 Uhr. Alle Tierärzte machen Siesta und schliessen erst um 17 Uhr wieder auf. Ich flösse ihr noch einmal Wasser und Notfalltropfen ein und wir betten sie in den Katzenkorb. Im Moment können wir nur warten bis 16.30 Uhr und uns dann auf den Weg zum Tierarzt machen. Wir mutmassen, was sie haben könnte. Peter stellt fest, dass sie herumtorkelt, als ob sie nichts sehen würde.
Wir arbeiten weiter. Ich verputze, Peter beginnt, auf dem Tank ein Gestell für die Solarplatten zu konstruieren. Als ich kurz vor 16.30 Uhr nach Veti schaue, kriege ich sie fast nicht aus dem Korb. Sie ist total schlaff aber das Herz schlägt noch. Ich bette sie auf meinen Schoss und merke, dass der Herzschlag immer langsammer wird. Ich kann Peter nicht rufen, ich möchte sie nicht alleine lassen. Zum Tierarzt zu fahren, macht keinen Sinn mehr. Veti stirbt auf meinem Schoss. Ganz langsam hört ihr Herz auf zu schlagen. Zuletzt spüre ich ein paar Zuckungen, dann kann ich keinen Herzschlag mehr spüren.
Ich nehme sie mit nach Draussen und rufe Peter. Auch er ist bestürzt. Was war das bloss? Wir betten sie auf ein Kissen und legen sie ins Büro. Dort können wir die Türe schliessen, bis wir ein Grab für sie gefunden und ausgehoben haben.
Der Appetit ist und gründlich vergangen und wir rätseln den ganzen Abend, was die Ursache sein könnte. Natürlich kommen wir auch auf Gift. Doch wir können uns beide nicht vorstellen, dass um diese Jahreszeit jemand Gift auslegt. Im Sommer wäre das möglich. Es gibt Spanier, die ihre Trauben so vor Füchsen schützen. Allerdings kennen wir in unserer Umgebung keiner, der das macht. Aber wer weiss schon, wo Veti überall herum lungert.
Wetter: schön, warm.
Samstag, 18. Dezember 2004: Ich fahre am Morgen mit dem Müll ins Tal. Meines Wissens hat der Tierarzt morgens geöffnet und ich möchte ihn fragen, was er davon hält. Während ich in Algarrobo den Müll auslade, spricht mich ein Spanier an, der nach Caleta möchte. Ich nehme ihn mit und unterhalte mich mit ihm. Er ist jung und scheint mir geistig nicht ganz auf der Höhe aber er ist nett. Wir unterhalten uns über Katzen und er erzählt mir, dass er es unmöglich findet, dass seine Mutter kein Problem hat, die vielen jungen Katzen dauernd zu dezimieren. Eine Katze wäre wie ein Freund und ein Freund würde man nicht einfach umbringen. Das gestern eine unserer Katzen gestorben ist, erzähle ich ihm nicht. Aber seine Ausführungen erscheinen mir sehr logisch.
Ich gehe zum Tierarzt, erkläre die Symptome von Veti und frage nach der möglichen Ursache. Sie lässt sich nicht abbringen, dass es Gift gewesen sein müsste. Mir kommt das immer noch spanisch vor, doch man kann ja nie wissen. Anschliessend schlendere ich über den merkt und dann klingelt mein Handy. Peter ist dran. Er hat am Morgen Brucks angerufen. Petra war am Apparat und Peter hat ihr die schlechte Nachricht erzählt. Eigentlich dachten wir zuerst, wir warten, bis Brucks am 29. Dezember kommen. Doch weil Anna und die ganze Familie sich immer so rührend um Veti gekümmert haben und Anna womöglich wieder ihr ganzes Taschengeld in Leckereien für Veti gesteckt hätte, entschlossen wir uns, sie anzurufen.
Kurz danach, als Peter nach einem geeigneten Platz für Vetis Grab gesucht hat, hat er unter dem Eukalyptus eine Schlange gefunden. Ein Winzling von gerade mal 42 Zentimeter, graubraun, mit Zacken und tot. Er vermutet in ihr die Ursache an Vetis Tod.
Dann ruft Klaus an. Er war Brötchen holen und hat bei seiner Rückkehr Petra weinend vorgefunden. Peter erzählt ihm von der Schlange und die beiden sind sich einig, dass sie die Ursache war. Beide wälzen die vorhandenen Bücher und kommen zum Schluss, dass es sich um eine Lathaste-Viper handeln muss. Eigentlich die einzige Schlange hier, die giftig ist und so kleineren Tieren gefährlich werden kann. Allerdings darf man nicht denken, diese Schlange wäre ein Killer. Tiere sind nicht so dumm, ihre Kraft an Lebewesen zu verschwenden, die sie gar nicht essen können, dafür ist eine Katze einfach zu gross, bzw. die Schlange zu klein. Peter fällt dazu ein, dass er in den letzten Tagen Veti ein- oder zweimal in Lauerposition beim Eukalyptus gesehen hat. Sie muss es gewesen sein, die die Schlange ins Abseits gedrängt hat, bis sie in ihrer Verzweiflung zugebissen hat. Beide haben es nicht überlebt. Ein Jagdunfall, meint Peter dazu zynisch.
Das alles erzählt mir Peter am Telefon und ich gehe noch einmal zurück zum Tierarzt. Dort ist sich auch jedermann einig, dass es sich bei der Schlange um die Ursache handeln muss. Nun machen auch die Symptome Sinn. Das Gift hat das Sehvermögen gelähmt, dann die Muskeln und zum Schluss das Herz. Die Zuckungen deuten ebenfalls auf Gift. Schmerzlich aber wir sind froh, dass wir nun die Ursache kennen. Der Tierarzt erklärt mir auch noch, dass Campobewohner im Centro Salud ein Gegenmittel bekommen können und dass in der Apotheke Gegengifte für Haustiere verkauft werden.
Endlich setze ich meine Einkaufstour fort, kaufe auf dem Markt ein paar Tücher für Peter und ein paar Kleinigkeiten und fahre dann nach Torre del Mar, wo ich in der Papeterie nach dem Gärtnerbuch frage. Dieses ist immer noch nicht da. Dann kaufe ich im Mercadona ein und fahre anschliessend noch nach El Morche, um zu fragen wegen der Gegengifte für Haustiere. Es wundert mich nicht, dass ich komisch angeschaut werde und man davon noch nie etwas gehört hat. Vielleicht muss man da in eine Apotheke auf dem Land gehen. Ich fahre nach Hause.
Peter hat in der Zwischenzeit Veti begraben und auf dem Grab eine Rose und eine Zeder gepflanzt. Die Schlange hat er auch dazu gelegt.
Anschliessend arbeiten wir weiter, ich verputze auf der Garage, Peter montiert die Solarplatten ab und richtet sie auf dem Tank aus. Allerdings ist er am Abend nicht fertig und wir haben keinen Strom, weil die Batterie nicht angeschlossen ist. So essen wir bei Kerzenlicht und gehen zeitig ins Bett.
Wetter: schön, warm.
Sonntag, 19. Dezember 2004: Peter arbeitet wie besessen an den Panels auf dem Tank. Wir möchten heute wieder Strom haben. Peter behauptet, er wäre bis Mittag fertig, denn wir wollen zu Afemanns fahren, um dort Bougainvillea zu schneiden. Ich verputze weiter auf der Garage, werde mit den Mäuerchen fertig und verputze auch die zweite Säule. Dann bin ich fertig, aber Peter nicht.
Es wird 15 Uhr, bis wir endlich weg kommen. Rothers sind eben gekommen und wir sagen kurz Hallo und trinken einen Kaffee. Dann endlich gehts zu Afemanns, wo wir die Bougainvillea schneiden, bis es dunkel wird. Peter verteilt ausserdem noch Mist und zum Schluss machen wir einen Rundgang durchs Haus. Gegen 20 Uhr fahren wir nach Hause.
Wetter: schön, warm.
Montag, 20. Dezember 2004: Heute sind wir bei Ölis zum Helfen eingeteilt. Zuvor müssen wir allerdings noch ein paar Sachen packen, unter anderem die Mischmaschine. Eine zweite Maschine haben wir schon von Heiner besorgt. Ölis wollen ein Fundament giessen und mit zwei Maschinen geht das natürlich schneller. Ich mische, während Peter, Axel, Doris und Bernd die Mäuerchen rund um die Pflanzen mit Beton füllen. Anschliessend mischen Doris und ich den ganzen Tag. Peter und Bernd fahren mit den Schubkarren hin und her und Axel verteilt den Beton. Zwischendurch essen wir eine wunderbare Gulaschsuppe und am Abend sind wir mit dem Fundament fertig. Doris und ich haben einen ganzen LkW mit Sand geschaufelt, so ungefähr zehn Tonnen. Ich habe Fuss- und Knieschmerzen, allerdings nicht erst seit heute. Ich vermute, dass die Tage, als ich auf dem kalten Beton auf der Garage sass, den Gelenken gar nicht zuträglich war.
Nachts schmerzt mich dann zusätzlich auch noch ein Armgelenk vom Schaufeln. Tja, langsam werden die Knochen alt...
Wetter: schön, warm, am Abend kühler.
Dienstag, 21. Dezember 2004: Wir fahren wieder rauf zu Ölis. Heute wollen wir ihnen zeigen, wie man mit dem Sand-Kalk-Verputz arbeitet. Im Gegensatz zu gestern bin ich nicht so gut drauf. Meine Fuss und mein Knie schmerzen und ich kann schlecht auf dem Boden knien. Axel und Doris haben aber schnell raus, wie das Material zu handhaben ist und kommen gut vorwärts. Um 14 Uhr machen wir uns vom Acker.
Peter fährt noch kurz bei Michael vorbei. Anschliessend bei Monika. Anschliessend montiert er das Ladegerät und bindet die Solarpanele besser fest. Man weiss nie, wann der nächste Sturm kommt. Ich brenne CD's und bereite den Teig für die Lebkuchen vor. Wir haben im Frühjahr in der Schweiz Lebkuchengewürz gekauft. Nun brauche ich es für unser Weihnachtsgebäck. Dann fange ich an zu kochen, denn Werner beehrt uns heute. Er fliegt Morgen nach Deutschland und stellt ganz früh das Auto zum Flughafen. Wir sollen es dann später abholen.
Als Werner kommt, essen wir Röst und Geschnetzeltes.
Wetter: schön, nicht mehr so warm, Wolken ziehen auf.
Mittwoch, 22. Dezember 2004: Es fieselt ganz leicht, als ich am Morgen aufstehe. Wir fahren zum Flughafen und suchen Werners Auto. Es steht ganz vorne auf dem ersten Parkplatz. Er musste auch schon sehr früh am Morgen hier sein. Wir fahren zum Leroy Merlin und schauen dort nach Lotusfarbe. Aber leider haben sie keine. Wir kaufen ein paar Kleinigkeiten, unter anderem neue Sparlampen, die eine Spiralleuchte haben. Wir werden später feststellen, dass diese so empfindlich sind, dass sie bei unserem Wechselrichter dauernd einen Impuls auslösen und ständig blinken. Möglicherweise liegt es daran, dass wir im Wohnzimmer einen Kreuzschalter montiert haben. Bei allen anderen Lampen blinkt die Birne nicht.
Anschliessend schauen wir uns noch das Sportgeschäft neben Leroy Merlin an und fahren auf dem Heimweg bei Cano vorbei. Doch wieder können wir uns nicht in Ruhe umschauen, weil die schon um 13.30 Uhr schliessen. Trotzdem kaufen wir in aller Eile einige Kleinigkeiten. Wir sind ja mit zwei Autos unterwegs und Peter fährt nun nach Hause, während ich bei Eroski noch Rosenkohl und Rotkraut kaufen will. Wir haben Lust, heute das von meinen Eltern mitgebrachte Wild zu essen. Aber ohne Rosenkohl, Rotkraut und Marronie schmeckt das nicht so richtig.
Im Eroski werde ich aber nicht so richtig fündig. Rosenkohl ist überhaupt keiner da und Rotkraut finde ich nur auf einem Schild. Köpfe sind da keine mehr. Natürlich ist auch keine Angestellte da und ich warte eine ganze Weile, bis endlich jemand von hinten mit neuen Kisten kommt. Auf meine Frage nach Rotkraut geht die Frau ins Lager und kommt bald mit einer kleinen Kiste wieder. Ich glaube schon, sie bringt Rotkraut aber dem ist nicht so. Rotkraut ist aus. Ich gehe noch einmal durch die Konservenregale und finde Rosenkohl im Glas, das ich kaufe. Wenigstens etwas. Natürlich gab es auch keine Marronie.
Ich fahre weiter zum SuperSol. Dort haben sie frischen Rosenkohl aber ebenfalls kein Rotkraut. Dafür finde ich eine Konserve mit Rotkraut. Marronie haben auch die nicht. Ich fahre nach Hause und bemerke, dass die Strasse ganz nett rutschig ist, durch den feinen Regen am Morgen.
Während Peter diverse Steckdosen und Stromleitungen von der Solaranlage zu den Generatoren und ins Haus legt und unser Funktelefon von der Batterie befreit, bearbeite ich die Lebkuchen und schneide unzählige Herzen aus. Diese müssen nun zum Trocknen ausgelegt werden und ich komme in arge Platznöte.
Anschliessend mache ich Spätzle, Wärme das Rotkraut aus dem Glas, koche den Rosenkohl und wärme das eingefrorene Wild. Miam, miam.
Wetter: nachts Gewitter und etwas Regen, ca. 1 cm, am Morgen wenig Regen, abend wolkig.
Donnerstag, 23. Dezember 2004: Heute backe ich den ganzen Tag Lebkuchen und brenne dazwischen CD's. Ausserdem verziere ich die Lebkuchen mit Zuckerguss, was sich als ziemlich schwierig erweist. Unser Spritzsack hat zu grobe Düsen und mit Peters selber gefalteter Tüte aus Backpapier komme ich nicht klar. Mir fällt ein, dass wir noch irgendwo eine Spritze herum liegen haben. Ich wasche sie und probiere sie aus. Es ist zwar ziemlich mühsam, damit "Feliz navidad" oder "Felizes Fiestas" zu schreiben, doch mit viel Geduld kriege ich es hin. Ausserdem muss mir Peter auch noch zeigen, wie ich die Glasur farbig machen kann. Ist ja langweilig sonst. Peter kocht Wein ein und fügt die fast schon feste Flüssigkeit dem Zitronen-Zucker-Gemisch bei. Das gibt eine schön rote Farbe. Am Abend bin ich fix und fertig, meine Hände sind total verkrampft aber fast fünfzig Lebkuchen gebacken und verziert.
Peter hebt einen Graben zum Bus aus und verlegt ein neues Stromkabel hinunter. Bisher lag da nur ein ganz dünnes Kabel. Er legt das Stromkabel in ein Plastikrohr, das er weiss anpinselt. So weiss man, dass im Rohr eine elektrische Leitung liegt, falls wir mal wieder darauf stossen sollten. Ein Nachteil ist, dass Peter den Weg runter zum Bus noch einmal komplett aufreissen musste und nun natürlich wieder überall Steine herum liegen.
Wetter: schön, windig.
Ein Teil der etwa fünfzig verzierten Lebkuchen.
Freitag, 24. Dezember 2004: Heute machen wir unsere Weihnachts-Besuchs-Runde. Wir beginnen bei Rothers, fahren dann weiter zu Afemanns. Dort ist kein Auto vor dem Haus. Afemanns sind am 22. gekommen. Wir haben aber einen Schlüssel und wollen die Lebkuchen ins Haus legen. Als wir aufgeschlossen haben, merken wir aber schnell, dass doch jemand zu Hause ist. Claudi ist wohl nicht mitgefahren. Wir verlassen das Haus leise, wir wollen sie nicht wecken. Als wir gerade wegfahren wollen, kommt uns Monika entgegengefahren. Wilfried ist mit Gerd beim Kaffee. Wir ratschen kurz und fahren dann weiter zur Post, wo wir noch ein Weihnachtspaket von Peters Eltern entgegennehmen wollen. Doch die Post hat zu, so ein Pech. Wir fahren weiter zu Grütters. Dort ist niemand zu Hause und wir hinterlassen die Lebkuchen am Tor. Auch bei Bogdan ist niemand da und wir fahren weiter zu Edi. Dort trinken wir einen Tee und weiter geht es zu Heiner und Ortrud. Bei ihnen gibt es ein Glas Wein. Nächste Station sind Rademachers. Es ist so schön und warm, dass wir einen Tee im Freien trinken, bevor wir zu Hanjörg weiter fahren. Anschliessend trinken wir mit Franz und Monika ein Glas Sekt, machen einen Halt bei Bernd und fahren dann weiter zu Sybille. Anschliessend folgt die letzte Station, Ölis. Endlich haben wir unsere Runde beendet, sind halb besoffen und haben vom vielen Tee ausserdem einen Wasserbauch. Nun können wir entspannt nach Hause fahren und kochen uns dort ein Käsefondue. Fröhliche Weihnachten.
Wetter: schön.
Samstag, 25. Dezember 2004: Heute Abend kommen Tino und Nadin. Ich beziehe das Bett im Bus und im oberen Schlafzimmer müssen wir erst etwas aufräumen und ein Klappbett aufstellen. Zwischendurch fahren wir hoch zu Hannes. Er und Gudrun kommen Morgen und wir wollen schon mal die Heizung einschalten, damit sie es schön warm haben.
Am Abend fahren wir schon etwas früher los zum Flughafen, weil wir vorher noch etwas essen wollen. Doch es hat nichts mehr offen. Wir warten also mit knurrendem Magen auf Tino und Nadin, die gegen 22.20 Uhr landen, zwanzig Minuten zu früh. Tino erkennen wir kaum, er hat die Haare wachsen lassen. Nun überlegen wir, wo wir noch etwas zu Essen kriegen und fahren zum Eroski. Der Kebap-Stand macht gerade dicht aber im Rock and Ribbs kriegen wir noch eine ordentliche Portion. Nadin und Tino versorgen uns mit den neusten Neuigkeiten aus der Schweiz und wir fahren anschliessend mit vollen Bäuchen nach Hause. Dort müssen sich die beiden einigen, wer wo schläft. Nadin entscheidet sich fürs Schlafzimmer, Tino nimmt den Bus.
Wetter: schön, Sturm.
Sonntag, 26. Dezember 2004: Peter und Tino bauen heute zwei Fenster im oberen Teil ein. Nadin assistiert teilweise. Am Nachmittag kommt Axel vorbei und hilft beim Ausschäumen der Fenster. Fundi ist mal wieder so neugierig, dass sie in den Schaum tappt und anschliessend einige Tage mit Schaumresten an den Füssen herumstiefelt.
Ich habe heute keine Lust zum Arbeiten und starte mit Nadin den Computer. Wir versuchen uns in dem Spiel, das wir von Rothers bekommen haben.
Nachmittags kommen Heiner und Ortrud und bringen Lupo und Leika vorbei. Als sich die beiden verabschieden, halten wir die beiden Hunde erst ein paar Minuten im Haus. Kaum öffnen wir die Tür, haut Leika auch schon ab und verschwindet im gestreckten Galopp drüben bei der Kurve. Nadin und ich springen ins Auto und fahren ihr hinterher. Zum Glück hat sie es sich dann aber anders überlegt und kommt uns bei der Kurve entgegen. Danach haut sie nicht mehr ab, bzw. Nadin führt sie eine Weile an der Leine.
Am Abend mache ich Pfannkuchen mit Gehacktem und Nadin und Tino überreichen uns die vielen Dinge, die sie mitgebracht haben.
Wetter: schön, Sturm.
Montag, 27. Dezember 2004: Peter hat sich heute samt Tino und Nadin bei Manolo Senior verdingt. Als Gegenleistung für die Solarplatten. Sie sehen ein Chamäleon und werden natürlich mittags tüchtig gemästet.
Ich fahre derweil zum Einkaufen. Das Gärtnerbuch ist immer noch nicht eingetroffen.
Am Abend sind wir bei Ölis zum Grünkohl-Essen eingeladen. Tina hat Kopfschmerzen und Peter bringt ihn nach dem Essen nach Hause. Dann erzählt uns Nadin einiges von ihrem Hobby. Sie trifft sich mit Gleichgesinnten und spielt Mittelalter.
Wetter: schön, Sturm.
Dienstag, 28. Dezember 2004: Wir schlafen aus. Anschliessend holen Peter und Tino Mist und bringen ihn zu Afemanns. Dann schreddern sie die vor ein paar Tagen abgeschnittenen Bougainvillea-Äste und trinken Kaffee mit Wilfried und Monika.
Nadin und ich fahren derweil auf den Rabita. Wir putzen das Haus und das Appartement. Anschliessend treffen wir uns wieder zu Hause und essen Reste von Grünkohl. Tino geht es nicht so gut.
Wetter: schön, windig.
Mittwoch, 29. Dezember 2004: Peter und Tino suchen heute eine Tür für die noch zu schliessende Lücke oben im Haus. Erst wollen wir die Zweiflüglige nehmen, doch die ist zu breit.
Nadin liest und lernt und ich spiele ein wenig auf dem Computer. Dann mache ich Siesta und Nadin übernimmt den Computer.
Am Abend machen wir uns leckere Hamburger.
Wetter: schön.
Donnerstag, 30. Dezember 2004: Heute machen wir einen Ausflug. Um zehn Uhr fahren wir los und giessen noch die Pflanzen bei Lages. Dann rollen wir die Runde heute von der anderen Seite auf und fahren erst nach Almunecar, wo wir am Strand einen Kaffee trinken und Apfelküchlein essen. Weiter geht es die Bergstrasse hoch. Ganz oben machen wir einen Halt und lassen die Hunde raus. Es ist ziemlich kalt in der Höhe. Weiter geht es zum See, wo wir einen weiteren Halt einlegen.
Dann fahren wir zur Quelle. Als wir gerade ins wunderbar heisse Wasser steigen, sehen wir Rothers über die Brücke gehen. Sie sind zum ersten Mal hier. Nach dem Bad fahren wir zu unserer Stammkneippe am Ende der Ebene und trinken mit Rothers einen Kaffee. Anschliessend fahren wir weiter zum Eroski, wo uns Rothers mindestens drei Mal über den Weg laufen. Ausserdem treffen wir da auch Ölis. Wir kaufen Garnelen - 2 kg - und kaufen für eine Gulaschsuppe für Silvester ein. Dann fahren wir nach Hause und vor allem Peter und Tino verdrücken die zwei Kilogramm Eiweiss, während Nadin und ich nach einer Hand voll genug haben.
Wetter: schön, am Nachmittag bedeckt.
Freitag, 31. Dezember 2004: Schon wieder der letzte Tag im Jahr. Wir haben einiges zu tun heute. Peter macht das Gulasch, ich backe Brötchen. Zwischendurch fährt Peter kurz hoch zu Ursula und schaltet dort alles ein. Michale kommt heute.
Dann bereiten wir den Brunch vor. Hannes und Gudrun kommen gegen 12 Uhr. Wir essen auf der Terrasse - es ist herrlich warm.
Nach dem Frühstück fahren Tino und Nadin mit dem Moped - dessen Reifen Tino ein weiteres Mal repariert hat - mit der Reusse rüber ins Tal von Cecilio. Dort haben wir im Sommer Krebse ausgesetzt und nun wollen wir wissen, ob sie überlebt haben. Tino und Nadin legen die Reusse aus und kommen dann wieder nach Hause.
Anschliessend putzt Tino das Moped und streicht es mit gründer Hammerit-Farbe. Sieht toll aus.
Nadin liest und lernt, ich räume auf und Backe die restlichen Brötchen für heute Abend. Peter schmeckt sein Gulasch ab und rödelt herum. Gegen 19 Uhr fahren wir zu Sybille. Heidrun mit Mutter und noch zwei Frauen, Bernd und Heike, Jonas, Günter und Ölis sind bei der Silvester-Party auch dabei. Jeder hat etwas essbares mitgebracht und es entsteht ein wunderbares Buffet.
Günter beginnt eine rüde Diskussion über Angela Merkel, die er nicht austehen kann. Natürlich sind da Heidrun und ihre Angehörigen anderer Meinung. Günter versteift sich eine ganze Weile in dieses Thema und Sybille muss ihr ganzes Können anwenden, ihn irgendwann von der Merkel abzubringen.
Wir essen, stossen auf des neue Jahr an und gegen 2.00 Uhr löst sich die Gesellschaft langsam aus. Nur Peter will nicht mitkommen. Ich schicke Tino los, um ihn zum Gehen zu bewegen, doch der hat keinen Erfolg. Ich muss selber ran und schleppe ihn sozusagen ab. Danach ist er beleidigt und will nicht ins Auto einsteigen. Er geht zu Fuss und ist etwa zur gleichen Zeit wie wir zu Hause.
Wetter: schön.
Tino putzt das Moped und streicht es anschliessend grün.
Das Dezember-Tagebuch gibt's hier im Word-Format.
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