Zusammenfassung des Monats Juni
Ich breche mal wieder mit der Routine und schreibe erst eine Zusammenfassung des Monats Juni. Im Mai ist es mir ja gelungen, endlich meinen Rückstand mit dem Tagebuch aufzuholen. Jetzt ist der letzte Tag des Juni und ich habe gerade Lust, einige Worte so im Allgemeinen zu verlieren.
Tagebuch
Es ist eben so eine Sache mit dem Tagebuchschreiben. Irgendwie macht es Freude, ist aber auf der anderen Seite auch eine lästige, sich wiederholende Angelegenheit, weil die Tage, Wochen und Monate, ja Jahre zu schnell vorbei rasen. Vielleicht sollte ich die Tage etwas kürzer zusammenfassen. Jedoch waren wir schon öfters froh, dass wir im Tagebuch nachschauen konnten, was an einem Tag so ablief, z.B. als die Frage im Raum stand, ob die Pumpe von Winskowskis durch einen Stromschlag von Pacos Stromleitung den Geist aufgab. Ausserdem ist mein Gedächtnis einfach miserabel, wenn ich aber das Tagebuch lese, fallen mir auch die meisten Einzelheiten eines Tages wieder ein.
Fotos
Mir ist aufgefallen, dass wir im Moment wenige Fotos machen. Das muss sich ändern, denn gerade jetzt haben wir ja auf dem Server mehr Platz und könnten mehr Fotos ins Netz stellen. Aber auch das ist so eine lästige Sache. Mal macht es Spass, mit dem Apparat herumzufuchteln, dann muss man sich wieder zwingen. Etwa so wie das morgendliche Aufstehen, Geschirr spülen, usw.
Wetter
Wettermässig war der Juni von einigen Wolken abgesehen und einem Tag, wo es ziemlich gewittrig, jedoch fast nicht geregnet hat, sehr schön. Nachts konnten wir immer sehr gut schlafen, es war noch nicht heiss und stickig. Ich habe immer noch meine Winterdecke und musste mir diese fast jede Nacht irgendwann fröstelnd bis zur Nasenspitze hochziehen, weil ein kühler Wind ins Schlafzimmer strich. So könnte es eigentlich das ganze Jahr über bleiben. Natürlich, zum Arbeiten in den Gärten ist es ziemlich warm, da wären ein paar Grad weniger ganz angenehm, doch die milden Abende, die wir jetzt wieder auf unserer Sommerterrasse verbringen (die Sommerküche haben wir am 7. Juni in Betrieb genommen) sind eben doch unbezahlbar.
Arbeiten an Haus und Hof
Terrassen
Die Terrasse habe ich etwas geglättet und die losen Steine wieder einzementiert. Nun ist es nicht mehr so stol-pergefählrich. Und damit die diversen Stuhlbeine nicht wieder so viele Steine ramponieren, haben wir unsere beiden grossen Teppiche als Unterlage genommen. Es herrscht also immer mehr Wohnzimmeratmosphäre auf unserer Terrasse. Natürlich dürfen auch die technischen Errungenschaften wie Radio und Fernseher auf der Terrasse nicht fehlen.
Nun sind auch die "Zuchtpflanzen" auf dem Garagendach beschattet.
Auch vor dem unteren Hausteil haben wir Rundlinge gesetzt und mit Tüchern bespannt, die Schatten liefern.
Toilette beim Bus
Bei der unteren Terrasse sowie auf der Garage haben wir Rundlinge montiert und Schattentücher aufgespannt. Das klingt in einem Satz so einfach, war aber natürlich ein ziemliches Gefummel. Dann ist Peter immer noch mit dem WC beim Bus beschäftigt. Dieses soll natürlich fertig sein, wenn Erika am 19. Juli kommt. Schliesslich wollen wir ihr etwas bieten.
Natürlich soll die Toilette "rustikal" werden. Drumrum gibt es nur einen Holzverschlag drumrum.
Satellit
Schon seit Ende Mai haben wir den zweiten Kopf der Satellitenanlage mit Hotbird eingerichtet. Seither ist der Satellit aber schon zwei Mal wieder abgehauen, weil Peter den Kopf nicht richtig festgemacht hatte. Nicht müde schleppt er dann TV und Receiver hoch zum Tank, wo die Schüssel steht und stellt alles wieder neu ein. Dafür hören und sehen wir jetzt zu etwa 90% Schweizer Radio oder Fernsehen.
Topf (so nennen wir unser Planschbecken)
Unser Planschbecken macht immer noch Schwierigkeiten. Nachdem wir feststellen mussten, dass die Idee mit dem Sand, den Peter auf dem Weg nach Lagos geholt hatte, eine ziemlich doofe war, weil dieser einfach zu dreckig ist und somit Algen bildet und ?kakebraun? wird, haben wir das Wasser in den unteren Tank laufen lassen, das Becken wieder sauber gelümpelt (was erstaunlicherweise möglich war) und das Wasser wieder zu-rückgepumpt. Nun hatten wir einige Tage (genauer vom 11. bis zum 21. Juni) glasklares Wasser. Dann aber wurde es wieder ?kakebraun?. Wir sind uns nicht einige, was die Ursache sein könnte. Ich behaupte, der Filter, der immer noch mit dem gleichen schmutzigen Sand vom Anfang gefüllt ist, spuckt die Algen ins Wasser. Peter ist anderer Meinung. Er meint, es sei zu wenig Chlor drin gewesen. Na ja, möglich ist immer noch beides.
Peter war das Wasser in unserem Planschbecken immer noch nicht warm genug und er hat eine Solarheizung gebastelt. Allerdings funktioniert sie immer noch nicht richtig, weil irgendwie Luft angesaugt wird. Und es tropft aus einigen Verbindungen, was uns natürlich gar nicht gefällt. Peter ist aber bemüht, überall Brieden zu montieren und dem Tropfen ein Ende zu bereiten. Mittlerweile ist es aber so warm geworden (Wasser ca. 30°), dass die Heizung im Moment sowieso überflüssig ist!
Auto
Die Feder hinten links beim roten Suzuki ist vor einiger Zeit gebrochen und wir haben sofort zwei neue bestellt. Trotz mehrmaligem Nachfragen pro Woche sind sie bis Ende Juni noch nicht geliefert worden. Dafür ist jetzt auch die zweite Feder hinüber. Wir warten jetzt also schon seit sechs Wochen auf die Federn und fragen uns, ob wie diese vielleicht besser selber schnitzen.
Parkplatz
Am 22. Juni hat Reiner uns das Stück oberhalb der Garage platt geschoben. Dafür haben wir vor einiger Zeit die Mauer unterhalb der Olive gebaut. Leider konnte er nicht ganz so viel wegnehmen, wie wir geplant hatten, weil der Fels mal wieder härter war, doch mit ein wenig Muskelkraft werden wir das schon hinbekommen. Ein paar Tage später haben wir dann die aufgeschütteten Hügel unter der Olive verteilt und sind mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Nun können wir die Autos unter die Olive an den Schatten stellen und man hat ausserdem mehr Platz zum Wenden und für Baumaterial.
Reiner schiebt unseren Parkplatz flach.
Nach dem Schieben war noch etwas Muskelkraft zum Verteilen gefragt. Jetzt haben wir ausreichend Platz für mindestens drei Autos, die auch ohne Probleme wenden können.
Bad
Am letzten Tag des Monats habe ich im Bad die Dusche und das Waschbecken neu geölt. Im Sommer ist genau die richtige Zeit, denn es ist besser, wenn wir das Öl ein paar Tage trocknen lassen, dann hält es länger. Im Moment ist das kein Problem, denn wir können in unserem Topf baden und danach dort unten duschen.
Garage
Mehrmals im Juni hat Peter die Garage aufgeräumt. Dies war nötig, weil für unser ganzes Gerümpel einfach kein Platz mehr war. Er hat ordentlich ausgemistet und drei Hänger voll Müll nach Sayalonga gefahren.
Andere Arbeiten
Natürlich war auch wieder viel an unseren Häusern zu tun, die wir betreuen. Neben den regelmässigen Arbeiten mit Vermietungen und Gärten und den üblichen unvorhergesehenen Katastrophen in Sachen Wasser und Pum-pen, haben wir bei Lages eine Mauer gebaut und verputzt, bei Rothers hat Peter angefangen, eine weitere Toilette einzubauen, mit Ernst Winskowski war er beim Holzen.
Wie gewonnen, so zerronnen...
Dann ist da noch die Geschichte mit dem kleinen Schränkchen und den Dollars. Als Peter Anfang Monat in Sayalonga Müll entsorgt hat, nahm er ein kleines, hübsches Schränkchen im andalusischen Stil mit, das dort stand. Oben sind zwei kleine Schubladen, unten zwei Türen, die linke Schublade konnte man nicht öffnen. Wir beschlossen, das Schränkchen auf die Terrasse zu stellen und als Bar zu verwenden. Als sich Peter dem Schränkchen annahm und die Schublade schliesslich aufbekam, fand er auf der Seite ein kleine blaue Hülle, in der zehn nagelneue 100-Dollar-Noten steckten mit einer Fadenspule festgeklemmt. Wir konnten unser Glück erst nicht fassen, waren die Noten echt? Wir prüften sie auf Herz und Nieren so gut wir konnten und stellten fest: Wasserzeichen ist da, verschiedene Nummern, so ein bedruckter Faden, 3-D-Effekt, usw. Aber was sollten wir nun mit dem Geld tun. Wir beschlossen, 500 Dollar auf unser Konto bei der Deutschen Bank, 500 auf das andere bei der Cajamar einzuzahlen. Das taten wir ein paar Tage später dann auch und waren begeistert, dass die beiden Banken die Noten ohne zu zögern angenommen und unsere Konten um etwa 800 Euro schwerer gemacht hatten. Leider währte die Freude nicht lange. Zwei Tage später rief die Cajamar an, wir könnten die Noten wieder holen, sie wären falsch. Einen kleinen Moment glaubten wir, Ärger zu bekommen. Doch zum Glück hatten wir ja auf bestehende Konten eingezahlt. So kann uns kein Mensch den Vorwurf machen, absichtlich falsche Noten eingezahlt zu haben. Aber schade ist es trotzdem...
Eins noch zu diesem Thema. Das kleine Schränkchen hat uns jetzt doch etwa 30 Euro gekostet, denn die Banken haben natürlich Spesen verrechnet...
Urbanisation
Wie schon im vergangenen Monat beschrieben, machen wir uns natürlich immer noch Gedanken von wegen dieser unseligen Urbanisation. Pläne sind noch keine Verfügbar und gerüchteweise haben wir schon gehört, die Käufer wären nicht mehr auffindbar. Wir haben gehört, dass den Bürgermeistern von Sayalonga und Compéta Haftstrafen wegen Vergabe illegaler Baugenehmigungen droht und scheinbar ist die Junta im Moment ziemlich aktiv, dass die Baugesetze eingehalten werden. Uns könnte das nur recht sein!
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