Wie kam es zu
Chinela de Laurin?


Namensfindung
Wie schon erwähnt, haben wir zuerst nicht herausgefunden, wie die Finca einst hiess. Beim Graben und Pickeln sind wir aber immer wieder auf alte Schuhe und Schuhsohlen in allen Variationen gestossen. Deshalb war eine Idee Casalotti. Ein Ausdruck, den Peter für Schuhe verwendet. Wir amüsierten uns zwar über diesen Namen, verwarfen ihn aber bald wieder.

Irgendwann durchstöberten wir ein spanisches Wörterbuch. Dort stiessen wir auf das Wort manguito, was sich in unseren Ohren ziemlich gut anhörte. Doch als wir die Übersetzung sahen, fiel es uns etwas schwer, einen Zusammenhang zu unserer Finca herzustellen. Manguito heisst nämlich Muff, also so ein Handwärmer und den braucht man hier ziemlich selten. Weitere Namen, die wir dem Wörterbuch entnahmen waren casilla (Hütte, Schachfeld) und celeste (himmelblau, himmlisch). Auch diese beiden Namen verwarfen wir bald wieder.

Über griechische und römische Götter kamen wir dann zu den Philosophen und zu guter Letzt zu den Sagen. Peter fiel die Sage vom Zwergenkönig Laurin und dem Rosengarten ein. Sofort dachten wir an den Zwerg, der manchmal in unserem Kühlschrank sitzt, und uns ganz frech - tschuldigung - anrülpst. Nämlich immer dann, wenn Krautsalat oder ähnliches drin steht. Wir fragten also unseren Untermieter im Kühlschrank, ob er vielleicht Laurin heisse. Die Antwort ist er uns bisher schuldig geblieben. Bis wir genaueres wissen, heisst er für uns aber Laurin und fortan nannten wir unsere Finca Casa Laurin.

Irgendwann - das müsste man im Tagebuch nachlesen - besuchte uns einer der Söhne, die hier aufgewachsen sind. Manolo war neugierig, wie so viele Spanier, und wollte sehen, was wir aus seinem Elternhaus machen. Er besitzt oberhalb von unserem Haus noch einen Weinberg. Als wir so redeten, fragten wir auch nach dem früheren Namen. Manolo sagte, die Gegend hier hätte man Chinela genannt. Auf unsere Frage, was Chinela heisst, kannte er keine Antwort oder vielleicht haben wir ihn einfach nicht verstanden.

Nachdem er weg war, wühlte Peter in seinen Lexika und wurde im spanischen "Diccionario de la lengua espanola" von der "Real Academia Espanola" fündig. Hier der Wortlaut:

chinela. (Del ant. chanela, y este de etim. disc.; cf. it. pianella). f. Calzado a modo de zapato, sin talón, de suela ligera, y que por lo común solo se usa dentro de casa.
2. Especie de chapín que usaban las mujeres sobre el calzado en tiempo de lodos.

Wir haben das folgendermassen übersetzt:
chinela (...) Schuhe ohne Ferse mit einer leichten Sohle, die man normalerweise nur im Haus trägt.
2. Spezieller Überzug, den die Frauen über ihre Schuhe zogen, in der Regenzeit.

Wir erinnerten uns an Bilder von Filzschlappen. Bei meiner Grossmutter standen solche grossen Latschen neben der Haustür. Man schlüpfte in sie hinein, mit den eigenen Schuhen an den Füssen, und machte auf diese Weise keinen Dreck. Wir nahmen an, dass Chinela das Wort für solche Filzschlapfen ist.

Natürlich ist es möglich, dass Chinela in einem anderen Zusammenhang steht. Wir haben bei Cecilio nachgefragt, doch auch er konnte uns keine plausible Erklärung für das Wort liefern. Weil uns aber das Wort Chinela gut gefiel, wollten wir es nicht einfach weglassen.

Aber Laurin wollten wir nun auch nicht vor die Tür setzen. Schliesslich hat er bisher immer gut auf uns und unser Grundstück aufgepasst. Wir suchten also nach einer Möglichkeit, die beiden Namen zu verbinden. Dies dauerte nicht lange.

Wir verpassten Laurin, unserem guten Zwerg, einfach ein paar Filzschlapfen und schon war der neue Name geboren: Chinela de Laurin - die Filzschlapfen des Laurin.
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